Aktuelle ZMP-Markttendenzen

Vieh und Fleisch

Auf den Fleischgroßmärkten erhielt die Rindfleischnachfrage noch keine Impulse. Die Einstandspreise für Hälften und Viertel zogen aufgrund der gestiegenen Erzeugerpreise für Schlachtvieh dennoch an. Der Verkauf von Teilstücken lief zu unveränderten Konditionen. Auf der Schlachtereiebene stand fortgesetzt ein begrenztes Angebot an Jungbullen und Schlachtkühen zum Verkauf. Für Jungbullen zahlten die Unternehmen daher erneut mehr als zuvor; die Aufschläge fielen im Nordwesten kräftiger aus als im Süden. Schlachtkühe brachten vielerorts ebenfalls mehr, die Preisanhebungen bewegten sich jedoch in engerem Rahmen als bei Jungbullen. Das Bundesmittel für Jungbullen R3 kletterte um fünf Cent auf 2,51 Euro je Kilogramm Schlachtgewicht, und der Durchschnittspreis für Kühe O3 erhöhte sich um drei Cent auf 1,58 Euro je Kilogramm. Beim Versandhandel mit Rindfleisch ins benachbarte Ausland ließen sich hier und da leichte Preisaufschläge durchsetzen. – Auch in der kommenden Woche dürften Schlachtrinder in begrenzter Zahl angeboten werden. Weitere Preisbefestigungen sind aber nur noch in bescheidenem Umfang zu erwarten, da die Erlösmöglichkeiten beim Rindfleischverkauf der Entwicklung an den Lebendviehmärkten nicht folgen können. – Der Kalbfleischhandel verlief den saisonalen Erwartungen entsprechend stetig, jedoch auf niedrigem Niveau. Die Kalbfleischpreise blieben meist unverändert. Für pauschal abgerechnete Schlachtkälber bekamen die Anbieter im Bundesmittel wie in der Vorwoche rund 4,30 Euro je Kilogramm Schlachtgewicht. – Am Nutzkälbermarkt traf das gut ausreichende Angebot auf eine ruhige Nachfrage. Die Preise gaben teilweise leicht nach.

Auf den Fleischgroßmärkten wurde Schweinefleisch zwar nicht gerade zügig gehandelt, es stand aber doch im Vordergrund des Marktgeschehens. Aufgrund der kräftig gestiegenen Erzeugerpreise stiegen auch die Forderungen für Hälften und Teilstücke. Am Lebendviehmarkt ließ sich das fortgesetzt eingeschränkte Angebot an Schlachtschweinen nach wie vor reibungslos unterbringen, obwohl die Schlachtungen teils zurückgefahren wurden. Dennoch tendierten die Auszahlungspreise erneut fester. Das Bundesmittel für E-Schweine stieg um weitere sechs Cent auf 1,29 Euro je Kilogramm Schlachtgewicht. – Aufgrund des erreichten Preisniveaus dürften weitere Aufschläge für Schlachtschweine in den nächsten Tagen auf den Widerstand der Schlachtunternehmen stoßen, obwohl mit einem anhaltend begrenzten Angebot an Schlachttieren gerechnet wird. – Den Handel mit Ferkeln bestimmten feste bis steigende Notierungen. Das nur unterdurchschnittliche Angebot ließ sich reibungslos absetzen.

Eier und Geflügel

Der Eiermarkt zeigt sich ausgeglichen. Die Nachfrage der Verbraucher ist stetig, Umsatzbelebungen sind jedoch nicht in Sicht. Das Interesse der Eiproduktenindustrie fällt unterschiedlich aus. Bei gut ausreichendem Angebot blieben die Preise stabil. – Am Geflügelfleischmarkt ist eine verhaltene Nachfrage zu beobachten. Auswirkungen der Vogelgrippe in Asien sind bisher aber nicht spürbar. Für Hähnchen blieben die Schlachtereiabgabepreise meist unverändert, die Putenpreise gaben nach.

