BVDF zu Vorwürfen der „Panscherei“ mit Wasser und Hydrolisaten
Hintergrund sind offensichtlich Beanstandungen von unzulässig hohen Wassergehalten in importierten rohen Hähnchenfilets in Großbritannien im Jahr 2002. Daraufhin hat die EU-Kommission alle Mitgliedstaaten um eine verstärkte Überwachung gebeten. Das BVL hat gestern den Bundesländern eine bundesweit koordinierte Überwachungsmaßnahme vorgeschlagen.
Die Aufforderung des BVL an die Bundesländer, Fleisch und Fleischwaren verstärkt auf einen nicht zulässigen beziehungsweise überhöhten Fremdwassergehalt in Verbindung mit unrechtmäßiger Verwendung von Fremdeiweißen zu überprüfen, wird vom Bundesverband der Deutschen Fleischwarenindustrie begrüßt. Es entspricht dem Interesse der redlichen Hersteller, wenn durch Kontrollen Wettbewerbsverzerrungen aufgedeckt werden sollten. Die Ankündigung verstärkter Überwachungsmaßnahmen kann jedoch nicht der Anlass einer pauschalen Verdächtigung der gesamten Branche sein.
Die in diesem Zusammenhang genannte Zutat Proteinhydrolisat findet in der Lebensmittelindustrie breite Verwendung beispielsweise in Gewürzen, Süßwaren, Molkereiprodukten und in Sportlernahrung. Auch bei Fleischerzeugnissen ist eine Verwendung dieser Zutat zulässig, wenn sie im Zutatenverzeichnis aufgeführt wird. Zudem werden auch bei der Fleischwarenherstellung Flüssigwürzen verwendet, die Eiweißhydrolisate beinhalten.
Quelle: Bonn [ BVDF ]