Fast Food überfüttert dicke Teens

Macht Fast Food dick? Diese Frage war bislang gar nicht so einfach zu beantworten, denn es gibt auch schlanke Jugendliche, die viel Fast Food essen. Eine clever angelegte Studie, die kürzlich im amerikanischen Ärtzejournal [JAMA] erschien, belegt nun, dass die oft geäußerten Vorbehalte gegenüber Burgern, Pommes & Co. eben doch nicht unberechtigt sind - zumindest für bereits übergewichtige Jugendliche. Es zeigte sich nämlich, dass die deutlich empfindlicher auf Fast Food reagieren als ihre schlanken Altersgenossen.

Die Daten stammen von Cara Ebbeling und ihrem Team von der Bostoner Kinderklinik, wo man schlanke und übergewichtige Jugendliche so viel (oder auch so wenig) Fast Food hatte futtern lassen, wie sie wollten. Alle 13- bis 17jährigen aßen dabei deutlich zuviel: im Durchschnitt über 1.600 Kalorien mit einer einzigen Mahlzeit. Besonders Besorgnis erregend: Bei den dicken Jugendlichen war dieser Effekt viel deutlicher ausgeprägt. Während die schlanken bei rund 1.460 Kalorien aufgaben (57% des Tagesenergiebedarfs), brachten es die dicken Teens auf 1.860 Kalorien oder 66.5% ihres Tagespensums.

In einem zweiten Studienteil verfolgten die Wissenschaftler das Essverhalten der Jugendlichen in ihrer gewohnten Umgebung. Auch hier zeigte sich, dass die bereits zu dicken Teens im Nachteil waren: Sie aßen an Tagen, an denen Fast Food auf den Tisch kam, durchschnittlich 400 Kalorien mehr als an Tagen ohne Fast Food (2.700 vs. 2.300 Kalorien). Ihre schlanken Altergenossen waren dagegen in der Lage, überschüssige Fast-Food-Kalorien zu kompensieren. Sie aßen an allen Tagen durchschnittlich 2.600 Kalorien, egal, ob Fast Food oder "normale" Lebensmittel auf dem Speiseplan standen.

Mein Senf dazu:

Mit einem cleveren Studiendesign lässt sich den Problemen, die wir uns mit Fast Food einhandeln, auf die Schliche kommen. Hoffentlich gibt es bald mehr handfeste Daten, damit sich hieb- und stichfest zeigen lässt, dass Fast Food eben doch nur FAST richtiges Essen ist und dass es zumindest bei einem Teil der Bevölkerung die Hunger- und Sättigungsregulation empfindlich stört.

Quelle: Hünstetten [ Ulrike Gonder ]

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