Kalbfleisch: Belgien und Niederlande kooperieren
Enge Zusammenarbeit zwischen dem Belgischen Berufsverband für den Kalbfleischsektor und der Niederländischen Stiftung für Qualitätsgarantie - Belgier optimistisch: 1. Schritt zu einem einheitlichen Qualitätssiegel für den Kalbfleischsektor in Europa
Der Belgische Berufsverband für den Kalbfleischsektor (BVK) arbeitet eng mit der Niederländischen Stiftung für Qualitätsgarantie im Kalbfleischsektor (SKV) zusammen. Ziel der Zusammenarbeit ist es, eine maximale Qualitätssicherheit und - garantie für Kalbfleisch in Europa bieten zu können.Der Zusammenarbeit von BVK und SKV ging der sorgfältige Vergleich der beiden Kontrollsysteme voraus. Um weiterhin qualitativ hochwertige Ware anbieten zu können, muss Qualitätssicherheit grenzüberschreitend immer ein zentrales Thema und Anliegen sein.
Durch diese Kooperation werden die belgischen Kälberhalter, die dem belgischen Qualitätssicherungssystem BCV (Belgisches Kontrollsystem für Kalbfleisch) als auch dem niederländischen SKV angeschlossen sind, einem angepassten Kontrollverfahren unterzogen anstelle eines doppelten Audits.
Belgian Controlled Veal (BCV): Prüfsiegel für Kalbfleisch
An der Integrierten Qualitätsüberwachung Belgian Controlled Veal (BCV) beteiligen sich derzeit 98 % der Kälberhalter. Die auf Kälber spezialisierten belgischen Schlachthöfe schlachten ausschließlich Tiere aus anerkannten Kälberhaltungen.
Qualitätssicherung wird bei BCV groß geschrieben: Das Hauptaugenmerk gilt Qualitäts- und Sicherheitsauflagen auf allen Ebenen der Erzeugerkette sowie dem lückenlosen Herkunftsnachweis. Alle Aspekte der Lebensmittelsicherheit, vom Supermarkt bis hin zum Futter werden durch das feinmaschige Kontrollsystem und Stichprobenprogramm überwacht. Das BCV-Prüfsiegel steht deshalb auch für hochwertige und sichere Ware.
Für die Kontrollen aller teilnehmenden belgischen Kalbfleischproduzenten, die sich nach dem BCV-Lastenheft richten, steht das unabhängige Kontrollinstitut SGS Agrocontrol ein. Bei BCV-Teilnehmern, die sich auch am niederländischen System beteiligen, behält SKV sich vor, nur noch stichprobenartig Kontrollen durch einen unabhängigen Inspekteur in Belgien vornehmen lassen. Für die Teilnehmer beider Systeme bedeutet das langfristig eine beträchtliche Kostenreduzierung.
Zur Zeit sind bereits 66 belgische Kalbfleischproduzenten, die an dem BCV-System teilnehmen auch der SKV angeschlossen.
Für die Anmeldung der Kälber belgischer Produzenten an beide Systeme ist SGS Agrocontrol zuständig. Es leitet die Daten automatisch an SKV weiter. Werden die Kälber in Belgien geschlachtet, nimmt SGS auch die Abmeldung vor. Wenn die Kälber niederländischen Schlachthöfen zugeführt werden, stellt SKV die Qualitätszertifikate aus. Die Zertifizierungskosten in den Niederlanden für BCV-Kälber sind identisch mit den Kosten für niederländische Kälber.
Verstoßen die belgischen Kälberzüchter, die sowohl dem BCV- als auch den SKV-System angeschlossen sind, gegen Verordnungen, so wird SGS-Agrocontrol die Föderale Agentur für die Sicherheit der Lebensmittelkette (FAVV) - als einzige Behörde für die Lebensmittelsicherheit in Belgien - sowie SKV in den Niederlanden informieren. Die Sanktionen des BCV-Lastenheftes gehen weit über die gesetzlichen Bestimmungen hinaus.
Paul Coenen, Geschäftsführer VLAM-Belgian Meat Office: "Die enge Kooperation zwischen den zuständigen belgischen und niederländischen Behörden könnte der erste Schritt sein, um ein einheitliches, europäisches Qualitätssiegel für den Kalbfleischsektor zu schaffen."
Quelle: Köln [ VLAM ]