Milch und Milchprodukte

Das Milchaufkommen bei den Molkereien ist zuletzt nur leicht gestiegen und unterschritt erstmals wieder die Vorjahreslinie. Die Erzeuger scheinen die Anlieferung mittlerweile verstärkt zu drosseln. Am Buttermarkt hielten die schwachen Tendenzen an. Die Nachfrage nach abgepackter Ware hat sich nach dem mäßigen Verkauf im Januar inzwischen aber leicht belebt. Die Butterpreise gaben Anfang Februar etwas nach; das Preisgefüge ist uneinheitlich. Nach wie vor fallen umfangreiche Mengen an Blockbutter an. Nachdem sich das Interesse für den Export etwas beruhigt hat, sind in nächster Zeit auch in Deutschland Verkäufe an die Interventionsstellen zu erwarten. Für die private Lagerhaltung wurden inzwischen erste Kontrakte abgeschlossen. Am Käsemarkt ist das Verhältnis von Angebot und Nachfrage fortgesetzt ausgeglichen. Dennoch werden immer wieder Preissenkungen gefordert. Im Inland läuft der Schnittkäseabsatz zufrieden stellend, und auch in den Export gehen stetig Mengen. Russland nimmt ebenfalls wieder Ware auf, allerdings weniger als im Vorjahr. Der Handel mit Magermilchpulver läuft ruhig, im Export sind kleinere Abschlüsse möglich. Die Preise sind auf niedrigem Niveau stabil, während die Notierungen für Vollmilch- und Molkenpulver schwächer tendieren.

Getreide und Futtermittel

Am Getreidemarkt verlieren die Umsätze weiter deutlich an Schwung. Dem kleinen, örtlich und sektoral allerdings etwas lebhafteren Angebot steht eine ruhigere Nachfrage aller Verwendungsbereiche gegenüber. Die Einkäufer sprechen bereits von niedrigeren Preisen, aus Sicht der Anbieter besteht dafür aber derzeit wenig Anlass. Am Brotweizenmarkt sind Anbieter und Käufer etwas verunsichert. Zwar hat sich das Angebot durch Freigabe aus EU-Interventionsvorräte normalisiert, trotzdem wird von einem stetigen Bedarf der Mühlen ausgegangen. Der Brotroggenmarkt hat sich ebenfalls spürbar entspannt. Es wird genügend Rohstoff offeriert. Das Geschäft mit Futtergetreide beruhigt sich weiter. Futtergerste findet zu den bisherigen Preisen nur noch sporadisch Abnehmer. Auch der Handel mit Futterweizen und Triticale hat sich der allgemein ruhigeren Entwicklung angepasst. Für Körnermais wurden zuletzt wieder etwas höhere Preise gefordert. In den Versandregionen Süd-/Südwestdeutschlands behaupten sich die Kurse. Restliche Braugerstenpartien kommen aus den süddeutschen Hauptanbauregionen zur Vermarktung. Die Abgabebereitschaft lebt auf, die Preise neigen zur Schwäche. Es wird jetzt häufiger über Braugerste der Ernte 2004 verhandelt. Die Preiserwartungen der Erzeuger und Handelsunternehmen differieren aber noch weit. – Alt-erntiger Raps wird ohne Druck angeboten. Die Rapspreise tendieren uneinheitlich bei flauem Geschäft. – Im Futtersektor weisen energiehaltige Einzelkomponenten zwar häufig noch stabile Kurse auf, es treten aber immer öfter nachgebende Tendenzen in den Vordergrund. So gingen die Preise für Mühlennachprodukte und Maiskleberfutter zurück. Die Ölschrotmärkte werden durch die labilen US-Sojakurse verunsichert, die Umsätze stagnieren. Trotz eingeschränkter Verarbeitung ist das sofort verfügbare Angebot an Rapsschrot ausreichend.

Kartoffeln

Am Kartoffelmarkt bereiten lagerkritische Qualitäten inzwischen zunehmend Probleme. Das Angebot an Speiseware ist groß, nur Top-Qualitäten sind knapp. Die Preise differieren daher stärker, ohne dass für Spitzenpartien ein deutlich steigender Trend erkennbar ist; eher werden die Erlöse für die Durchschnittsware schwächer.

Quelle: Bonn [ zmp ]

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