Aktuelle ZMP-Markttendenzen

Vieh und Fleisch

Am Fleischgroßmarkt blieben die Geschäfte mit Rindfleisch ohne Schwerpunkte. Die Einstandspreise für Rinderschlachtkörper änderten sich meist nicht. Auch der Verkauf der Teilstücke lief meist zu den bisherigen Preisen, nur für Edelteile ließen sich hier und da Aufschläge durchsetzen. Das Schlachtrinderangebot fiel auf ganzer Linie begrenzt aus. Dennoch entwickelten sich die Notierungen für die einzelnen Kategorien uneinheitlich: Für männliche Schlachttiere wurden die Auszahlungspreise nur im Bedarfsfall leicht angehoben; nicht selten gab es auch rückläufige Erlöse. Das Schlachtkuhangebot reichte oft nicht aus, um die Nachfrage zu decken. Infolgedessen waren Preisaufschläge die Regel. Das Bundesmittel für Kühe der Klasse O3 stieg um drei Cent auf 1,84 Euro je Kilogramm Schlachtgewicht. Jungbullen R3 brachten mit 2,48 Euro je Kilogramm im Schnitt einen Cent weniger als letzte Woche. Der Verkauf von Edelteilen und Kurzbratartikeln vom Rind ins benachbarte Ausland lief zunehmend reibungsloser. Beim Versand von Kuhpistolen nach Frankreich beharrten deutsche Unternehmen auf höheren Forderungen. Für das Russlandgeschäft wurden noch umfangreiche Mengen verladen. – In der kommenden Woche könnten die Notierungen für Jungbullen leicht zur Schwäche neigen, während für Schlachtkühe mit festen Preisen gerechnet wird. – Kalbfleisch wurde an den Fleischgroßmärkten stabil bis fest bewertet. Die Notierungen für Schlachtkälber konnten ihr Niveau dagegen nicht ganz halten. Für pauschal abgerechnete Schlachttiere bekamen die Anbieter 4,75 Euro je Kilogramm Schlachtgewicht, drei Cent weniger als bisher. – Die Nutzkälberpreise entwickelten sich uneinheitlich.

An den Fleischgroßmärkten erfüllte sich die Hoffnung auf eine lebhaftere Nachfrage nach Grillartikeln vom Schwein noch nicht. Die Märkte waren reichlich mit Schweinefleisch versorgt, die Preise blieben teils unverändert, teils zogen sie leicht an. Am Schlachtschweinemarkt gaben die Notierungen zu Wochenbeginn leicht nach, im weiteren Verlauf tendierten sie unverändert. Das Angebot an Schlachttieren konnte ohne Probleme am Markt platziert werden. Das Bundesmittel für Schlachtschweine der Klasse E änderte sich nur geringfügig und lag bei 1,33 Euro je Kilogramm Schlachtgewicht. – In der kommenden Woche stehen sich Angebot und Nachfrage am Schlachtschweinemarkt voraussichtlich ausgeglichen gegenüber. Preisbefestigungen sind nur möglich, wenn die Witterung zum Grillen einlädt. – Das Ferkelangebot war gut ausreichend, es traf auf eine verhaltene Nachfrage der Schweinemäster. Die Ferkelpreise behaupteten sich nur knapp, hier und da gaben sie leicht nach.

Eier und Geflügel

Der Eiermarkt entwickelte sich etwas freundlicher. So hat die Nachfrage insgesamt leicht zugenommen; insbesondere Käufe der Eiproduktenindustrie stützen den Markt. Zudem gibt es wieder Exportanfragen. Bei weiterhin reichlichem Angebot ließen sich Preisanhebungen bislang aber nur vereinzelt realisieren. – Im Schlachtgeflügelsektor sind Hähnchen- und Putenfleisch aufgrund der beginnenden Grillsaison etwas lebhafter gefragt. Bei ausreichendem Angebot tendieren die Preise stabil.

