Nordfleisch wird von niederländischer Bestmeat Company b.v. übernommen
Die CG Nordfleisch AG, Hamburg ist mit 5,2 Mio. Schweine- und 0,3 Mio. Rinderschlachtungen Deutschlands bedeutendstes Schlacht- und Zerlegeunternehmen. Sie wird durch die niederländische Bestmeat Company b.v. übernommen. Wie Dr. Uwe Tillmann, der Vorstandsvorsitzende des niederländischen Unternehmens, bei einer Pressekonferenz in München mitteilte, habe Bestmeat 87 % des Aktienkapitals der CG Nordfleisch AG (1,6 Mrd. € Umsatz, 2.968 Mitarbeiter) erworben. Zur Bestmeat gehört neben einer rd. 85%igen Beteiligung an der A. Moksel AG (1,8 Mrd. € Umsatz, 2.313 Mitarbeiter), die im Dezember vergangenen Jahres erworben wurde, der größte niederländische Fleischvermarkter, die Dumeco b.v. (1,7 Mrd. € Umsatz, 4.826 Mitarbeiter). Die Übernahme der CG Nordfleisch AG steht noch unter dem Vorbehalt der Zustimmung durch die europäische Kartellbehörde.
Mit einem Gesamtumsatz der Bestmeat-Gruppe von 5,1 Mrd. €, 10.117 Mitarbeitern, 14,5 Mio. Schweine- und 0,9 Mio. Rinderschlachtungen entsteht damit Europas zweitgrößter Fleischkonzern und auch einer der führenden Nahrungsmittelkonzerne. Bestmeat ist eine Tochtergesellschaft des niederländischen Unternehmens BEST Agrifund b.v., deren Anteilseigner mehrere Tausend niederländische Landwirte sind. Zur BEST Agrifund b.v. gehört auch die niederländische Sobel-Gruppe aus Best, die vor allem organische Produkte, Gelatine und Gesundheitsprodukte herstellt. Die BEST Agrifund wird nach der Übernahme der CG Nordfleisch AG insgesamt 15.000 Mitarbeiter beschäftigen und einen Konzernumsatz von 6 Mrd. € erwirtschaften.
Wie der Sprecher des Vorstandes der CG Nordfleisch AG, Klaus Treiber, erklärte, bieten sich für die Nordfleisch-Gruppe unter dem neuen Dach mit gestärkter Kapitalausstattung hervorragende Perspektiven, um das Kerngeschäft Frischfleisch weiterzuentwickeln und in den Wachstumssegmenten Convenience- und SB-Produkte zukünftig eine bedeutende Rolle zu spielen.
In einer ersten Reaktion sagt Dr. Uwe Tillmann, Vorstandsvorsitzender der Bestmeat Company b.v: "Mit der Übernahme der Nordfleisch-Gruppe haben wir innerhalb eines Jahres drei starke Fleischkonzerne zusammengeführt. Damit haben wir schneller als erwartet unsere strategische Zielsetzung erreicht, eine führende Position auf dem europäischen Fleischmarkt einzunehmen. Gemeinsam mit der Nordfleisch ist Bestmeat heute optimal aufgestellt. Neben Dumeco bauen wir damit auf zwei Unternehmen, die eine wichtige Rolle auf dem Schweinefleischmarkt einnehmen. Mit Moksel haben wir im Rindfleischbereich eine ähnlich starke Stellung. Auf dieser Basis können wir künftig unsere Kunden flächendeckend mit einem auf ihre Bedürfnisse abgestimmten Sortiment bedienen. Somit sichern wir einerseits ein optimales Angebot und andererseits unseren Lieferanten den idealen Absatzmarkt für ihre Qualitätsprodukte."
Qualitätspolitik hat Priorität
Die Bestmeat Company b.v. wird in den kommenden Jahren der weltweit ansteigenden Nachfrage nach sicherem und qualitativ hochwertigen Qualitätsfleisch Rechnung tragen und diesen Zukunftsmarkt aktiv mitgestalten. Das Ziel ist, den Lebensmittelhandel, die Industrie und den Food Service Bereich in ganz Europa mit optimalem Qualitätsfleisch zu bedienen. Gleichzeitig soll die Verbesserung der Wertschöpfung im Frischfleischbereich innerhalb der Gruppe weiter vorangetrieben werden.
Bei SB- und Convenience Produkten für den Lebensmittelhandel legt das Unternehmen seinen Schwerpunkt auf den deutschen, englischen und niederländischen Markt. In Deutschland wird heute nur rund 30% des Fleischs vorverpackt verkauft - eine Größe, die sich den Erwartungen der Bestmeat nach schnell verdoppeln wird. Bestmeat sieht sich mit der Übernahme der Nordfleisch-Gruppe hierauf optimal vorbereitet. Auch in England und in den Niederlanden werde für die kommenden Jahre ein weiteres Wachstum für diesen Bereich prognostiziert.
Chancen durch EU-Osterweiterung
Im Zuge seiner Internationalisierung sieht Bestmeat gute Chancen neben dem Wachstum in Westeuropa künftig auch die ihre bereits führende Rolle in Osteuropa weiter zu forcieren. Dank der jahrelangen Aktivitäten und der daraus resultierenden profunden Kenntnis der Märkte ist heute ein gutes Unternehmens- und Partnernetzwerk - insbesondere in den EU-Beitrittsländern vorhanden. Die Kombination der Standorte von Moksel und der Nordfleisch nahe der neuen EU-Binnengrenze bietet die Möglichkeit, in den kommenden Jahren von den Wachstumschancen in Osteuropa zu profitieren.
Quelle: München [ Thomas Pröller ]
