Jeder siebte Jugendliche beißt mehr als dreimal pro Woche in Currywurst & Co.

"Gehste inne Stadt, wat macht dich da satt? Ne Currywurst!" sang Herbert Grönemeyer Ende der 70er Jahre. Zusammen mit Döner, Pizza, Hamburger und Pommes Frites steht die Currywurst bei Außer-Haus-Essern hoch im Kurs. Vor allem bei jungen Leuten genießt Fastfood besonders hohes Ansehen. Nach Angaben der Techniker Krankenkasse (TK), für die das Forsa-Institut 1004 Bundesbürger nach ihren Ernährungsgewohnheiten befragte, gab jeder Siebte zwischen 14 und 24 Jahren an, mindestens viermal die Woche Fastfood zu essen.

Des Ex-Kanzlers liebstes Mittagessen steht jedoch nicht nur auf der Beliebtheitsskala junger Menschen ganz oben, sondern rangiert mit stolzen 510 Kalorien (auf 150g) und 20 Prozent Fettanteil auch auf der Liste der Kalorienbomben weit vorn. Eine Pizza Margarita schlägt mit 640 Kalorien zu Buche, eine Portion Döner (mit 350g von der Pute) bringt es auf 615 Kalorien. Das entspricht etwa einem Viertel des täglichen Energiebedarfs eines Jugendlichen.

Alexandra Krotz, Ernährungsexpertin bei der TK: "Problematisch ist nicht nur, dass das meiste Fastfood zuviel Fett und Zucker und deshalb viele Kalorien hat, sondern auch, dass es kaum Nährstoffe, also Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente enthält. Diese sind vor allem für junge Leute wichtig, denn eine ausgewogene und vitaminreiche Ernährung ist die Grundlage für eine gesunde Entwicklung."

Für die jüngere Generation scheint der Gesundheitsaspekt allerdings kein schlagendes Argument zu sein. Mehr als zwei Drittel der Befragten unter 25 gaben an, dass gegessen wird, was schmeckt, egal ob es gesund ist oder nicht.

Das zweite Argument, das aus Sicht der 14- bis 24-Jährigen eine gesündere Ernährung verhindert, ist die knappe Zeit. Fast jeder Zweite in dieser Altersgruppe begründete sein ungesundes Essverhalten mit Zeitmangel. Doch dieses Argument lässt Ernährungsexpertin Alexandra Krotz nicht gelten: "Natürlich liegt der Reiz von Fastfood darin, dass es nicht nur schnell zubereitet, sondern auch schnell gegessen werden kann. Fastfood ist das klassische Außer-Haus-Essen, das schnell im Stehen verdrückt wird. Aber auch hier gibt es Alternativen: Fast alle Bäckereien bieten gesunde und schmackhafte Vollkornbaguettes an, die zum Beispiel mit fettarmem Geflügelaufschnitt, Tomate und Salat belegt sind. Sogar die großen Burger-Ketten bieten mittlerweile gesunde Alternativen wie Salate, Obst und Vollkornburger an." Die Zeit zum Essen sollte man sich in jedem Fall nehmen, rät die Ernährungsexpertin. Denn für den Magen ist das Verdauen schwerer und fetthaltiger Kost echte Schwerst-Arbeit. Zudem sorgt das langsame Essen dafür, dass das Hungergefühl sich nicht so schnell wieder meldet.

Noch besser ist es, Fastfood Zuhause selbst zuzubereiten - das schont nicht nur den Geldbeutel, sondern ist auch gesünder. Selbstgemachtes Fastfood enthält viel weniger Fett und Salz aber dafür viele Vitamine und Ballaststoffe. Außerdem werden so Zusatzstoffe wie Geschmacksverstärker und Konservierungsstoffe gemieden.

Quelle: Hamburg [ TK ]

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