Dioxinfutter:NRW sperrt 3 Höfe
Ministerin Bärbel Höhn: Drei Bauernhöfe wegen Verdachts auf dioxinhaltige Futtermittel vorsorglich gesperrt – Fleisch der betroffenen Tiere wird untersucht
Drei Bauernhöfe in Nordrhein-Westfalen sind am Mittwochabend vorsorglich gesperrt worden. Anlass waren Erkenntnisse der niederländischen Behörden, dass diese Betriebe aus den Niederlanden dioxinbelastetes Futtermittel bezogen haben. Es handelt sich bei den drei Betrieben um Bullenmastbetriebe mit insgesamt 2.000 Tieren. Bis zum Abschluss der Untersuchungen durch die nordrhein-westfälischen Behörden dürfen keine Rinder von diesen Betriebe verbracht und vermarktet werden.Dem nordrhein-westfälischen Landwirtschaftsministerium ist gestern am frühen Abend über das EU-Schnellwarnsystem mitgeteilt worden, dass die niederländischen Behörden gestern in den Niederlanden selbst 140 Bauernhöfe vorsorglich gesperrt haben, die aus Kartoffelresten hergestelltes Tierfutter bezogen haben. Diese Kartoffelreste stammen von einer Produktionsstätte eines Pommes-Frites-Herstellers. Dieser Betrieb setzte seit Anfang August 2004 für die Kartoffelsortierung als Trennhilfe Kaolinit-Tonerde ein, die aus einem rheinland-pfälzischen Betrieb stammt. Die niederländischen Kontrolleure ermittelten eine Dioxinbelastung von 910 Nanogramm pro Kilogramm Kleie. Der zugelassene Grenzwert liegt für Kaolinit-Tonerde bei 0,75 Nanogramm pro Kilogramm. Auf die Spur der Futtermittelkontamination waren die niederländischen Behörden gestoßen, als sie in der Milch eines Erzeugerbetriebes unzulässig hohe Dioxinwerte gefunden hatten.
Verbraucherschutzministerin Bärbel Höhn: "Wir haben noch sofort am selben Abend , als wir die Nachricht erhalten haben, gehandelt und die drei Betriebe aus Nordrhein-Westfalen vorsorglich sperren lassen, die die Niederlande auf den Lieferlisten gefunden haben. Das Fleisch der mit dioxinbelastetem Futter gefütterten Tiere muss nun untersucht werden, um festzustellen, wie stark das Rindfleisch möglicherweise belastet ist. Wir werden möglichst eng mit den Niederlanden zusammenarbeiten und unsere Maßnahmen gemeinsam abstimmen. Ich habe sofort veranlasst zu klären, wie es möglich ist, dass wieder Kaolinit-Tonerde aus Rheinland-Pfalz in Futtermittel auftaucht, obwohl die rheinland-pfälzischen Behörden nach einem ähnlichen Skandal vor einigen Jahren Kaolinit-Tonerde im Futtermittel verboten haben."
Quelle: Düsseldorf [ munlv ]