Landwirte haben im Umweltschutz eine Menge erreicht
UBA-Präsident Troge nimmt Standortbestimmung im DBV-Präsidium vor
Zum Thema Umweltschutz und Landwirtschaft nahm das Präsidium des Deutschen Bauernverbandes (DBV) gemeinsam mit dem Präsidenten des Umweltbundesamtes (UBA), Professor Dr. Andreas Troge, auf seiner Klausurtagung in Münster (11.10.2004) eine umfassende Standortbestimmung vor. „Die Landwirtschaft hat im Umweltschutz bei Luft, Wasser und Boden in den vergangenen Jahren eine Menge getan und viel erreicht, doch weitere Anstrengungen sind notwendig“, erklärte Troge. Das gelte für den klassischen Schutz der Ressourcen Boden, Luft und Wasser, aber auch für den Arten- und Naturschutz.
Das Präsidium des Deutschen Bauernverbandes stellte darüber hinaus fest, dass mittlerweile auf jedem vierten Hektar freiwillige Umwelt- und Naturschutzprogramme von den Landwirten durchgeführt werden. Hierdurch werde ein enormer Beitrag zum Erhalt der Kulturlandschaft und zum Arten- und Biotopschutz geleistet. Ebenso seien durch die stetige Umsetzung neuer Erkenntnisse und den Einsatz neuer Techniken durchweg positive Entwicklungen im klassischen Ressourcenschutz zu verzeichnen. So treten Pflanzenschutzmittelfunde nur noch punktuell auf und gehen tendenziell zurück. Auch die Nährstoffüberhänge konnten durch eine höhere Effektivität des Nährstoffeinsatzes deutlich gesenkt werden. Dies zeige sich an einem deutlichen Rückgang der Nährstoffüberhänge bei gleichzeitig stetig steigenden Erträgen in der Landwirtschaft.
Der UBA-Präsident betonte in seinem Vortrag vor dem DBV-Präsidium ebenfalls, dass sich der Zustand der Gewässer verbessert hat. Die Rückstände von Pflanzenschutzmitteln in Rohwässern zur Trinkwasserverwendung seien seit Jahren rückläufig. Dies sei darauf zurückzuführen, dass einer konstanten Wirkstoffmenge steigende Erträge gegenüberständen. Trotzdem würden die Landwirte immer wieder verdächtigt, zum Beispiel Oberflächengewässer zu belasten. Deshalb sei es gemeinsames Anliegen von Bauernverband und Umweltbundesamt, an dieser Stelle Klarheit zu schaffen. Dies müsse ganz offen mit dem Landwirt passieren. Die neuen Möglichkeiten des Flächenmanagements unter den Bedingungen der Reform der EU-Agrarpolitik müssten dafür genutzt werden. Aus Sicht des DBV-Präsidiums müsste noch vorhandener Handlungsbedarf über freiwillige und technische Lösungen realisiert werden. Zudem sieht das DBV-Präsidium die Möglichkeit, mit der Flächenstilllegung und evtl. brachfallenden Flächen einen sinnvollen Beitrag für den Ressourcenschutz zu leisten.
Als „ein sehr großes Problem“ bezeichnete Troge den nach wie vor zu hohen Flächen¬verbrauch, der vor allem durch Besiedlung und Verkehr erfolge. „Dieser Flächenverbrauch geht voll zu Lasten der Landwirtschaft, da die landwirtschaftlichen Nutzflächen geringer würden und die Pachtpreise steigen“, betonte der UBA-Präsident. Bis zum Jahr 2020 will er den Flächenverbrauch von derzeit 100 Hektar auf 30 Hektar pro Tag reduzieren.
Quelle: Berlin [ Bauernverband Mailabo ]