Minister lobt Sicherheit bayerischer Lebensmittel
Jahresbericht des Landesamtes für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) - 11 % der überprüften Betriebe beanstandet - Hauptkritik: Hygienemängel
Bayerische Lebensmittel sind nach wie vor ausgesprochen sicher. Diese Bilanz zog Gesundheits- und Verbraucherschutzminister Werner Schnappauf bei der Vorstellung des Jahresberichtes 2004 vom Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit im Umweltausschuss des Bayerischen Landtages. "Nur 23 von insgesamt 82.000 der untersuchten Lebensmittel und Bedarfsgegenstände war als gesundheitsgefährdend einzustufen. Das ist eine erfreulich niedrige Quote von 0,03 Prozent. Die Hersteller kommen demnach überwiegend ihrer Verantwortung für sichere Lebensmittel nach. Die konsequente, risikoorientierte Überwachung schützt nicht nur den Verbraucher, sondern auch die verantwortungsbewusste Wirtschaft vor eigenen schwarzen Schafen, die auf Kosten des Verbrauchers Gewinn maximieren wollen", betonte der Minister.Untersucht wurden 2004 laut Minister mehr als 82.000 Proben von Lebensmitteln und Bedarfsgegenständen, wie Löffel, Backbleche, Zahnbürsten, Pflegemittel, Bekleidung, kosmetische Mittel und Tabakwaren. Insgesamt wurden zwei Drittel aller in Bayern Lebensmittel produzierenden Betriebe, also über 140.000 von 210.000 geprüft.
Bei 11 % der Betriebe wurden Verstöße ermittelt. Knapp die Hälfte der Beanstandungen bezog sich dabei auf hygienische Mängel. Häufigkeit und Art der Kontrollen richtet sich nach dem spezifischen Risiko eines Betriebes, abhängig von Betriebsart, Betriebsstruktur, Hygienemanagement und produktbezogenem Risiko.
Bei der Kennzeichnung von Lebensmitteln gibt es dagegen deutliche Mängel. Kennzeichnungsverstöße und Mängel bei der Zusammensetzung sind der überwiegende Grund für die Beanstandungsquote von insgesamt 13,1 Prozent. "Wegen der Risikoorientierung geben die Untersuchungsergebnisse kein repräsentatives Bild der Gesamtbelastung; diese liegt unter den genannten Werten", machte Schnappauf deutlich.
Eine deutlich höhere Beanstandungsquote weisen mit fast 40 Prozent Nahrungsergänzungsmittel auf. Bei fast 40 Prozent der untersuchten Proben mussten wegen Mängel gerügt werden. "Deutlich überhöhte Vitamin- und Mineralstoffgehalte und nicht zugelassene Zusatzstoffe können unerwünschte Wirkungen verursachen oder irreführende, krankheits- und schlankheitsbezogene Aussagen in der Kennzeichnung den Verbraucher zu Lasten seines Geldbeutels über das Produkt täuschen", warnte der Minister und forderte: "Hier sind schleunigst EU-weit Höchst - und Mindestmengen für Vitamine und Mineralstoffe festzulegen. Die Hersteller müssen die gesundheitliche Unbedenklichkeit ihrer Produkte und Zutaten sicherstellen und die ausgelobte Wirkung ihrer Produkte gewährleisten." Nahrungsergänzungsmittel seien überflüssig für Personen, die sich ausgewogen ernähren. Schnappauf: "Nahrungsergänzungsmittel können kein Ausgleich für ungesunde Lebensweise sein." Nahrungsergänzungsmittel sind Lebensmittel in konzentrierter und dosierter Form, wie Tabletten, Kapseln, Dragees.
Auf 256 Seiten stellt der Jahresbericht des LGL dessen Aufgaben und Arbeitsergebnisse im Gesundheits- und Verbraucherschutz vor. Der Bericht ist im [Internet] abrufbar .
An drei Standorten beschäftigt das LGL etwa 840 Mitarbeiter, insbesondere Lebensmittelchemiker, Ärzte, Tierärzte, Pharmazeuten, Ökotrophologen, Juristen, technische Assistenten und Verwaltungsfachleute.
Quelle: München [ stmlu ]