Mehr Schweine werden immer besser beobachtet
18. Weltkongress der Schweinetierärzte präsentiert "Gläsernes Labor"
Zahl der Labors mit europäischen Gütesiegel nimmt ständig zu / Zahl der beobachteten Schweine wächst / Drohende Krankheiten werden immer schneller erkanntSchweine werden immer gesünder. "Wir sind heute in der Lage, durch systematische Beobachtung und Untersuchung die Gesundheit zu überwachen und gezielt zu verbessern." Dies war das Fazit von Frau Dr. Katrin Strutzberg-Minder, Geschäftsführerin der Gesellschaft für Innovative Veterinärdiagnostik mbH (IVD), im "Gläsernen Labor" auf dem 18. Weltkongress der Schweinetierärzte in Hamburg. Bei den heutigen Untersuchungen gehe es viel weniger darum, eine Diagnose zu bestätigen, sondern viel mehr um die Kontrolle der Gesundheit der Tiere.
Symbolisch ist Kongressferkel Freddy untersucht worden: Eine Laborantin nahm mit einem Tupfer eine Probe von der Nase, um diese dann symbolisch auf potentieller Erreger und gegebenenfalls eine Blutprobe auf Antikörper zu untersuchen. Das Labor wird unter anderem von einem Roboter unterstützt, der selbstständig die Untersuchungen ausführt.
Die Zahl der untersuchten Schweine nimmt dabei ständig zu. Vor zwei Jahren habe die IVD, An-Institut der Tierärztlichen Hochschule Hannover, pro Monat 4.900 Proben ausgewertet, aktuell liege die Zahl bei rund 6.000, berichtete die Wissenschaftlerin. Die Zahl der Proben entspricht in etwa der Zahl der untersuchten Schweine. Auch die Qualität der Untersuchungen steigt stetig. Eine entsprechende Norm der Europäischen Union definiert die Anforderungen an das Labor, die Kompetenz der Untersucher, an die Untersuchungsmethoden und die eingesetzten Geräte, erläuterte Frau Dr. Astrid Tschentscher von der IVD. Labors, die diese Anforderungen erfüllen, erhalten ein Gütesiegel. Die Zahl der geprüften Labors nimmt ebenfalls ständig zu.
Auch die Verfügbarkeit von Daten wird immer besser. Unter anderem bauen die Tierärztliche Hochschule Hannover und die Gesellschaft für individuelle Qualitätssicherung mbH (i.Q.) Datennetze auf, in denen Labors – abhängig von ihren Berechtigung – alle erfassten Daten für Herden und auch zu einem einzelnen, bestimmten Schwein abrufen und so Entwicklungen verfolgen können. Experten sprechen in diesem Zusammenhang vom "Gläsernen Schwein".
Quelle: Hamburg [ IPVS ]