Aktuelle Trends bei den Frische-Produkten
Einkaufsmengen sanken, Ausgaben blieben konstant
Die Einkaufsmengen der privaten Haushalte waren bei den meisten Frischprodukten im vergangenen Jahr zwar rückläufig, die Ausgaben dafür blieben jedoch konstant. Tierische Produkte verzeichneten insgesamt einen Ausgabenrückgang von 0,7 Prozent, während die Ausgaben für pflanzliche Produkte um den gleichen Prozentsatz wuchsen.
Mehr Abwechslung im Milchregal
Die Trendprodukte 2005 waren Trinkjoghurt und Milchmixgetränke mit Kaffeegeschmack: Die Nachfrage nach Trinkjoghurt stieg um elf Prozent auf 30 Prozent Marktanteil bei den Milchgetränken; Milchmixgetränke konnten durch verschiedene Kaffeevarianten neue Fans gewinnen und vergrößerten ihren Marktanteil um acht auf 27 Prozent. Ebenfalls auf der Trendwelle schwimmt ESL-Milch (Extended Shelf Life-Milch – Milch mit verlängerter Haltbarkeit), die mittlerweile einen Anteil von 13 Prozent am Frischmilchangebot erreicht hat.
Fleischnachfrage leicht gesunken
Die Preise bei Fleisch passten sich im vergangenen Jahr in der Summe den höheren Erzeugerpreisen etwas an: Die Rennerprodukte des SB-Bereiches wie Kotelett und Hackfleisch wurden allerdings zunehmend preisaggressiv vermarktet. Insgesamt ging die Nachfrage nach Rotfleisch leicht zurück, auch Fleischwaren und Wurst wurden etwas weniger gekauft. Die Geflügelnachfrage war bis September mit einem Plus von 2,7 Prozent gegenüber 2004 gut in Schwung gekommen, die Meldungen zu Vogelgrippe und Gammelfleisch wirkten jedoch als Trendbrecher und führten zu einem Minus von 2,6 Prozent für das Gesamtjahr. Erfreuliche Veränderungen in den Einkaufsstättenpräferenzen der Verbraucher gab es für Metzgereien und kleine Lebensmittelgeschäfte im Dezember, als sie im Gegensatz zu den Vorjahren ein Plus verbuchen konnten, während Discounter Umsatzeinbußen hinnehmen mussten.
Eier aus Bodenhaltung gewannen durch Discounter
Die Nachfrage nach Eiern war 2005 insgesamt leicht rückläufig, der Eiermarkt war aber von den Auswirkungen der Vogelgrippe im dritten Quartal weniger betroffen als der Geflügelmarkt. Aufgrund von Angebotsverschiebungen im Lebensmitteleinzelhandel nahm die Bedeutung der alternativen Haltungsformen erheblich zu: Eier aus Bodenhaltung verdrängten die Käfigeier als preisgünstige Variante bei vielen Discountern und gewannen so deutlich an Marktanteilen.
Gemüsepreise stiegen, Obst überwiegend günstiger
Die Verbraucherpreise für Frischgemüse lagen 2005 fast durchweg über dem sehr niedrigen Vorjahresniveau. Dies wirkte sich förderlich auf den Absatz der Discounter aus, die beim Frischgemüse als einzige Marktanteile gewinnen konnten und im vergangenen Jahr über 50 Prozent der Einkäufe für sich verbuchten. Insgesamt ging die Nachfrage nach Frischgemüse allerdings etwas zurück.
Die Nachfrage nach Frischobst entwickelte sich 2005 positiv. Insbesondere Äpfel und Erdbeeren gab es zu konsumfreundlichen Preisen. Die schwache Ernte in den Hausgärten lieferte zusätzliche Impulse. Als teure Obstsorte präsentierten sich im vergangenen Jahr die Bananen, welche angebotsbedingt knapp waren.
Quelle: Bonn [ zmp ]