Import von belgischem Schweinefleisch weiterhin steigend
Innereuropäische Handel mit Schweinefleisch boomt - Belgische Fleischlieferanten stellen sich den neuen Herausforderungen
Frisches Schweinefleisch aus Belgien wird weiterhin mit steigender Tendenz nach Deutschland importiert. Dies belegen die Importzahlen der letzten Jahre. Im Jahr 2004 ist die Nachfrage um 6,6 % im Vergleich zum Vorjahr gestiegen. Belgien ist demzufolge neben Dänemark einer der wichtigsten Lieferanten für frisches Schweinefleisch.Dies ist besonders auf die steigenden Nachfragen von Schlachthälften zurückzuführen. Die vorläufigen Zahlen der ZMP belegen, dass Deutschland insgesamt 248.653 Tonnen frisches Schweinefleisch aus Belgien importiert hat. Auffällig ist in diesem Zusammenhang auch, dass der deutsche Export von Schweinefleisch weiterhin steigt. Im Jahr 2004 exportierte Deutschland 622.184 Tonnen Schweinefleisch, im Vergleich zu 2003 eine Steigerung von 12 %.
Der Handel von Schweinefleisch zwischen den europäischen Staaten nimmt enorm zu. Die Handelsverschiebungen bestätigen, dass jeder Markt seine eigenen Bedürfnisse hat. Um diesen Trend gerecht zu werden, sollte immer berücksichtigt werden, dass jede Sorte Fleisch dort verkauft werden muss, wo die Nachfrage am größten ist. Auf die länderspezifischen Bedürfnisse sollte demnach zukünftig weiter eingegangen werden. Die belgischen Fleischlieferanten "schneidern" bedarfsgerechte, maßgeschneiderte Lösungen. Kundenorientierung hat in Belgien oberste Priorität und ist die entscheidende Grundlage für die Zufriedenheit und die langfristigen Bindungen zwischen den belgischen Fleischlieferanten und dem Handel.
Die Deutschen bevorzugen wie die Belgier mageres, festes, schmackhaftes Fleisch mit Prüfsiegelgarantien. Die Zerleger hingegen verlangen darüber hinaus schwere, fleischbetonte Teilstücke. Diesen kombinierten Anspruch können eigentlich nur die Belgier mit ihrem Certus-Fleisch voll und ganz gerecht werden.
Die Italiener hingegen bevorzugen die fetteren Schinken aus Deutschland. Jedes Land hat seine spezifischen Vorlieben hinsichtlich des Schweinfleischverzehrs, allen gemein ist der hohe Qualitätsanspruch des europäischen Verbrauchers. Auf dem europäischen Markt gibt es für den Handel mit frischem Schweinefleisch einen ständigen Austausch und ein labiles Gleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage. Bleibt mehr Schweinefleisch auf dem europäischen Markt als die Nachfrage erlaubt oder umgekehrt, entsteht ein Ungleichgewicht auf dem europäischen Markt.
Die Öffnung für den japanischen Markt bedeutet z.B., dass Dänemark mehr Karres nach Japan liefern wird, dann könnte allerdings Großbritannien nicht aussreichend beliefert werden. Dies könnte zur Folge haben, dass Großbritannien sich einen anderen Lieferanten für die ländertypische Nachfrage von Bacon oder Backs suchen müßte. Die Niederlande ein weiterer wichtiger Handelspartner für Großbritannien könnte wahrscheinlich dieser Anfrage nicht gerecht werden, es sei denn sie kaufen in Belgien und Deutschland zu. Zudem ist eine steigende Nachfrage in den neuen EU-Mitgliedsstaaten zu verzeichnen, vorläufig bei den weniger edelen Teilstücken wie Vorderschinken und Abschnitten. Dies hat zu einer kleineren Preisdifferenz zwischen edleren und anderen Teilstücken geführt.
Für Europa bedeutet dies eine Verschiebung der gewachsenen Handelsbeziehungen, der bewährte Warenkreislauf in Europa verändert sich. Kurzfristig könnte es zu Lieferengpässen kommen, zum Beispiel bei den QS-wertigen Lachse und Hinterschinken. Dennoch stellen die belgischen Fleischlieferanten sich bereits jetzt langfristig auf die neuen Herausforderungen ein.
Mit Certus liefern die Belgier seit Anfang 2005 auch QS-fähiges Schweinefleisch nach Deutschland. Das sorgsam erarbeitete Qualitätslabel Certus garantiert festes und trotzdem mageres Fleisch und sichert eine lückenlose und effiziente Rückverfolgbarkeit für den Handel. Es ist ein deutlicher Gewinn für die Branche.
"Die Anerkennung von Certus zeigt, dass Belgien den richtigen Weg eingeschlagen hat. Den neuen Herausforderungen bedingt durch denn stetigen Wandel in der Fleischbranche wird Belgien mit der bekannten Kundenorientierung und dem gewohnten Service begegnen." Paul Coenen, Geschäftsführer Vlam-Belgian Meat Office.
Quelle: Köln [ vlam ]