Drängendes Angebot drückte Eierpreise
Der Eiermarkt im August
Im Hauptferienmonat August war das Eierangebot hierzulande durchweg reichlich und überstieg in allen Segmenten einschließlich Alternativware den Bedarf. Durch vorgezogene Schlachtungen von älteren Tieren wurde die Eierproduktion zwar verringert, das reichte aber nicht aus, um den Markt zu stabilisieren. Erst gegen Monatsende entspannte sich die Situation, unter anderem weil die hiesigen Anbieter aufgrund des niedrigen Preisniveaus mehr nach Drittländern exportieren konnten. Auf der Importseite gelangte dagegen – über die Lieferungen im Rahmen fester Handelsbeziehungen hinaus – kaum Ware an den deutschen Markt, eine Folge der kastastrophal niedrigen Eierpreise.Die Nachfrage der Verbraucher war in den vergangenen Wochen urlaubsbedingt schleppend. Zudem wurden die Marktbeteiligten durch die Turbulenzen um die Einkaufstrategie des Discounters Aldi-Nord und sich anhängender anderer Gruppierungen des Lebensmitteleinzelhandels verunsichert. Ende August erholte sich die Nachfrage mit den in immer mehr Bundesländern zu Ende gehenden Ferien etwas.
Die Eierpreise gaben in den vergangenen Wochen kontinuierlich weiter nach. Der Rückgang kam erst in den letzten Augusttagen auf niedrigem Niveau zum Stillstand; zuletzt zogen die Preise wieder leicht an. Die hiesigen Packstellen zahlten den Anbietern im Augustdurchschnitt für gehobene Markeneier der Gewichtsklasse M noch 10,24 Euro je 100 Stück, das waren 33 Cent weniger als im Juli und 2,53 Euro weniger als vor Jahresfrist. Im Discountbereich sank der Preis für die gleiche Gewichtsklasse vom Juli zum August um 61 Cent auf nur 3,24 Euro je 100 Stück. Das Vorjahresniveau wurde um 2,78 Euro verfehlt. Niederländische Eier der Gewichtsklasse M kosteten im August mit 2,86 Euro je 100 Stück 53 Cent weniger als im Vormonat, das Vorjahresniveau wurde um 2,58 Euro unterschritten.
Der Einzelhandel gab seine niedrigeren Einkaufspreise nur teilweise an die Konsumenten weiter: Nach den vorläufigen Ergebnissen der repräsentativen ZMP-Erhebungen auf der Ladenstufe kostete eine Zehnerpackung Standardeier der Gewichtsklasse M im Augustmittel noch 83 Cent. Damit zahlten die Verbraucher drei Cent weniger als im Juli und zwölf Cent weniger als im Vorjahr. Für zehn Bodenhaltungseier der gleichen Sortierung stieg der Einzelhandelspreis um einen Cent auf 1,64 Euro, das waren drei Cent mehr als im August 2003. Für eine Zehnerpackung Freilandeier der Klasse M verlangten die Geschäfte im August durchschnittlich 1,80 Euro, einen Cent weniger als im Vormonat, jedoch acht Cent mehr als vor zwölf Monaten.
Quelle: Bonn [ zmp ]