Lust auf Blutwurst.
Lesenswerte Geschichte(n) und Rezepte zum Ausprobieren und Genießen
Die Blutwurst, erdig-schwer, für manchen kein zeitgemäßer Genuss, und dann ein Buch mit Geschichten und Rezepten. Sicher, da kommt dann das Blutwurst-Carpaccio an Tranchen von gesäuertem Roggengebäck mit einer Creme de Dijon oder wie unsere Eltern sagten ein Blutwurstbrot mit Senf. Nein, so was bringt das Buch von Herbert Michel nicht!Das Blutwurst-Carpaccio schon, das ist dann aber eine wunderbare Kombination aus Blutwurst, Roter Beete, Blutorange und Mozzarella. Und Herbert Michel lässt uns miterleben, wie dieses und die 22 anderen Rezepte bei ihm zu hause entstanden sind und natürlich lässt er uns auch an der Skepsis seiner Frau teilhaben, die doch, ob mancher Experimente, ihren Zweifel vorab anmeldete und später gegessen hat, was auf den Tisch kam.
Herausgekommen sind sehr bodenständige Rezepte wie die Linsensuppe mit Blutwurst und Majoran, Himmel und Erd' oder die Oldenburger Ananas mit Blutwurst aber auch mediterranes wie der "Seeteufel auf Morcilla". Und für den Genießer Herbert Michel gehört es natürlich auch dazu, einen passenden Wein für jedes seiner Gerichte zu empfehlen.
Die im Untertitel angekündigten Geschichten sind auch (Kultur-)Geschichte der Blutwurst: Ausflüge zu den alten Griechen, kindliche Traumata, der Blick in andere Länder. Dazu stimmige Geschichten und Gedichte aus dem großen Mainzer Umland. Dass ihm der Fleischerverband bei seiner Recherche wenig hiflreich war rügt er nebenbei auch.
Beim Lob dieses Buches darf die Illustratorin Brigitte Pega nicht vergessen werden. Das leichte Schmunzeln bleibt erhalten und immer mal verweilt man bei der Lektüre bei den Illustrationen.
Fazit: Ein mit viel Liebe geschriebenes, gezeichnetes und hergestelltes Büchlein das durchgängig in leichtem Ton unterhält und Appetit auf Blutwurst macht. Kaufen!
Quelle: [ SGVyYmVydCBNaWNoZWw8YnI+bWl0IElsbHVzdHJhdGlvbmVuIHZvbiBCcmlnaXR0ZSBQZWdh ]