Weniger Exportlizenzen für Rindfleisch

EU-Länder verkauften weniger mit Exporterstattungen

Nach Informationen der EU-Kommission in Brüssel ist die Zahl der Ausfuhrlizenzen für Rindfleisch mit der Gewährung von Exporterstattungen im Zeitraum Juli 2004 bis April 2005 in der EU spürbar zurückgegangen. Exportiert wurden in diesem Zeitraum 214.600 Tonnen Rindfleisch; gegenüber dem vergleichbaren Vorjahreszeitraum beläuft sich der Rückgang auf rund 83.000 Tonnen, umgerechnet in Hälftengewicht.

Von der Gesamtmenge entfielen auf die deutschen Versandunternehmen Exportlizenzen für rund 56.000 Tonnen Rindfleisch, damit steht Deutschland wie im Vorjahr an der Spitze, gefolgt von Irland, Italien, Frankreich und Spanien. Mit Ausnahme Spaniens fiel der Rückgang der zugeschlagenen Lizenzen in den genannten Ländern jedoch überdurchschnittlich groß aus im Vergleich zum Durchschnitt in der EU. An Deutschland wurden im Vorjahreszeitraum noch Lizenzen für gut 82.600 Tonnen Rindfleisch vergeben.

Lizenzen für gefrorenes Rindfleisch wenig gefragt

Während im Beobachtungszeitraum des Vorjahres der Anteil der Lizenzen für gefrorenes Rindfleisch EU-weit noch etwa ein Drittel betrug, schrumpfte der Anteil im laufenden Wirtschaftsjahr auf rund 14 Prozent. In Deutschland spielt der Export von gefrorenem Rindfleisch mit Exporterstattungen offenbar nur noch eine untergeordnete Rolle. In den zehn Monaten von Juli bis April wurden lediglich Lizenzen für etwa 2.500 Tonnen vergeben, ein Jahr zuvor waren es rund 25.000 Tonnen.

Russland wichtigster Handelspartner der EU

Unter den Drittländern ist Russland weiterhin der bedeutendste Abnehmer für Rindfleisch aus der EU. Gemessen an den Ausfuhrlizenzen mit Erstattungen dürfte über die Hälfte des von den Mitgliedsländern der EU exportierten Rindfleisches nach Russland fließen, größtenteils in Form von frischer Ware. Unter den EU-25-Staaten steht Deutschland, gemessen an der Zahl der Lizenzen mit Erstattungen, erst an dritter Stelle nach Irland und Italien.

Ebenfalls von großer Bedeutung für den EU-Außenhandel im Rindfleischbereich ist der Libanon. Allerdings konzentriert sich der Handel mit diesem Land im Nahen Osten auf die Lieferung von lebenden Tieren. Von Juli 2004 bis April 2005 belief sich die Zahl der Exportzertifikate für Schlacht- und Nutztiere auf umgerechnet rund 35.900 Tonnen. Derzeit scheint jedoch der Lebendviehexport in Richtung Libanon aus folgenden Gründen ins Stocken geraten zu sein: Zum einen erschwert das kräftig gestiegene Preisniveau für Schlachtrinder in Deutschland seit März den Handel, zum anderen erhalten deutsche Exporteure dem Vernehmen nach zunehmend Konkurrenz durch südamerikanische Anbieter.

Deutliche Zunahme der Exportlizenzen ohne Erstattungen

Für den Beobachtungszeitraum hat die Kommission einen Anstieg der Exportlizenzen ohne Gewährung von Ausfuhrerstattungen ausgewiesen, und zwar für die EU-25 um umgerechnet rund 22.000 Tonnen oder 59 Prozent auf knapp 59.200 Tonnen. Entscheidenden Anteil an diesen Zunahmen haben die EU-Beitrittsländer Polen und Ungarn.

Quelle: Bonn [ zmp ]

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