Fruchtsaftkonsum gestiegen
Berlin, 29. April 2004. Das Sonnenjahr 2003 hat der deutschen Fruchtsaftindustrie erstmals seit 1999 wieder eine merkliche Steigerung des Konsums an Fruchtsäften und Fruchtnektaren beschert. Der Pro-Kopf-Verbrauch stieg um circa 1,6 Liter auf 42 Liter (2002: 40,4 Liter). Besonders stark hat dabei der Apfelsaft zugelegt. Bei Orangensaft ist eine leichte Steigerung erkennbar.
Der Gesamtumsatz der Branche lag 2003 mit 3.530,0 Mio. EUR satte 7,4 % über dem des Vorjahres. Dieser deutliche Zuwachs täuscht über die wahre Situation der Fruchtsaftindustrie hinweg. Wurde beim Absatz von Fruchtsäften und Fruchtnektaren im vergangenen Jahr mengenmäßig ein erfreuliches Plus von 3,8 % erzielt, so lag das wertmäßige Wachstum mit + 1,6 % deutlich dahinter. 2003 wurden zwar mengenmäßig mehr Fruchtsäfte und Fruchtnektare verkauft als im Vorjahr, jedoch zu Preisen, die die Umsatzentwicklung weit hinter der Mengenentwicklung zurückließen. Das betriebswirtschaftliche Dilemma, in dem sich die Fruchtsaftindustrie seit Jahren befindet, spitzt sich damit noch weiter zu.
Auch die ungebrochene Beliebtheit von Apfelsaft konnte diese Situation nicht maßgeblichverbessern. Die hohe Verbrauchssteigerung bei dem Lieblingssaft der Deutschen ist unter anderem auf das Zwangspfand auf kohlensäurehaltigen Fruchtsaftschorlen zurückzuführen. So haben 2003 viele Verbraucher zu Apfelsaft in pfandfreien Verpackungen gegriffen und die Apfelsaftschorle zu Hause selbst gemixt.
Die Apfelernte in Deutschland und in den Ländern der Europäischen Union lag im Jahre 2003 mit ca. - 11 % wesentlich unter den durchschnittlichen Ergebnissen der letzten drei Jahre. Dies hatte zur Folge, dass die Preise für Mostäpfel sowohl in Deutschland als auch den traditionellen Lieferländern wie Polen in die Höhe schnellten.
Im Jahre 2003 wurden ca. 490 Mio. Liter Apfelsaft in Deutschland gekeltert, gegenüber einer Menge von ca. 770 Mio. Liter im guten Apfeljahr 2000. Durch Zukauf erstklassiger Ware aus anderen europäischen Ländern ist jedoch gesichert, dass den Verbrauchern wie gewohnt qualitativ hochwertige Apfelsäfte angeboten werden können.
Quelle: Berlin [ vdf ]