Milch und Milchprodukte

Die Milchanlieferung an die Molkereien nimmt zwar saisonal zu, bleibt aber hinter den Erwartungen zurück. Das Vorjahresniveau wird weiterhin deutlich unterschritten. Am deutschen Buttermarkt setzen sich die stabilen Tendenzen fort. Die Bestellungen für abgepackte Ware sind teils normal, teils aber auch rege; die Preise hierfür sind unverändert. Das Angebot an Blockbutter ist knapp, denn für die bis Ende April auslaufenden Exportlizenzen ist noch Ware bereitzustellen. Daher sind Partien, die für die private Lagerhaltung für den Saisonausgleich im Herbst zurückgelegt werden können, bis Ende April begrenzt. Die Preise für Blockbutter und Industrierahm sind fest. Der Käsemarkt wird derzeit von niedrigen Beständen, einer regen Nachfrage und stabilen Preisen geprägt. Da weniger Rohstoff verfügbar ist, bleibt die Käseproduktion etwas hinter den Erwartungen zurück. Das Exportgeschäft mit Käse läuft zufrieden stellend. Inzwischen können wieder Lizenzen mit längerer Laufzeit beantragt werden, allerdings hat die Europäische Kommission die Exporterstattungen für Käse um rund 6,5 Prozent gesenkt. Magermilchpulver für die Abwicklung von Exportgeschäften bis Ende April ist gesucht. Bei kaum vorhandenem Angebot sind die Preise fest. Das Interesse an Ware in Futtermittelqualität wächst, es ließen sich höhere Forderungen realisieren. Die Preise für Molkenpulver erholen sich weiter.

Getreide und Futtermittel

Die Getreideumsätze bewegen sich zwar fortgesetzt in engen Grenzen, örtlich scheint aber doch noch eine leichte Marktbelebung möglich. Dabei stützen sich die Hoffnungen der Anbieter auf das Exportgeschäft, eine „dünne“ Bevorratung der Verarbeiter und auf nur noch sehr bescheidene Hofbestände. Die Mühlen bekunden aber eine gute Rohstoffeindeckung, so dass sie bis zur neuen Ernte ruhig disponieren können. Das Angebot an Brotweizenmarkt trifft daher auf eine sehr verhaltene Inlandsnachfrage. Lediglich Einzelpartien spezieller Qualität finden zu behaupteten Preisen Käufer. Brotroggen wird „aus dem Markt“ selbst in den traditionellen Zuschussgebieten Süddeutschlands kaum noch gehandelt. Am Futtergetreidemarkt ist die Nachfrage nach Gerste gering. Aus dem Verarbeitungssektor wird eine gute Rohstoffeindeckung bekundet; vereinzelt werden noch Ergänzungskäufe vorgenommen. Aufgrund des schwach aufnahmefähigen Gesamtmarktes fließen auch Futterweizen und Triticale nur noch langsam ab. Damit ist für Restpartien der Preis das maßgebliche Verkaufsargument. Das gilt auch für Körnermais aus der in- und ausländischen Erzeugung. Der Braugerstenmarkt konzentriert sich nun weitestgehend auf die neue Ernte. Aus Südwestdeutschland wird aber noch stetiger Absatz von Restpartien gemeldet. Der Braugersten-Terminkontrakt der WTB Hannover ist erfolgversprechend gestartet.  – Am Rapsmarkt wird von flotten Umsätzen am Terminmarkt berichtet, die Lage am Kassemarkt ist dagegen ruhig. – Am Futtermittelmarkt tendieren die Kurse für energiereiche Komponenten nachfragebedingt stabil bis fest, lediglich die Kurse für Citruspellets zeigen Schwächen. Für Maiskleberfutter blieben die Forderungen unverändert. Die Mischfutterhersteller werden von den labilen Ölschrot-märkten von langfristigen Kontrakten abgehalten; Rapsschrot wird meist nur für kleine Versorgungslücken geordert.

Kartoffeln

Speisekartoffeln aus der Herbsternte sind kaum noch verfügbar. Restliche Partien guter Qualität werden deutlich teurer gehandelt. Im Speisesektor dominieren inzwischen Frühkartoffeln. Während die Lieferungen aus Ägypten derzeit den Bedarf gerade decken können, stehen die ersten Lieferungen aus Italien und Spanien immer noch aus. Die Forderungen für Frühware ziehen teilweise an. – Hierzulande entwickeln sich die Frühkartoffelkulturen stetig; in einigen Gebieten wird aber das Wasser im Boden knapper.

Quelle: Bonn [ zmp ]

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