Ernährungsaufklärung bei jungen Menschen
Gemüse- und Obst-Verzehr steigt durch individuelle Beratung
Junge Menschen lassen sich offenbar durch kurze und praxisnahe Informationen, die auf ihre Lebenssituation abgestimmt sind, am besten von einer gesunden Ernährungsweise überzeugen. Das legen die Resultate einer amerikanischen Untersuchung nahe. Die Wissenschaftler präsentierten ihre Studie auf der Jahrestagung der Amerikanischen Gesellschaft zur Förderung der Wissenschaft in Washington.Eine vollwertige Ernährung beugt Krankheiten wie Diabetes und Adipositas vor und steigert zudem die Lebensqualität. Daher ist es ratsam, täglich mindestens fünf Portionen Gemüse und Obst zu verzehren. Doch besonders junge Erwachsene essen oft einseitig. Zu häufig stehen Fertiggerichte auf dem Speiseplan. Für Susan Nitzke von der Universität von Wisconsin in Madison gibt es folgende mögliche Ursachen: Menschen, die nur selten zu Obst und Gemüse greifen, nennen dafür häufig Gründe wie Bequemlichkeit und das fehlende Wissen über die Zubereitung von frischen Zutaten. Wirtschaftlich benachteiligte Menschen nehmen zudem an, dass frisches Obst und Gemüse zu teuer sind. Nitzke und ihr Forscherteam haben sich die Frage gestellt, wie man Ernährungsinformationen so attraktiv gestaltet, dass sie auch die junge Generation erreichen.
In ihrer Studie begleiteten die Wissenschaftler mehr als 1.200 Probanden im Alter von 18 bis 24 Jahren über einen Zeitraum von zwei Jahren. Einem Teil der jungen Erwachsenen gaben sie eine Standardbroschüre, in der die Voraussetzungen für eine gesunde Ernährungsweise beschrieben wurden. Die andere Gruppe versorgten sie mit Informationen, die an die individuelle Bereitschaft zur Ernährungsumstellung und den Wissensstand angepasst waren. So wurden Teilnehmer, die sich noch kaum mit dem Thema beschäftigt hatten, in Telefongesprächen und Faltblättern über die Grundlagen einer gesunden Ernährung aufgeklärt. Wer bereits Vorkenntnisse hatte, bekam Tipps für die Zubereitung von frischem Gemüse und Obst. Das Ergebnis war deutlich: Erhielten die jungen Menschen persönliche Ernährungsinformationen, erhöhte sich der Anteil von Obst und Gemüse im Speiseplan. Dieser Effekt war bei allgemein gehaltenen Materialien zur Gesundheitsförderung nicht zu beobachten.
Quelle: Bonn [ aid - Heike Heinrichs ]