EU-weit mehr Schweinefleisch erzeugt

Pro-Kopf-Verbrauch legte ebenfalls zu

Die EU-Erzeugung von Schweinefleisch war 2003 erneut höher als zuvor. So wuchs die Produktion in den 15 Mitgliedstaaten um 0,6 Prozent auf 17,9 Millionen Tonnen und erreichte damit das zweithöchste Niveau nach 1999. Der Selbstversorgungsgrad in der EU sank 2003 dennoch um einen Prozentpunkt auf 108 Prozent.

Denn der gestiegenen Fleischerzeugung stand eine wachsende Nachfrage gegenüber. Die meist niedrigen Preise für Schweinefleisch und das gute Grillwetter im vergangenen Sommer sorgten nach vorläufigen Schätzungen für einen Verbrauchsanstieg von gut einem Prozent auf etwa 16,6 Millionen Tonnen. Aus diesen Zahlen errechnet sich ein durchschnittlicher Verbrauch je EU-Bürger von 43,8 Kilogramm, das sind 400 Gramm mehr als 2002. Insbesondere die dänischen und deutschen Verbraucher griffen beim Schweinefleisch häufiger zu.

Der Verbrauch von Schweinefleisch in den einzelnen Mitgliedstaaten ist aber nach wie vor sehr unterschiedlich: An der Spitze der Verbrauchsskala liegt unverändert Spanien, wo sich der Konsum mit durchschnittlich 67,6 Kilogramm pro Kopf nahezu auf dem hohen Vorjahresstand halten konnte. Kräftig aufgeholt haben die Dänen; hier stieg der Pro-Kopf-Verbrauch innerhalb eines Jahres um 4,1 Kilogramm auf zuletzt 62,2 Kilogramm. Rang drei belegen die Österreicher mit 57,7 Kilogramm, ein Plus von 1,1 Kilogramm gegenüber dem Vorjahr, vor den Deutschen, die ihren Verbrauch um 2,1 Kilogramm auf 55,9 Kilogramm steigerten. Etwas höher als im EU-Mittel ist zudem noch der Schweinefleischverbrauch im Wirtschaftsraum Belgien/Luxemburg mit 45,4 Kilogramm, das waren 800 Gramm mehr als 2002.

In allen anderen EU-Ländern liegt der Verbrauch unter dem Durchschnittswert. Schlusslicht in der EU sind die Briten, die es 2003 lediglich auf 25,0 Kilogramm pro Kopf brachten. Ähnlich niedrig ist nur noch der Verbrauch in Griechenland  mit 28,6 Kilogramm.

Zum Verständnis sei hier noch angemerkt, dass die oben genannten Zahlen für den Fleischverbrauch nicht den tatsächlichen Verzehr wiedergeben. Das ist ein Problem, das immer wieder bei der Frage, wieviel Fleisch nun gegessen worden sei auftaucht. Zur Verbrauchsstatistik zählen auch Teile der Tiere, die garnicht für den menschlichen Verzehr verkauft werden. Tierfutter, Knochen, Verluste während der Lagerung und im Haushalt spielen hier eine bedeutende Rolle. Vereinfacht rechnet man beim tatsächlichen Verzehr mit etwa 2 / 3 der unter "Verbrauch" angegebenen Menge.

Quelle: Bonn [ zmp / Thomas Pröller ]

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