Wiesenhof legt beim Umsatz 14,9 Prozent zu

Die PHW-Gruppe (Rechterfeld) wächst: Im abgelaufenen Geschäftsjahr 2002/2003 (30.06.) steigerte das Unternehmen den konsolidierten und um Innenumsätze bereinigten Gesamtumsatz auf 1,14 Mrd. Euro (Vorjahr: 1,08 Mrd. Euro). Das entspricht einem Plus von 5,5 Prozent bzw. 59 Mio. Euro. 

Das Wachstum resultiert vor allem aus der erfreulichen Entwicklung von "Wiesenhof", der führenden deutschen Geflügelmarke. Mit 695 Mio. Euro im abgelaufenen Geschäftsjahr (Vorjahr: 605 Mio. Euro) gelang eine Umsatzsteigerung von 14,9 Prozent. Der Bereich Humanernährung und -gesundheit erreichte mit einem Umsatzvolumen von 59,7 Mio. Euro Vorjahresniveau (Geschäftsjahr 2001/2002: 60,7 Mio. Euro). Der Bereich  Tierernährung und -gesundheit verzeichnete ein Umsatzminus von 7 Prozent auf 304,7 Mio. Euro. Die weiteren Umsätze der PHW-Gruppe entfallen auf den der Marke "Wiesenhof" vorgelagerten Bereich "Vermehrung und Aufzucht" (Umsatzplus von 2,3 Prozent auf 45 Mio. Euro) und den mit rund 94 Prozent zur PHW-Gruppe gehörenden polnischen Geflügelverarbeiter Drobimex GmbH in Stettin (37,3 Mio. Euro). Die Beschäftigtenzahl blieb 2002/2003 stabil, so dass heute 3.855 Mitarbeiter in der PHW-Gruppe (Vorjahr: 3.866) arbeiten. Dem Management der PHW-Gruppe gehören neben Paul-Heinz Wesjohann Sohn Peter Wesjohann sowie Harm Specht an.

"Wiesenhof": Qualitätskonzept weiter ausgebaut

"Wiesenhof" hat im abgelaufenen Geschäftsjahr überproportional von der weiterhin hohen Nachfrage nach Geflügelfleisch profitiert. Der Pro-Kopf-Verbrauch in Deutschland stieg von 17,5 Kg auf 17,9 kg. Gleichzeitig profitiert die Marke vom Vertrauen des Konsumenten in das Herkunfts-, Qualitäts- und Sicherheitskonzept.  Dieses Konzept wird mit rund 700 bäuerlichen Partnerbetrieben bzw. Erzeugergemeinschaften umgesetzt und beinhaltet einen Produktionsprozess nach dem Prinzip "Alles aus einer Hand". So sind sämtliche Produktionsstufen in Deutschland, das Futter aus den eigenen Futtermühlen ist seit 1996 garantiert ohne tierische Proteine und seit 1997 ohne antibiotische Leistungsförderer. Die bäuerlichen Betriebe, die die Tiere aufziehen, stehen namentlich auf den Herkunftsetiketten. Außerdem garantiert "Wiesenhof" als einziger europäischer Anbieter nachweislich, dass das Futter aus eigenen Mühlen kein genverändertes Soja enthält und zudem salmonellenfrei erzeugt wird. Alle Geflügelschlachtereien und Verarbeitungsbetriebe der Unternehmensgruppe sind  Öko- und QS-zertifiziert.

Im vergangenen Herbst hat Wiesenhof das Herkunfts-, Qualitäts- und Sicherheitskonzept um einen weiteren Baustein erweitert: das Rückstandsmonitoring. Die Untersuchungen des Geflügels und der Futtermittel durch interne und externe Labore sind fester Bestandteil des ausgefeilten Qualitäts- und Herkunftskonzeptes. Seit Oktober 2003 sind die Ergebnisse sämtlicher Rückstandskontrollen des Geflügels und des Futters allen Handelskunden zugänglich. Mit der Offenlegung nimmt Wiesenhof eine Vorreiterrolle in der gesamten Lebensmittel-Industrie ein.

Branche: Weiterhin starker Importdruck aus Drittländern

Investitionen in ein lückenloses Sicherheitssystem und in die Marke "Wiesenhof" erfolgen auch vor dem Hintergrund dramatischer Veränderungen und sprunghafter Entwicklungen im Geflügelmarkt. Der anhaltend hohe Importdruck aus Drittländern wie Thailand und Brasilien  führte im Berichtsjahr zu rückläufigen Marktpreisen. Gleichzeitig sorgten Krisen wie die Geflügelgrippe im Frühjahr 2003 in den Niederlanden für kurzfristige Produktionserhöhungen in Deutschland.

Der mittel- und langfristige Trend für Geflügelfleisch bietet für die Marke gute Wachstumschancen. In den osteuropäischen Beitritts- und Kandidatenländern wird die Nachfrage nach Geflügelfleisch in den kommenden Jahren steigen. Entscheidende Einflussfaktoren sind die seit Mitte der neunziger Jahre wachsenden Einkommen und die damit verbundenen Effekte wie mehr Außer-Haus-Verzehr, der Wunsch nach Convenience-Produkten und die veränderten Preisrelationen.  Mit ihrem  Engagement in Polen - neben der bestehenden Beteiligung am Geflügelverarbeiter Drobimex GmbH in Stettin beteiligt sich die PHW-Gruppe mit 50 Prozent am Putenverarbeitungsbetrieb Bomadek GmbH in Trzebiechow bei Posen - hat die PHW-Gruppe die Basis für weiteres Wachstum in Osteuropa gelegt.

