Stimmung in der Landwirtschaft leicht gebessert, doch weiterhin zurückhaltend
DBV veröffentlicht Ergebnisse der Juni-Umfrage
Die wirtschaftliche Stimmung in der Landwirtschaft hat sich im Juni leicht gebessert, nach dem Tiefpunkt im März. Der Index stieg von 50 auf 53 Punkte und liegt damit weiterhin auf niedrigem Niveau gegenüber dem Referenzjahr 2000 (Index: 100). Dies ist das Ergebnis des aktuellen Konjunkturbarometers Agrar vom Juni 2004. Das vom Deutschen Bauernverband (DBV) vorgestellte Konjunkturbarometer Agrar weist die wirtschaftliche Stimmung der Landwirtschaft auf, zusammengesetzt aus einer Einschätzung der aktuellen Lage und der Zukunftserwartung der Landwirte. Im Jahr 2001 lag der Index noch bei 114 und sank ab 2002 auf unter 60 Punkte. Seit diesem Zeitpunkt befindet sich die Stimmung in der Landwirtschaft in einer Talsohle.Sowohl die Einschätzung der aktuellen Lage als auch die wirtschaftlichen Erwartungen für die nächsten zwei bis drei Jahre haben sich insgesamt leicht verbessert. Milchvieh- und Rinderhalter schätzen ihre aktuelle Lage aber besonders schlecht ein; auch ihre Zukunftsaussichten sehen sie weiterhin negativer als die Landwirte anderer Betriebsformen. Von den Milchvieh- und Rinderhalten erwarten 57 Prozent eine schlechtere wirtschaftliche Entwicklung. Im Durchschnitt aller Betriebsformen befürchten dies 51 Prozent der Landwirte, 49 Prozent erwarten dagegen eine gleich bleibende oder bessere Entwicklung. Positive Signale sind vorrangig im Osten Deutschlands zu finden. Hier schätzen die Landwirte ihre aktuelle wirtschaftliche Lage deutlich besser ein als im Norden und Süden Deutschlands.
Auch die Investitionsbereitschaft ist in den neuen Bundesländern höher als in den alten Bundesländern. Insgesamt kommt es aber zu einem weiteren Rückgang der Investitionstätigkeit. Während im Juni 2003 noch 48 Prozent der Befragten angaben, im nächsten halben Jahr Investitionen tätigen zu wollen, sind es im Juni 2004 nur noch 44 Prozent. Der DBV wertet dies als ein erschreckendes Zeichen der fortdauernden wirtschaftlichen Verunsicherung der Landwirte. Zudem sind nach den in den vergangenen drei Jahren in Folge gesunkenen Einkommen der Landwirte die finanziellen Spielräume zu Neuinvestitionen vielfach nicht mehr gegeben.
Das Konjunktur- und Investitionsbarometer Agrar vierteljährlich ermittelt. Zu dieser repräsentativen Umfrage werden vom Marktforschungsinstitut Produkt + Markt im Auftrag des DBV bundesweit fast 1.000 Landwirte und über 200 Lohnunternehmer befragt.
Quelle: Bonn [ dbv ]