Fleischgroßhändler Domenz vernommen
Er habe normale Preise bezahlt und von seinen Kunden genommen
Am vergangenen Freitag wurde der beschuldigte Fleischgroßhändler Domenz in Anwesenheit seines Verteidigers umfassend zu den Vorwürfen verantwortlich vernommen. Das teilte die Staatsanwaltschaft (StA) Essen mit. Der Beschuldigte hat demnach angegeben, gelernter Metzgermeister zu sein und seinen Einmann-Betrieb in Gelsenkirchen seit April 2002 zu führen. Die beanstandete Ware habe er im Wesentlichen von einer Fa. in Schleswig-Holstein und aus Spanien erhalten.
Allerdings habe er sich die Fleischwaren nie selbst angesehen und daher keine Kenntnis gehabt, dass es sich um nicht mehr genießbare Ware gehandelt habe. Er selbst habe handelsübliche Preise für die Waren bezahlt. Solche Preise habe er auch seinen Kunden in Rechnung gestellt.
Die Geschäfte hätten für ihn einen "normalen" Ablauf gehabt. Beschwerden seien ihm gegenüber nie geäußert worden. Auch habe er nie negative Rückmeldungen erhalten. Im Rahmen der Vernehmung hat er weitere zwei Lagerorte von Fleisch in Berlin bzw. Brandenburg benannt, wobei allerdings davon ausgegangen wird, dass sich dort im jetzigen Zeitpunkt keine Ware mehr befinden wird. Dies wird allerdings überprüft werden. Außerdem hat die Auswertung der sichergestellten Unterlagen und die Vernehmung des Beschuldigten ergeben, an welche Kunden Waren im Wesentlichen gegangen sind. Es handelt sich um Kunden fast aus dem gesamten Bundesgebiet. Die örtlichen Lebensmittelämter sind informiert worden, damit diese Betriebe überprüft werden.
Zusätzlich sind die örtlichen Polizeidienststellen derjenigen Orte um Überprüfung gebeten worden, bei denen Kunden noch nach dem 15.10.2005 Ware erhalten haben. Die Ermittlungen dauern noch an, teilte Oberstaatsanwalt Willi Kassenböhmer mit.
Quelle: Gelsenkirchen [ ots ]