RollAMA: Frischmilch und Schnittkäse sind die österreichischen Konsumlieblinge
Rindfleisch erzielt 20% Mengenzuwächse im Jahr 2004
Die AMA Marketing untersuchte auch für 2004 wieder mittels rollierender Agrarmarktanalyse (RollAMA) das Konsumverhalten der Österreicher im Bereich Lebensmittelfrischwaren. Dabei wird deutlich, dass sich jahrelange Trends verstärken und Fleisch wieder "in aller Munde" ist.Frischwarenmarkt wächst wieder leicht
Die Frischewaren aus der RollAMA-Warengruppe wiesen wertmäßig seit 2001 eine leicht rückläufige Tendenz auf. Im Vorjahr allerdings konnte dieser Trend gestoppt werden. Die Österreicher haben im Jahr 2003 rund 4,72 Mrd. Euro und im Jahr 2004 rund 4,78 Mrd. Euro für Lebensmittel-Frischeprodukte (exklusive Brot) ausgegeben. Dies entspricht einer wertmäßigen Steigerung von 1,4%, der eine mengenmäßige Steigerung von 2% gegenübersteht. Sieger bei den Mengenzuwächsen sind Fleisch (+ 9,4%), Fertiggerichte (+ 9,2%), Tiefkühlobst- und Gemüse (+6,5%) und ganz besonders Kartoffeln mit einem Plus von 15%. Bis auf Fleisch konnte keine der Gruppen aber auch die Wertzuwächse im gleichen Ausmaß erreichen. Lediglich bei Eiern ist der Trend umgekehrt. Obwohl mengenmäßig etwas weniger Eier gekauft wurden, ist der Wertanteil um fast 9% gestiegen.
Frischmilch und Schnittkäse sind die beliebtesten Lebensmittel
Von allen Produkten der RollAMA Warengruppen geben die Österreicher am meisten Geld für Schnittkäse aus. 203 Mio. Euro investieren sie dafür, gefolgt von Frischmilch mit 195 Mio. Euro, Schweinefleisch mit 177 Mio. Euro und Kochschinken mit 141 Mio. Euro. In heimischen Kühlschränken finden sich auch sehr gerne Brätwürste (z.B. Extrawurst), Butter, Fruchtjoghurt, Würstel und Eier.
Mengenmäßig steht die Frischmilch unangefochten an erster Stelle, gefolgt von den Kartoffeln, die mit 15% Mengenzuwachs auf dem Weg zu einem der beliebtesten Lebensmittel der Österreicher überhaupt sind. Rund 90.000 Tonnen wurden 2004 in heimischen Küchen zubereitet. Bananen und Äpfel folgen auf Platz 3 und 4 der Mengenstatistik.
Bei Trinkmilch gibt es eine klare Mengenverschiebung Richtung ESL (Extended Shelf Life) -Milch. 2004 haben die Österreicher doppelt so viel von dieser "länger-frischen-Milch" konsumiert als noch im Jahr davor. Auch die Haltbarmilch gewinnt etwas zu. Der Milchkonsum insgesamt allerdings ist seit Jahren leicht rückläufig. Durch die höherpreisige ESL-Milch bleibt der Gesamtumsatz im Milchbereich für den Handel trotz allem stabil. Das Preisniveau liegt bei ESL - Milch mit einem statistischen Mittel von 0,89 EURO/Liter auf der Höhe von Bio-Frischmilch.
Milchmischgetränke boomen weiter
Die Bunte Palette entwickelt sich insgesamt konstant leicht positiv. Die Stars in diesem Bereich sind aber ganz klar die Milchmischgetränke, die mengenmäßig von 2003 auf 2004 um satte 10% und gleichzeitig wertmäßig sogar um 12% zugelegt haben. Fruchtjoghurt zeigt im Vergleich dazu seit Jahren abnehmende Tendenz. Wurden 2002 noch 56.000 Tonnen davon konsumiert, waren es 2004 nur mehr 48.000 Tonnen (Grafik 7).
Butter bleibt unangefochten der Liebling unter den Fetten
Obwohl Butter zu den hochpreisigen Fetten gehört, wird am liebsten danach gegriffen. Sowohl die wert- als auch die mengenmäßige Entwicklung von Butter ist absolut konstant und leicht positiv gegenüber der Margarine. 56% der gelben Fette entfielen 2004 auf das Segment Butter, das sind 68% des Fettmarktwertes.
Rindfleisch legt um 20% zu
Kein anderes heimisches Lebensmittel kann solche mengenmäßigen Steigerungen verzeichnen wie Rindfleisch. 20% beträgt der Mengenzuwachs im Vergleich von 2003 auf 2004. Allerdings kann durch den hohen Aktionsanteil der Wertzuwachs in dieser Warengruppe mit +9% nicht ganz Schritt halten. Insgesamt entwickelt sich der Fleischmarkt aber in allen Bereichen sowohl mengen- als auch wertmäßig deutlich positiv. Faschiertes wird immer beliebter und legt mit 13% Mengenplus ebenfalls ordentlich zu. Ein zwar erfreuliches, aber nicht ganz so dramatisches Mengenplus verzeichnet die Geflügelwarengruppe. Dort ist es allerdings am besten gelungen, auch ein wertmäßiges Plus zu erzielen. Ähnliches gilt für 2003/4 auch für Schweinefleisch.
Aktionsanteil im Handel steigt
Eine deutliche Zunahme an Verkaufsaktionen ist im Handel seit Jahren zu beobachten. Ausnahme ist dabei Zielpunkt, der den Aktionsanteil etwa gleich hielt. Aktionskaiser ist Billa. Dort gehen mittlerweile fast 20% der Lebensmittel als Aktionsware über den Ladentisch. Die anderen Handelsketten liegen allesamt mit 13% bis 15% ähnlich in ihrer Aktionspolitik.
Toast ist die beliebteste Familienmahlzeit
Explizit Toastschinken und Toastkäse weist die RollAMA-Analyse als Verkaufsschlager aus. Der Konsum dieser Lebensmittel hat sich in den letzten drei Jahren verdoppelt. Besonders bei jungen Familien mit Kindern sind die Käuferreichweiten überdurchschnittlich. Toast ist ein warmes Essen, ist rasch und leicht zubereitet und die Zutaten in den meisten Kühlschränken fast immer vorhanden, wie die RollAMA-Studie (siehe oben) auch ausweist .
Die Daten der RollAMA (rollierende Agrarmarktanalyse der AMA Marketing) beziehen sich auf Aufzeichnungen der Einkäufe von 1.400 österreichischen Haushalten. Aufgezeichnet werden Fleisch und Geflügel, Wurst, Milch und Milchprodukte, Käse, Obst, Gemüse, Eier, Kartoffeln, Tiefkühl-Produkte, teilweise Fertiggerichte, aber nicht Brot & Gebäck.
Quelle: Wien [ ama ]