Aktuelle ZMP-Markttendenzen

Vieh und Fleisch

Zum Monatswechsel sind die Auszahlungspreise für Jungbullen gestiegen, da sich die Rindfleischnachfrage im Inland belebt hat. Schlachtkühe und Färsen wurden überwiegend zu stabilen Konditionen abgerechnet und es kam nicht mehr zu Preisabschlägen, wie in den vergangenen Wochen. Jungbullen der Fleischhandelsklasse R3 brachten im Wochendurchschnitt nach vorläufiger Übersicht 2,64 Euro pro Kilogramm Schlachtgewicht und damit drei Cent mehr als in der Vorwoche. Die Notierungen für Kühe der Klasse O3 befestigten sich im Bundesmittel leicht um einen Cent auf 2,06 Euro je Kilogramm Schlachtgewicht. An den Fleischgroßmärkten zogen die Preise für Rindfleisch ebenfalls überwiegend an, insbesondere Keulenware war bundesweit zunehmend gefragt und wurde in zahlreichen Aktionen des Handels beworben. Zusätzlich stützten stetige Exporte an Schlachtrindern nach Russland den hiesigen Rindfleischmarkt, während die Geschäfte mit Frankreich und Spanien etwas schwieriger wurden. – Die Großviehpreise dürften sich in der kommenden Woche weiter stabil bis fest entwickeln, da wieder Verkaufsaktionen geplant sein sollen und in Deutschlands bevölkerungsreichstem Bundesland Nordrhein-Westfalen die Ferien zu Ende gehen. – Die Auszahlungspreise für Schlachtkälber tendierten zum Monatswechsel fester und bei zufriedenstellender Nachfrage zogen auch die Kalbfleischpreise an. – Am Nutzkälbermarkt konnten sich die Notierungen bei verhaltener Nachfrage und gut ausreichendem Angebot nur knapp behaupten, teilweise waren sie rückläufig.

Die Preise für Schlachtschweine blieben zum Monatswechsel auf einem hohen Niveau stabil. Das Schweineangebot war zwar etwas größer, fiel aber verglichen mit der zügigen Nachfrage begrenzt aus. Schweine der Fleischhandelsklasse E wurden im Wochenmittel mit 1,60 Euro je Kilogramm Schlachtgewicht abgerechnet, das waren 18 Cent mehr als vor Jahresfrist. Auch beim Schweinefleisch kam es zu Preisaufschlägen, insbesondere bei Schinken, Schultern und Verarbeitungsware. Diese waren auf der Abgabestufe stärker gefragt. – Das sommerliche Wetter und das Urlaubsende in Nordrhein-Westfalen dürften in der kommenden Woche zu einer stetigen Schweinefleischnachfrage und stabilen Schweinepreisen führen. – Die Ferkelpreise tendierten bei ausgeglichenen Marktverhältnissen meist unverändert, zum Teil etwas fester. Die Vermarktung von vergleichsweise kleinen Ferkelpartien bereitete regional jedoch Probleme, Preisabschläge für diese Gruppen waren nicht immer zu vermeiden.

Eier und Geflügel

Am Eiermarkt herrschen weiterhin freundliche Tendenzen: Bei lebhafter Nachfrage konnten die Angebotsüberhänge der vorigen Wochen inzwischen abgebaut werden, so dass die Preise spürbar anziehen. Das Preisniveau ist aber immer noch niedrig. – Der Absatz von Hähnchen- und Putenfleisch verläuft stetig bis lebhaft. Da die Grillsaison bald zu Ende geht, werden Verschiebungen im Sortiment erwartet. Bei den Hähnchen blieben die Schlachtereiabgabepreise zuletzt stabil.

Milch und Milchprodukte

Die Milchanlieferung geht saisonal bedingt weiter zurück und bleibt unter der Vorjahreslinie. Nach ersten Hochrechnungen wurde die auf diesen Zeitraum entfallende Milchquote von April bis August dieses Jahres zu 99,5 Prozent ausgeschöpft, was weitgehend auf höhere Fettgehalte zurückzuführen ist. Die Lage am Buttermarkt bleibt stabil, da das Angebot an Ware aus der frischen Produktion vergleichsweise knapp ausfällt. Dabei wird abgepackte Butter etwas lebhafter gefragt, so dass die Preise zum Monatswechsel leicht anziehen. Bei Blockbutter ändern sich die Forderungen kaum. Das Angebot an Standard-Käsesorten geht bei reger Nachfrage weiter zurück, so dass inzwischen sogar Aufträge gekürzt werden müssen. Bei den Exporten nach Südeuropa und Russland können teilweise höhere Forderungen durchgesetzt werden. Magermilchpulver aus der laufenden Produktion ist nur knapp verfügbar und reicht meist gerade aus, bestehende Kontrakte zu erfüllen. Ware in Lebensmittelqualität ist ruhig gefragt.

Getreide und Futtermittel

Die Getreideernte ist in den meisten Regionen beendet, nur noch in Spätdruschgebieten und Höhenlagen stehen Flächen zur Ernte an. Nach ersten offiziellen Schätzungen könnte die gesamte deutsche Getreideernte, einschließlich Körnermais und Corn-Cob-Mix, erstmals in diesem Jahr die 50 Millionen Tonnen Marke erreichen. Die große Ausbeute ist fast allein den Ertragssteigerungen zuzuschreiben, da die Anbauflächen nur um etwa ein Prozent gegenüber dem Vorjahr ausgeweitet worden sind. Die Qualität von Weizen wird überwiegend als gut eingeschätzt; die Umsätze am Weizenmarkt sind gegenwärtig aber eher gering und an den Preisen für Brotweizen hat sich kaum etwas geändert. Auch beim Roggen kommen derzeit nur wenig Geschäfte zustande, die Mühlen sind vorerst gut eingedeckt. Mit Futtergetreide haben sich die Verarbeiter ebenfalls direkt aus der Ernte versorgt, so dass momentan auch hier wenig umgesetzt wird. Die Notierungen für Futtergerste bleiben auf einem vergleichsweise niedrigen Niveau, die Preise für Futterweizen sind stabil. Bei Braugerste sind Angebot und Nachfrage verhalten und die Preise stehen weiter unter Druck. In einigen Regionen dürfte sich durch den häufigen Regen in den letzten Wochen die Maisernte verzögern, die Preise zeigen inzwischen eine stabile Tendenz. – Die Erzeugerpreise für Raps werden von den festen US-Kursen für Sojabohnen gestützt und steigen zum Monatswechsel um vier Euro je Tonne an. – Die Mischfutterhersteller interessieren sich gegenwärtig vor allem für Kleien, so dass die Preise für Weizenkleie teilweise anziehen. Sojaschrot wird vor allem zu vorderen Terminen geordert und die Preise für diese Termine geben nach. Die Notierungen für Rapsschrot werden bei ruhigem Absatz weiter zurückgenommen.

Kartoffeln

Das Angebot an Speisekartoffeln bleibt zum Monatswechsel reichlich. Mit Beginn der Haupternte wollen die Landwirte angesichts der ungünstigen Preisaussichten möglichst viel vermarkten und erst dann mit der Einlagerung beginnen. Die Preise stehen weiter unter Druck.

Quelle: Bonn [ zmp ]

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