Trend zu frischen Teilen am deutschen Hähnchenmarkt

Steigende Selbstversorgung

Von der seit Jahren leicht steigenden Nachfrage nach Hähnchenfleisch profitiert auch die deutsche Erzeugung: Der Selbstversorgungsgrad ist 2005 um 1,4 Prozentpunkte auf 94,4 Prozent gestiegen, nachdem die Bruttoeigenerzeugung von Hähnchenfleisch um 3,2 Prozent auf 728.000 Tonnen wuchs, der Import aber nur um 1,6 Prozent auf 437.000 Tonnen zulegte.

Ein nicht unbeträchtlicher Teil der hierzulande gemästeten Tiere wird außerhalb Deutschlands geschlachtet. Der Export lebender Hähnchen erreichte mit 164.000 Tonnen (umgerechnet in Schlachtgewicht) im vorigen Jahr ein neues Rekordergebnis. Auch die Ausfuhren an Hähnchenfleisch legten um weitere sechs Prozent auf 237.000 Tonnen zu. Auf der Einfuhrseite waren vor allem die Importe an Hähnchenfleisch aus den Niederlanden 2005 rückläufig. Zulegen – wenn auch auf niedrigerem Niveau – konnten die Lieferungen aus Polen. Brasilien blieb wichtigster Drittlandslieferant von Hähnchenfleisch. Brasilien konzentriert sich dabei zunehmend auf Zubereitungen, die mit einer geringeren Zollbelastung als unbehandeltes Fleisch belegt sind.

Trend zu frischen Teilen

Die Vorliebe der Verbraucher für frische Hähnchenteile ist ein wesentlicher Impuls für das Wachstum am deutschen Hähnchenmarkt. 2005 entfielen auf die frischen Teilstücke mengenmäßig bereits 45 Prozent aller Haushaltkäufe. Produktionsseitig wurde auf diese Entwicklung reagiert: Wurden im Jahr 2000 erst 51 Prozent des Hähnchenfleischs in zerteilter Form von den Schlachtereien abgegeben, waren es 2005 bereits 74 Prozent. Nicht berücksichtigt sind dabei die Tiere, die zusätzlich in spezialisierten Zerlegebetrieben weiterverarbeitet werden. Der Anteil der frisch abgegebenen Ware erhöhte sich von 56 Prozent der Schlachtmenge in 2000 auf 62 Prozent in 2005.

Quelle: Bonn [ zmp ]

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