BVL genehmigt Einfuhr von bestrahlten Froschschenkel Zulassung rechtlich notwendig

Europa sorgt für Gerechtigkeit: Nicht nur die Franzosen, sondern auch die Deutschen dürfen nun bestrahlte Froschschenkel essen. Das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) hat einem niederländischen Handelsunternehmen gestattet, bestrahlte tiefgefrorene Froschschenkel einzuführen - gekennzeichnet mit dem Hinweis "bestrahlt" oder "mit ionisierenden Strahlen behandelt".

Nach EG-Recht hatte der Antragsteller einen Rechtsanspruch darauf, seine Ware in Deutschland zu verkaufen, wenn sie in den Niederlanden rechtmäßig in Verkehr ist und von ihr keine Gesundheitsgefahr ausgeht. Die gesundheitliche Unbedenklichkeit der bestrahlten Froschschenkel bestätigte das Bundesinstitut für Risikobewertung und vor ihm schon im Jahr 1998 der wissenschaftliche Lebensmittelausschuss der EU-Kommission, SCF.

Der SCF bewertete damals die Bestrahlung von Froschschenkel als sichere Alternative, denn das Produkt sei von Natur aus mit Salmonellen und Fäkalkeimen belastet. Die Keime lassen sich vor dem Tieffrieren nicht vollständig entfernen. Eine Pasteurisierung kommt aus geschmacklichen Gründen nicht in Frage und eine chemische Konservierung ist in Deutschland nicht erlaubt. Da man Froschschenkel nur kurz anbrät, damit sie nicht zäh werden, können Salmonellen im Fleisch verbleiben und eine Lebensmittelvergiftung hervorrufen.

Bislang war in Deutschland nur die Vermarktung von bestrahlten getrockneten Kräutern und Gewürzen zulässig. Doch mangels Verbraucherakzeptanz wurde der Verkauf wurde wieder eingestellt. Der deutsche Markt ist damit praktisch frei von bestrahlten Lebensmitteln.

Für den Einzelhandel spielt das Thema derzeit keine bedeutende Rolle, wie Dr. Detlef Groß, Geschäftsführer des Hauptverbandes des Deutschen Einzelhandels mitteilte. Wichtig für den Handel sei, dass die Risikobewertung als solche abgeschlossen ist und behandelte Produkte zu kennzeichnen sind. Damit habe der Verbraucher selbst die Entscheidung, sollten die Produkte jemals auf den Markt kommen.

Weitere Informationen zur Lebensmittelbestrahlung unter:

www.was-wir-essen.de/verbraucher/1992.php

Quelle: Bonn [ aid - Gesa Maschkowski ]

Kommentare (0)

Bisher wurden hier noch keine Kommentare veröffentlicht

Einen Kommentar verfassen

  1. Kommentar als Gast veröffentlichen.
Anhänge (0 / 3)
Deinen Standort teilen