WESTFLEISCH schafft Wachstumsschritt

Zeit massiver Umbrüche in der Fleischbranche gut gemeistert / Deutliche Umsatz- und Mengensteigerung nicht nur durch Zusammenschluss mit BARFUSS / Wirtschaftlicher Erfolg 2004

"Wir sind froh und zufrieden, Ihnen in diesen Zeiten massiver Umbrüche ein ordentliches Jahresergebnis präsentieren zu können und freuen uns mit Ihnen über den stabilen, wirtschaftlichen Erfolg unseres Unternehmens", so Dr. Helfried Giesen, geschäftsführender Vorstand, auf der diesjährigen Generalversammlung der WESTFLEISCH eG, Münster. Der Haupt- und ehrenamtliche Vorstand der Genossenschaft stellte den Mitgliedern am 28. Juni in der Halle Münsterland das Ergebnis des zurückliegenden Geschäftsjahres vor.

BARFUSS-Übernahme im Fokus

Neben dem wirtschaftspolitisch prägenden Ereignis der Öffnung der Europäischen Union für 10 Beitrittsländer im Mai 2004, das wegen der hohen Nachfrage von Verarbeitungsbetrieben in Osteuropa bei gleichzeitig knappem Rohstoff deutlich verbesserte Absatzchancen brachte, stand eine Entwicklung im Fokus des Interesses, und das sicherlich nicht nur in der Genossenschaft selbst: die Übernahme des Fleisch- und Wurstwarenproduzenten BARFUSS in Oer-Erkenschwick.

Im September 2004 vollzogen, war man sich der großen Herausforderung durchaus bewusst. Die Entwicklung des Tochterunternehmens unter neuer Führung bis heute attestiert jedoch die Richtigkeit der Entscheidung: schwarze Zahlen, Absatz und Exportsteigerungen - insbesondere im Bereich Wurst - und gute Perspektiven für ein organisches Wachsen aus eigener Kraft in naher Zukunft als "Veredelungszentrum" der WESTFLEISCH-Gruppe.

"Die Richtung stimmt. Wir finden täglich neu Bestätigung für diesen mutigen Schritt im Sinne unserer WESTFLEISCH-Vision 2010 zum Ausbau zu mehr Wertschöpfung und zu weiterer regionaler Verdichtung", so Giesen auf der Versammlung zum Thema BARFUSS.

Ergebnisse im Kerngeschäft deutlich über Branchenschnitt

Auch die erzielten Ergebnisse im Kerngeschäft Schlachtung und Zerlegung können sich im Vergleich zum Branchenschnitt sehen lassen: Während die Schweineschlachtungen um 10,2 % auf über 4,5 Mio. Stück gesteigert werden konnten, stieg die Zahl der Rinderschlachtungen auf knapp 300.000 (+18,1 %) und die der Kälber auf 45.900 (+24 %). Diese Zahlen werden beim Blick auf den gesamtdeutschen Markt noch aussagekräftiger: bundesweit lagen die Zuwächse lediglich bei 3,5 % für Schweine-, 4,0 % für Rinder- und 12,6 % für Kälberschlachtungen. Für den Bereich Rindfleisch ist dieses Bild ein deutliches Indiz für das Zurückgewinnen von Verbrauchervertrauen nach BSE und die strukturellen Verschiebungen zugunsten leistungsfähiger Fleischvermarkter wie WESTFLEISCH.

WESTFLEISCH national Platz 3, europaweit Rang 4

Unter den Top-10-Fleischverarbeitern in Deutschland, die zusammen einen Marktanteil von 60 % ausmachen, steht WESTFLEISCH - unter ganzjähriger Einbeziehung der Schweineschlachtungen in Oer-Erkenschwick - mit 5,3 Mio. Tieren damit auf Platz 3, europaweit ergibt sich bei gemeinsamer Betrachtung der Schlachtungen von Rind und Schwein sowie der Gesamtmenge Platz 4 für die Westfalen.

WESTFLEISCH konnte somit bei allen Tierarten Marktanteile hinzugewinnen. National lieferten die Fleischcenter und Tochterunternehmen der Gruppe 9,8 % des Schweinefleisch-, 8,1 % des Rindfleisch- und 12,4 % des Kalbfleischbedarfs. Mit diesem Mengengerüst war es möglich, den Fleischabsatz insgesamt um 11,3 % auf rund 661.500 Tonnen Jahresleistung bei einem Zuwachs des konsolidierten Umsatzes um 25,8 % auf 1,412 Mrd. Euro zu steigern.

