Vitamintabletten & Co
In hohen Dosen gesundheitsschädlich
Vitamintabletten und andere Nahrungsergänzungsmittel versprechen Gesundheit in Tablettenform. Viele, die keine Zeit haben, um sich gesund und abwechselungsreich zu ernähren, greifen gerne und reichlich zu den Supplementen [lateinisch supplementum: Ergänzung]. Vor allem die antioxidativen Vitamine A, C und E galten bislang als besonders gesundheitsförderlich. Zahlreiche Studien belegen, dass Personen, die verhältnismäßig viel Obst und Gemüse verzehren, weniger häufig an bestimmten Krebs- und Herz-Kreislauferkrankungen leiden. Dieses Ergebnis hatten die Wissenschaftler bisher allein auf die höhere Vitaminaufnahme beim Verzehr der frischen Lebensmittel zurückgeführt. Offensichtlich stimmt das nicht. Die Auswertung von insgesamt neun großangelegten Interventionsstudien an mehr als 110.000 Männern und Frauen in Europa und den USA, erbrachte, dass antioxidative Vitamine in isolierter Form keine gesundheitsfördernden Effekte besitzen. Ganz im Gegenteil. Wie die Österreichische Gesellschaft für Ernährung kürzlich berichtete, wiesen einige Ergebnisse in den über drei bis maximal zwölf Jahren laufenden Untersuchungen sogar auf gefährliche Wirkungen von hochdosierten Vitaminpräparaten hin. An der Universität von Süd-Kalifornien beispielsweise ermittelten Wissenschaftler einen Zusammenhang zwischen der langandauernden und hochdosierten Vitamin C-Einnahme und einer Wandverdickung der Kopfschlagader. Vitaminpräparate mit hohen Vitamindosen seien nach heutigem Wissensstand mit Vorsicht zu genießen, warnt die Österreichische Gesellschaft für Ernährung. Sie könnten zellschädigende Wirkungen haben und damit Herzerkrankungen, Krebs-, Leber- und Nierenerkrankungen fördern. Nahrungsergänzungsmittel können im Einzelfall und in gewissen Lebenssituationen, z. B. in der Schwangerschaft, im hohen Lebensalter oder bei Vorliegen bestimmter Allergien, die Nährstoffversorgung verbessern. Unzureichende Ernährungsgewohnheiten können sie nicht ausgleichen. Antioxidative Vitamine entfalten nur in Obst und Gemüse gemeinsam mit Mineralstoffen, Spurenelementen, sekundären Pflanzeninhaltstoffen und Ballaststoffen ihre gesundheitsfördernde Wirkungen. Vitamintabletten oder -pulver können diese Lebensmittel nicht ersetzen.Quelle: Bonn [ Ute Gomm - aid - ]