EU-Rindfleischerzeugung unter Verbrauch

Ausblick auf die Produktionsentwicklung 2006

Die Erzeugung der EU-15 an Rind- und Kalbfleisch fällt im laufenden Jahr mit schätzungsweise 7,25 Millionen Tonnen um 2,5 Prozent geringer aus als 2004. Nach Prognosen der EU-Kommission und Schätzungen der ZMP setzt sich die rückläufige Entwicklung in der Rindfleischproduktion auch 2006 fort. Für den Markt dürften im kommenden Jahr zwei Faktoren von besonderer Bedeutung sein: Die Umsetzung der Agrarreform in den „Nachzüglerstaaten“ und die Situation nach dem Ende des OTM-Systems in Großbritannien.

Für das kommenden Jahr erwartet der Prognoseausschuss in Brüssel für die EU-15 eine Nettoerzeugung von 7,19 Millionen Tonnen Rind- und Kalbfleisch. Damit fiele der Rückgang gegenüber 2005 mit knapp einem Prozent bei weitem nicht so deutlich aus wie ein Jahr zuvor. Beim Fleischverbrauch wird mit wenig Änderungen gerechnet, so dass sich die innergemeinschaftliche Nachfrage zwischen 7,60 und 7,65 Millionen Tonnen bewegen dürfte.

Bei dieser Prognose wurde eine Änderung des OTM-Systems in Großbritannien außer Acht gelassen. Es ist aber damit zu rechnen, dass auf der Insel Tiere über 30 Monaten in Zukunft nicht mehr vernichtet, sondern wie in den übrigen EU-Staaten auf BSE getestet und dann vermarktet werden. Die Neuregelung soll frühestens im Herbst 2006 in Kraft treten. Das würde dann einen deutlichen Angebotszuwachs zur Folge haben. Britische Experten schätzen die mögliche Mehrproduktion 2006 auf 170.000 Tonnen, die dann der EU-Erzeugung hinzuzurechnen ist. Damit ergäbe sich ein Produktionsvolumen von 7,36 Millionen Tonnen, 100.000 Tonnen mehr als 2005.

Unterschiedliche Produktionserwartungen

Die Rind- und Kalbfleischerzeugung innerhalb der 15 alten EU-Länder entwickelt sich 2006 nach den vorliegenden Prognosen uneinheitlich: Im bedeutendsten Produktionsland Frankreich wird das Angebot mit 1,58 Millionen Tonnen geringfügig höher als 2005 veranschlagt. In Italien, dem drittgrößten Erzeuger, werden wie im laufenden Jahr 1,14 Millionen Tonnen erwartet. Dagegen wird für den zweitgrößten Markt, nämlich Deutschland, mit einem Rückgang um 2,4 Prozent auf 1,15 Millionen Tonnen gerechnet. Die drei genannten Länder produzieren fast 54 Prozent des Rind- und Kalbfleisches in der EU-15. Während in Irland ein Plus von drei Prozent auf 552.000 Tonnen prognostiziert wird, geht die Erzeugung in allen anderen Staaten mehr oder weniger deutlich zurück.

Quelle: Bonn [ zmp ]

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