Mehr Käufe an der Frischfleischtheke
Selbstbedienungsware nach Fleischskandal weniger gefragt
Immer mehr Verbraucher in Deutschland kehren wieder an die Fleischtheke zurück, nachdem sich die Aufregung wegen des Handels mit verdorbenem Fleisch Ende vorigen Jahres gelegt hat. Im ersten Quartal 2006 waren die Einkaufsmengen der Privathaushalte an frischem und tiefgekühltem Rind- und Schweinefleisch wieder ähnlich hoch wie im Vorjahreszeitraum, bei Wurst und sonstigen Fleischprodukten gab es ein Plus von 1,5 Prozent. In den letzten drei Monaten des Jahres 2005 hingegen hatte der Gammelfleischskandal die Käufe von Fleisch um fünf Prozent und die von Wurst um nahezu drei Prozent zurückgehen lassen, so die Daten der ZMP/CMA-Marktforschung auf Basis des Haushaltspanels der Gesellschaft für Konsumforschung (GfK), Nürnberg.
Allerdings scheinen die Verbraucher beim Fleischeinkauf etwas kritischer geworden zu sein: Sie suchten wieder häufiger Geschäfte mit Bedienungstheken oder einen Metzger auf, die Käufe von bereits fertig portioniertem und verpacktem Frischfleisch gingen hingegen zurück. So verzeichneten die Einkaufsstätten, die stärker auf Bedienung setzen, im ersten Quartal höhere Fleischeinkäufe der Verbraucher: Die großen Verbrauchermärkte verbuchten ein Plus von 1,5 Prozent, Supermärkte und kleinere Lebensmittelgeschäfte zogen 8,3 Prozent mehr Fleischeinkäufer an, und bei den Metzgern ab es einen Zuwachs von 2,8 Prozent. Das Fleischgeschäft in Selbstbedienungswarenhäuser ging indessen um 7,3 Prozent zurück, und auch Discounter kamen mit ihrer Frischfleischpalette nicht mehr so voran wie erwartet. Im Gegensatz zum Rotfleisch hielt bei Fleischwaren und Wurst der Trend zur Selbstbedienungsware mit einem Plus von 3,4 Prozent weiter an, lose Ware verlor 1,4 Prozent.
Quelle: Bonn [ zmp ]