PHW-Gruppe baut mittelfristig ein europäisches Haus

Mittelfristig sieht Paul-Heinz Wesjohann die gesamte deutsche Geflügelwirtschaft als auch die PHW-Gruppe auf dem Weg zu einem "Europäischen Haus". Um wettbewerbsfähig zu bleiben und den europäischen Handelsstrukturen zu entsprechen, arbeite das Unternehmen gegenwärtig an länderübergreifenden Lösungen unter Berücksichtigung höchster Qualitätsansprüche. Wesjohann: "Wir können uns vorstellen, die für Wiesenhof formulierte Prozessqualität bei der Produktion und Vermarktung auch international umzusetzen. Deshalb muss man langfristig ein europäisches anerkanntes Wertkennzeichen für Qualität aufbauen." Auf diese europäische Internationalisierung sei die Geflügelbranche besser vorbereitet als andere Branchen, weil sie noch nie staatliche Subventionen erhalten habe, so Wesjohann.

Erweitungsinvestitionen und zusätzliche Umweltschutzmaßnahmen

Nach 90 Mio. Euro im Geschäftsjahr 2001/2002 bewegten sich die Investitionen der PHW-Gruppe im abgeschlossenen Geschäftsjahr auf dem Niveau der Vorjahre. Von den Gesamtinvestitionen in Höhe von 52,2 Mio. Euro entfiel der Großteil (22,1 Mio. Euro) auf die Produktionsbetriebe der Marke "Wiesenhof", unter anderem die Erweiterung der Geflügelschlachterei in Bogen (6,3 Mio. Euro) und der Ausbau der Produktions-, Kommissionierungs- und Verladekapazitäten der Märkischen Geflügelspezialitäten im ostdeutschen Niederlehme (2,4 Mio. Euro). Bei Lohmann Animal Health GmbH & Co. KG beliefen sich die Investitionen durch die Erweiterung des Impfstoffwerkes auf 8,7 Mio. Euro.  Der Forschungs- und Entwicklungsaufwand stieg erneut an: Er lag im abgelaufenen Geschäftsjahr bei 9,4 Mio. Euro (Vorjahr: 7,4 Mio. Euro), wovon allein knapp 5 Mio. Euro für die Entwicklung und Zulassung neuer Arzneimittel bei TAD Pharma GmbH aufgewendet wurden.

Auch im Umweltbereich hat die PHW-Gruppe im vergangenen Jahr erneut Investitionen getätigt. Auf dem Gelände der Wiesenhof-Geflügel Möckern GmbH (Sachsen-Anhalt) baute das Unternehmen zusammen mit einer kommunalen Betreibergesellschaft für 1,3 Mio. Euro eine Biogasanlage. Sie erzeugt aus den organischen Abfällen der Geflügelschlachterei Energie, die ins kommunale Netz eingespeist wird. Bereits seit 1996 profitiert die Gemeinde Möckern von Wiesenhof, da kommunale Abwässer kostengünstig über die Wiesenhof-Kläranlage gereinigt werden.

Generika-Hersteller TAD Pharma GmbH will 2004 Auslandsgeschäft ausbauen

Der dem PHW-Bereich Humanernährung und -gesundheit zuzurechnende Generikahersteller TAD Pharma GmbH (Cuxhaven) hat im abgelaufenen Geschäftsjahr mit 237 Mitarbeitern einen Umsatz in Höhe von 43 Mio. Euro erwirtschaftet und rechnet im laufenden Geschäftsjahr mit einem Wachstum. Das Cuxhavener Unternehmen wird die Exportaktivitäten ausweiten und seine Spitzenstellung im Generikasegment durch weitere Kooperationen mit ausländischen Partnern ausbauen. Seit mehreren Jahren arbeitet TAD Pharma GmbH bei der Produktentwicklung unter anderem mit dem isländischen Pharmaunternehmen Delta (Hafnarfjördur) zusammen. 

Die auf die Herstellung von Vitaminmischungen für die Lebensmittelindustrie spezialisierte Nutrilo Gesellschaft für Lebensmitteltechnologie mbH (Cuxhaven) hat ihren Umsatz im Berichtsjahr um 23,3 Prozent auf 16,4 Mio. Euro (Vorjahr: 13,3 Mio. Euro) gesteigert. Das deutliche Umsatzwachstum wurde vor allem im Inlandsgeschäft erzielt (plus 37 Prozent).

Ausblick: PHW-Gruppe rechnet mit moderatem Wachstum

Die PHW-Gruppe hält bei Wiesenhof an einer konsequenten Qualitätspolitik fest und wird sich in keinen Preiswettbewerb begeben. Die bei Wiesenhof für die kommenden fünf Jahre geplanten Marketinginvestitionen liegen im zweistelligen Millionenbereich und sollen beim Handel und bei den Verbrauchern die Marken- und Qualitätsphilosophie weiter verankern. Insgesamt rechnet die PHW-Gruppe im laufenden Geschäftsjahr mit Gesamtinvestitionen auf gleichem Niveau wie 2002/2003 sowie einem moderaten Wachstum.

Quelle: Rechterfeld [ phw ]

Kommentare (0)

Bisher wurden hier noch keine Kommentare veröffentlicht

Einen Kommentar verfassen

  1. Kommentar als Gast veröffentlichen.
Anhänge (0 / 3)
Deinen Standort teilen