DBV: Prämienkürzungen bei Bullen kompensieren!
Sonderregelung für Irland und Großbritannien aufgrund der Plafondüberschreitung
Der Präsident des Deutschen Bauernverbandes (DBV), Gerd Sonnleitner, hat Bundesministerin Renate Künast dringend aufgefordert, auch für deutsche Landwirte eine Kompensation für die Prämienkürzungen bei Bullen in Brüssel zu erreichen. Aufgrund des Übergangs von der gekoppelten Tierprämie für Rinder zur vollständig entkoppelten Betriebsprämie zu Beginn dieses Jahres wurden in Deutschland im Antragsjahr 2004 deutlich mehr Anträge für die Sonderprämie männlicher Rinder gestellt als in den Vorjahren. Dadurch wurde der nationale Plafond überschritten, so dass die Prämienbeträge erheblich gekürzt werden müssen. Bisher galten die Höhe der nationalen Plafonds für die Sonder- und Schlachtprämien sowie die Kürzungsregelungen aus budgetären Gründen als unumstößlich. Völlig überraschend ist es daher nach Ansicht Sonnleitners, dass für Irland und Großbritannien nun bei den Direktzahlungen noch Nachbesserungen beschlossen wurden.
Als unverständlich bezeichnete Sonnleitner die Tatsache, dass diese Regelung nur die Sonderprämien und Extensivierungszuschläge für Ochsen betrifft und maßgeschneidert für Irland und Großbritannien angelegt ist. Die Anliegen der deutschen Bauern würden dabei in keiner Weise berücksichtigt, obwohl sie durch den Übergang zur Entkopplung bei den Sonderprämien für Bullen ebenfalls erhebliche Prämienkürzungen hinnehmen müssten. Daher „sehe ich mich nicht in der Lage, unseren Landwirten zu erklären, dass hier der Gleichbehandlungsgrundsatz der Gemeinsamen Agrarpolitik befolgt wurde“, wandte sich Sonnleitner auch an die EU-Agrarkommissarin Mariann Fischer Boel.
Quelle: Berlin [ dbv ]