ZENTRAG gut abgeschnitten
Nachdem leichte Preiserhöhungen in den Bereichen "Geflügel" und "nonfood" signifikante, teilweise zweistellige Preisreduktionen in den Bereichen "Fleisch" und "Lebensmittel" gegenüberstanden, ergibt sich nach Auffassung des Unternehmens real eine Umsatzsteigerung gegenüber dem Vorjahr in Höhe von ca. 2,5 %.
Nennenswerte Zuwächse gab es dabei vor allem in den Bereichen "Fleisch" sowie (erfreulicherweise wieder) "Geflügel", während der Bereich "Lebensmittel" aufgrund der geschilderten Preissituation nominal zurückging und real stagnierte. Im Investitionsgüter-Geschäft war - analog zu den Vorjahren - nach wie vor eine bemerkenswerte Zurückhaltung festzustellen, so dass man von einem schon fast besorgniserregend zu nennenden Investitionsstau beim Fleischerhandwerk ausgehen muß. (In 2004 bisher teilweise aufgelöst).
Nachdem der Umsatz der angeschlossenen 67 genossenschaftlich strukturierten Großhandelsbetriebe (62 in Deutschland / 3 in Österreich / 2 in Luxemburg) im Berichtsjahr um 3,4 % (gegenüber dem Vorjahreszeitraum) abfiel, verbesserte sich mit diesem Umsatzergebnis die Position der Zentrag im Großhandel mit den Wirtschaftsorganisationen des Fleischergewerbes unter dem Gesichtspunkt der Marktanteilszugewinnung in 2003 abermals. Dazu trug nicht zuletzt die unveränderte Attraktivität des gruppeneigenen Bonussystems bei.
Die ertragsmäßige Entwicklung des Unternehmens verlief in 2003 gut bis zufriedenstellend: Eine leichte Abschwächung im Rohergebnis wurde durch eine unterdurchschnittliche Entwicklung im operativen Kostenbereich mehr als kompensiert, so dass substanzstärkende Maßnahmen vorgenommen werden konnten und die betriebswirtschaftliche Situation im Berichtsjahr mit den Noten "gut bis befriedigend" gekennzeichnet werden kann; der cash-flow bewegte sich in 2003 erneut an der Millionen-Euro-Grenze.
Das Unternehmen kann mit dem Bilanzgewinn sowohl das eingezahlte - im Rahmen der Euro-Umstellung erhöhte - Kapital bedienen als auch einen nahezu 6-stelligen Betrag den Ergebnisrücklagen zuführen. Dabei steht die Eigenkapitalerhöhung (+ 7,4 %) diametral zur Abnahme der Bilanzsumme (- 13,1 %), so dass sich ein EK-Anteil an der Bilanzsumme (erstmals) in Höhe von 34,0 % ergibt. Die Unternehmensleitung schlägt daher in Übereinstimmung mit dem Aufsichtsrat der am 28. Juni 2004 in Dresden tagenden Generalversammlung die Auszahlung einer abermals hohen und damit deutlich über den Daten des Kapitalmarktes liegenden Dividende nach folgendem Modus vor: Auf die eingezahlten Geschäftsanteile soll eine Dividende von 7 % (Pflichtanteile) bzw. 9 % (freiwillig gezeichnete Anteile) - und damit 1 % mehr als früher üblich - gezahlt werden. Nachdem - wie vordem ausgeführt - im Rahmen der Euro-Umstellung die bilanziellen Geschäftsguthaben um ca. 50 % im Jahr 2002 erhöht werden konnten, bedeutet diese Dividendenpolitik auch eine bemerkenswerte Erhöhung der den Mitgliedern - und damit den Anteilseignern - zufließenden Gewinnsumme. Dabei ist noch zu berücksichtigen, dass im Rahmen der (genossenschaftlichen) Gewinnverwendung der Konzentrations- und Treuebonus in Höhe von 2,523 Mio. Euro (Steigerung von rund 4 % gegenüber 2002) bereits im Rahmen der Gewinn- und Verlustrechnung des Unternehmens aufwandsmäßig verarbeitet wurde.
Hinsichtlich der Mitglieder-Entwicklung ist erfreulicherweise festzustellen, dass nicht nur alle Wirtschaftsorganisationen des Fleischergewerbes in Deutschland, Luxemburg und Österreich, sondern mittlerweile auch 25, dem Fleischerhandwerk verbundene Verbände und Innungen der Zentrag angehören und damit mit ihren angelegten Mitteln überdurchschnittlich von der Dividendenpolitik des Hauses in den vergangenen Jahren profitierten und noch profitieren.
Die - früher als Zerlegebetrieb selbst genutzte und anschließend vermietete - Betriebsstätte Groß Gerau wurde Ende 2002 an einen Investor veräußert. Der nach Übergang von Nutzen und Lasten anfangs 2003 eingetretene Buchgewinn wurde mit anstehenden Investitionen im Verwaltungsgebäude Frankfurt ergebnisneutral verrechnet bzw. - in kleinerem Umfange - zum Jahresultimo 2003 ergebniswirksam aufgelöst.
