Bundestag berät Defizite bei der Ernährung von Kindern

Anlässlich einer Regierungserklärung von Bundesverbraucherministerin Renate Künast (B'90/Grüne) hat der Bundestag über Defizite bei der Ernährung und in der Bewegung von Kindern und Jugendlichen debattiert. Immer mehr Kinder und Jugendliche in Deutschland sind zu dick. Laut Bundesverbraucherministerium sind neueren Studien zufolge bereits 10 bis 20 Prozent aller Kinder und Jugendlichen übergewichtig. 7 bis 8 Prozent von ihnen sind stark übergewichtig. Besonders betroffen sind Kinder aus sozial schwachen und Migrantenfamilien. Parallel zu immer weniger Bewegung konsumieren junge Leute Lebensmittel mit zu viel Fett und Zucker.

Die Regierungspolitik ist nach Ansicht der CDU-Abgeordneten Julia Klöckner jedoch unkoordiniert und bevormundend. Klöckner sprach sich in der Debatte dafür aus, alle Ernährungsprobleme bei Kindern und Jugendlichen gleichwertig zu behandeln. Die einseitige Ausrichtung der Politik des Ministeriums auf Übergewichtige vernachlässige jedoch die ebenso zahlreichen Fälle von Mangelernährung und Magersüchtigen. Der Ministerin fehlten Lösungsansätze, sie produziere lediglich Imagekampagnen, meinte Klöckner.

Dabei stünden dem Verbraucher in Deutschland heute so viele gesunde Lebensmittel wie nie zuvor zur Verfügung. Der mündige Verbraucher müsse selbstverantwortlich handeln, forderte Klöckner, die Berichterstatterin der CDU/CSU für dieses Thema im Ausschuss für Verbraucherschutz ist.

Die Beauftragte für Verbraucherschutz der Unionsfraktion, Ursula Heinen, forderte einen realistischen Blick auf die Möglichkeiten des Staates: Die Rolle, die der Staat beim Thema Ernährung einnehmen könne, müsse ehrlich beschrieben werden. "Wenn ich zu dick bin, ist das meine Schuld und nicht Ihre", sagte Heinen zu der Ministerin.

Der Staat könne nur Hilfestellungen geben. In diesem Sinne begrüße und unterstütze die CDU/CSU-Fraktion die Initiative der Ministerin, fasste Heinen zusammen.

Quelle: Berlin [ Julia Klöckler - CDU / CSU - ]

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