Auch Export-Motor läuft rund

Der Schwerpunkt der WESTFLEISCH-Vermarktung liegt nach wie vor im nationalen Markt, in dem rund 79 % der Ware abgesetzt und 86 % des Umsatzes generiert wurden. Aber auch der Export-Motor läuft rund: Die Ausfuhren in den EU Binnenmarkt wuchsen beitrittsbedingt um stattliche 50 %, die Drittland-Exporte erhöhten sich um 12,8 %. Vielversprechend entwickelten sich die Geschäfte in dem neuen Mitgliedsland Ungarn, in Budapest eröffnete vor wenigen Wochen die Beteiligungsgesellschaft "WESTFLEISCH-Ungarn" ihr Vertriebsbüro.

Wegen Zollvorschriften, veterinärhygienischer Regelungen und Änderungen von Währungsparitäten sind Exporte in Drittländer immer wieder störungsanfällig. Dennoch gelang beispielsweise, auch Dank der Hilfe des WESTFLEISCH-Servicebüros in Moskau, der Absatz von mehr als 13.000 t Fleisch in die Russische Föderation.

SB-Fleisch und Discounter weiter auf dem Vormarsch

In der Bundesrepublik war der Trend zur Selbstbedienungstheke auch im vergangenen Jahr ungebrochen. Der Marktanteil von verpacktem SB-Frischfleisch stieg von 32 % in 2003 weiter auf 38 % in 2004. Der Discounthandel konnte dabei abermals zulegen und seinen Marktanteil von etwa 1/3 auf rund 40 % erhöhen. WESTFLEISCH partizipierte mit seiner 100 %-Tochter Westfalen-Land in diesem Markt: Der Umsatz erreichte mit 195,8 Mio. € eine neue Höchstmarke, der Absatz stieg um 26,2 % auf rund 53.000 Tonnen.

Dem auf frisches SB-Fleisch spezialisierten Unternehmen gelang - dank umfangreicher Investitionen zu den Themen Verpackungslogistik, Egalisierung, Produktsicherheit und Produktentwicklung von 8 Mio. € in 2003 und weiteren 5,5 Mio. € in 2004 - der erfolgreiche Ausbau der Bereiche Convenience-Artikel mit dem neuen "Verbraucher-Liebling" Chilled-Food, also durch Kühlung frisch gehaltene, bequeme Trendprodukte mit kürzester Zubereitungszeit.

Abermals mehr Mitglieder und stattliche Dividende für Anteilseigner Zufrieden ist WESTFLEISCH auch mit der Entwicklung der Kooperationspartnerschaften mit ihren Landwirten: So konnten im zurückliegenden Geschäftsjahr 289 Vertragsbetriebe hinzugewonnen werden. Die jetzt rund 4.200 Mitglieder sichern die Rohstoffbasis und sind ein Vertrauensbeweis in die Arbeit der Genossenschaft.

"Das ordentliche Ergebnis erlaubt es uns, an die Vertragslieferanten über die Boni-Zahlungen hinaus eine stattliche Dividende von 4,2 % ausschütten zu können", freute sich Giesen. Insgesamt über 12,5 Mio. € an Vertrags-, Sonder- und Zusatzboni sind für 2004 bereits zur Auszahlung gekommen. Der ausgewiesene Bilanzgewinn liegt nach 1,21 Mio. € in 2003 bei 1,28 Mio. € für das Jahr 2004.

Stärkung des Eigenkapitals durch Genussrechtsscheine

"Um das Wachstum der WESTFLEISCH-Unternehmensgruppe in der Zukunft zu sichern, wollen wir die Eigenkapitalbasis konsequent ausbauen", so Dr. Bernd Cordes, geschäftsführendes Vorstandsmitglied der WESTFLEISCH eG. Im Rahmen eines strategischen Finanzierungskonzeptes wird ein Angebot zum Erwerb von Genussrechtskapital mit einer Verzinsung von 6 % bei einer Kapitalfestlegung auf 5 Jahre vorgelegt, Platzierung zum 1. November 2005. Darüber hinaus wird der Vorstand der WESTFLEISCH FINANZ AG der Hauptversammlung am 5. Juli 2005 vorschlagen, eine Kapitalerhöhung von rund 10 Mio. € (Genehmigtes Kapital) in der Satzung zu verankern.

Die Geschäftsberichte 2004

Den Geschäftsbericht 2004 der Westfleisch eG können Sie sich hier als [pdf-Datei] herunterladen.

Den Geschäftsbericht 2004 der Westfleisch Finanz AG können Sie sich hier als [pdf-Datei] herunterladen.

Quelle: Münster [ Westfleisch ]

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