Der Gruppenumsatz aller Wirtschaftsorganisationen des deutschen Fleischerhandwerks betrug 2003 (ohne Häuteverwertung, Dienstleistung und evtl. Produktion) 600 Mio €, was gegenüber dem Vorjahr eine Abschmelzung von 3,4 % bedeutet, die allerdings von Umsatzausfällen bei liquidierten bzw. verkauften Wirtschaftsorganisationen ganz entscheidend beeinträchtigt wurde: Die Auflösungen in Düsseldorf, Koblenz und Trier führten zu - teilweise vollständigen - Umsatzausfällen an diesen Plätzen.
Die ergebnismäßige Situation der einzelnen Wirtschaftsorganisationen im Berichtsjahr war - nach ersten Informationen - besser als die Umsatzsituation, da es - zumindest größtenteils - gelang, aufgrund der Nachfrageentwicklung entstandene Spannen-Einbrüche durch Maßnahmen im Kostenmanagement überdurchschnittlich zu kompensieren.
Die Anzahl der ganzjährig beschäftigten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter reduzierte sich - der Umsatz- und Absatz-Situation entsprechend - um rund 2 % auf nunmehr 2.015.
Die Höhe der Sachinvestitionen im Berichtsjahr blieb mit ca. 10 Mio € konstant, wobei Neu- bzw. Erweiterungsinvestitionen in Bremen, Essen, Göttingen und Stuttgart in nennenswerter Höhe durchgeführt wurden bzw. derzeit vorgenommen werden.
Im Geschäftsjahr 2003 bzw. zu Beginn des Jahres 2004 ergaben sich folgende Strukturmaßnahmen:
Das Waren-Geschäft der Ezetra Trier wurde zum 1. Januar 2003 auf die FES Saar in Neunkirchen übertragen; zum 1. Januar 2004 liquidierten die beiden Mitgliedsgenossenschaften in Bad Kreuznach (Betreuung der Kunden durch Fleischergenossenschaft Kaiserslautern) sowie Regensburg (Betreuung durch Wirtschaftsorganisationen Ingolstadt und Nürnberg). Im Frühjahr 2003 mußte schließlich aufgrund Stilllegung des Schlachthofes Düsseldorf der dortige Fleischer-Einkauf Insolvenz anmelden; mit Hilfe des Insolvenzverwalters bemühten wir uns, das Marktpotenzial durch die umliegenden Wirtschaftsorganisationen in Essen, Mönchengladbach und Neuss abdecken zu lassen. Der Erfolg war allerdings verhalten.
Auch für 2004 richtet sich die ZENTRAG auf eine Stagnation der nominellen Umsatzleistung ein, nachdem zwar einerseits eine höhere Umsatzkonzentration der Wirtschaftsorganisationen den Umsatz positiv beeinflussen, andererseits jedoch die gesamtwirtschaftlichen Störfaktoren (mit einhergehender geringerer Kaufkraft) das Unternehmen nicht unberührt lassen werden.
Die betriebswirtschaftliche Situation des Unternehmens wird nach unserer Auffassung aber auch 2004 geordnet bleiben, d.h. wir bemühen uns, auch für 2004 die Kapitaldividende in der jetzigen Größenordnung zu erwirtschaften. Die Rückvergütungen an die Mitglieder und Kunden werden sich aufgrund der - auf Umsatzkonzentration bedachten - Ausschüttungspolitik des Unternehmens auf hohem Niveau stabilisieren.
Die Eigenkapital-Situation wird sich - analog den Vorjahren - durch Zuführung zu den (versteuerten) Rücklagen sowie die weitere Zeichnung von Anteilen durch lokale Fleischer-Innungen erneut angemessen verbessern.
Zum 30. April 2004 liegen die operativen Umsatz- und Ertragsdaten über Plan (+ 4 %) sowie Vorjahr (+ 1,3 %), während die Aufwandsdaten - abermals erfreulicherweise - unter Plan (- 14 %) sowie Vorjahr (- 1,8 %) liegen.
Als ein Vorgang von besonderer Bedeutung, der nach Schluß des Geschäftsjahres - aber vor diesem Pressegespräch - eintrat, ist die Fusion der beiden, als 100 %ige Töchter geführten Unternehmen "Großhandelsgilde GmbH" sowie "SB Fleischer-Einkaufs GmbH" - beides ruhende Betriebe - zur "Gilde Beteiligungsgesellschaft mbH" mit Sitz in Frankfurt am Main zu bezeichnen. Dieses Tochterunternehmen soll - ohne im Warengeschäft operativ tätig zu sein - strategisch wichtige Beteiligungen bei einzelnen Wirtschaftsorganisationen halten; Anteile wurden deshalb bereits bei den Wirtschaftsorganisationen Bremen, Hochstadt (Speyer), Weilerbach (Kaiserslautern) und Weimar gezeichnet - weitere Anteilszeichnungen stehen unmittelbar bevor, wobei hier unter anderem Essen zu nennen ist.
Quelle: Frankfurt [ zentrag ]