Deutscher Bio-Umsatz bis 2007 verdoppelt?

Marktforscher erwarten hohe Zuwachsraten in der EU

Das britische Marktforschungsunternehmen Mintel hat die Entwicklung des Bio-Markts in fünf europäischen Ländern seit 1998 untersucht und prognostiziert, dass sich der Bio-Markt in Deutschland von derzeit 3,2 Milliarden Euro bis 2007 auf 6,7 Milliarden Euro mehr als verdoppeln wird. Dieses Wachstum dürfte nach Einschätzung der ZMP deutlich überbewertet sein. Der Umsatz mit Bio-Produkten erreichte 2002 nach Berechnungen von Prof. Hamm knapp drei Milliarden Euro und dürfte nach Schätzungen der ZMP auch 2003 auf diesem Niveau stabil geblieben sein, bestenfalls leichte Steigerungen erfahren haben. Für 2004 stehen die Signale derzeit auf Wachstum, so auch die Einschätzung der ZMP.

Das starke Umsatzwachstum für die nächsten Jahre soll laut Mintel zum einen durch das expandierende Netzwerk der neuen Generation der Bio-Fachgeschäfte, also durch die Bio-Supermärkte, entstehen, doch auch die wachsende staatliche Unterstützung für die Bio-Branche soll den Konsum in der Bevölkerung stärken und gleichzeitig Verarbeiter in ihren Marketingmaßnahmen für Bio-Lebensmittel unterstützen.

Mintel stützt seine These auf den Bio-Boom der letzten fünf Jahre in Deutschland, Großbritannien, Frankreich, Spanien und Italien. Diese fünf Länder zusammen erzielten 2003 einen Bio-Umsatz von rund acht Milliarden Euro, mehr als doppelt soviel wie 1998. Dabei weist Spanien, ausgehend von einer sehr niedrigen Ausgangsbasis, die höchste Wachstumsrate auf. Seit 1998 hat sich der spanische Bio-Markt versechsfacht. Der britische Bio-Markt hat sich im selben Zeitraum nahezu verdreifacht, und in Frankreich und Italien haben sich die Umsätze verdoppelt. Auch in Deutschland, bereits 1998 der führende europäische Bio-Markt, hat sich der Umsatz seit 1997 verdoppelt.

Für die nächsten vier Jahre erwartet Mintel daher für die genannten Länder ein Wachstum von 170 Prozent auf 13,6 Milliarden Euro 2007. Der deutsche Markt soll dabei am schnellsten wachsen. Zwar benennt das britische Marktforschungsunternehmen auch den höheren Preis für Öko-Produkte als Kaufbarriere für das weitere Marktwachstum, berücksichtigt aber vermutlich nicht ausreichend das derzeitig eher gedrückte wirtschaftliche Umfeld für seine Marktprognosen.

Quelle: Bonn [ zmp ]

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