Tillich: Wildhaltung ist alternative Einkommensquelle für Landwirte

In Sachsen ist die landwirtschaftliche Wildhaltung in den letzten 15 Jahren kontinuierlich angestiegen. Gab es 1990 lediglich 13 Gatter im Freistaat, waren es 2004 bereits rund 450 mit etwa 11.000 Tieren. Fast 90 Prozent davon ist Damwild, gefolgt von Rot- und Muffelwild sowie vereinzelt Wapiti, Schwarzwild oder Rehwild. „Landwirtschaftliche Wildhaltung ist eine etablierte Nischenproduktion, die von Betrieben zunehmend als zusätzliche Einkommensquelle genutzt wird“, so Umwelt- und Landwirtschaftsminister Stanislaw Tillich am Samstag den 6. Mai bei der Bundesfachtagung für landwirtschaftliche Wildhaltung in Köllitsch (LKr. Torgau-Oschatz).

Durch die Nutzung von Grünflächen leiste die Wildtierhaltung außerdem einen Beitrag zur Erhaltung der Kulturlandschaft. Dazu gehören sowohl kleinere Gatter der Hobbyhalter mit bis zu drei Hektar als auch große Gatter mit 15 und mehr Hektar. Die durchschnittliche Gattergröße liegt in Sachsen bei rund 4,5 Hektar – das ist mehr als doppelt so viel wie in Bayern.

In den ersten Jahren nach der Wende erzielten die sächsischen Wildhalter ihr Einkommen hauptsächlich durch den Verkauf von Zuchttieren. Danach entwickelte sich eine Direktvermarktung von Wildfleisch an Haushalte und Gastronomie. Der Pro-Kopf-Verbrauch in Deutschland liegt derzeit bei etwa einem Kilo. Deutschlandweit gibt es mehr als 6.000 Gatter mit rund 120.000 Tieren auf etwa 15.000 Hektar Grünfläche.

Quelle: Köllitsch [ smul ]

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