Die Märkte für tierische Produkte im August
Warten auf festere Schlachtviehpreise
Im August dürfte es mit weiteren Preisrücknahmen im Großviehbereich zu Ende sein, bereits im Juli ging das Jungbullenangebot mit den fallenden Preisen zurück. Außerdem kommt es in dem Monat üblicherweise zu einer leichten Befestigung der Jungbullenpreise. Dennoch sollten die Preiserwartungen für die erste Monatshälfte nicht allzu hoch geschraubt werden, da die Inlandsnachfrage aufgrund der Ferienzeit eher verhalten ausfallen dürfte. Später könnte sich das Blatt mit den zurückkehrenden Urlaubern im bevölkerungsreichen Nordrhein-Westfalen wieder wenden. Darüber hinaus wird im August mit einem besseren Export von Rindfleisch nach Frankreich, Italien und anderen südeuropäischen Ländern gerechnet. Trotz der Marktstabilisierung wird sich das Preisniveau auf einem deutlich niedrigeren Niveau bewegen als in den vergangenen zwei Jahren. Und zwar in etwa auf dem des Jahres 2004, also vor der Entkoppelung der Tierprämien.
Der Markt für Schlachtkühe wird im August voraussichtlich eher knapp versorgt sein, obwohl die Stückzahlen aus saisonalen Gründen im dritten Quartal des Jahres eher etwas zunehmen dürften. Daher sollte sich das Preisniveau nur unwesentlich von dem des Juli unterscheiden. Die höheren Preise aus dem Vorjahr werden aber voraussichtlich weiter unerreicht bleiben.
Nutzkälberpreise bleiben schwach
Die Erzeugerpreise für schwarzbunte Bullenkälber werden sich im August voraussichtlich auf fortgesetzt sehr niedrigem Niveau bewegen, da die Nachfrage der Kälbermäster geringen bleiben dürfte. Schon in den ersten Julitagen wurden regional nicht einmal 80 Euro je Tier gezahlt, im Bundesmittel kosteten schwarzweiße Bullenkälber mit knapp 90 Euro nur noch halb so viel wie in der vergleichbaren Vorjahreswoche.
Auch am Markt für Fleckviehkälber müssen sich Erzeuger derzeit mit merklich niedrigeren Preisen zufrieden geben als im Vorjahr. Allerdings bewegten sich die Erzeugerpreise hierfür in den vergangenen zwei Jahren auf einem außergewöhnlich hohen Preisniveau. Für den August ist nicht mit einer Preisbefestigung zu rechnen. Weitere Preisabschläge dürften aber aufgrund eines deutlich kleineren Angebotes als 2006 nur bedingt am Markt durchsetzbar sein.
Im Juli werden die Preise für Schlachtkälber ihren jahreszeitlichen Tiefstand erreicht haben, im August dürfte es dann wieder ganz leicht bergauf gehen. Aufgrund der Ferienzeit in weiten Teilen Deutschlands ist aber nicht mit einer nachhaltigen Belebung der Kalbfleischnachfrage zu rechnen und Preisaufschläge werden sich in eher engen Grenzen halten.
Stabile Preise für Schlachtschweine im August möglich
Der August ist üblicherweise der Monat im Jahr, in dem die Schweinepreise in Deutschland ihren höchsten Stand erreichen. Der Durchschnittspreis des vergangenen Augusts von 1,73 Euro je Kilogramm Schlachtgewicht in der Handelsklasse E wird aber in diesem Jahr bei weitem nicht erreicht werden - ein größeres Angebot muss auf den Fleischmärkten platziert werden. Sollte es jedoch noch ein paar heiße Tage geben, könnten die für ein kurzfristig kleines Angebot an Schlachtschweinen sorgen. Die Folge wären zumindest stabile Preise. Daneben wirkt preisstützend, dass die Schlachtunternehmen trotz sehr unbefriedigender Fleischgeschäfte aus Konkurrenz- und Auslastungsgründen um die Schlachtschweine kämpfen.
Ferkelpreise weit unter Vorjahr
Im August wird der Ferkelmarkt den saisonalen Erwartungen entsprechend gut ausreichend mit Ferkeln versorgt sein. Nochmals schwächere Ferkelpreise als im Juli nicht sind auszuschließen.
Eiermarkt ohne Druck
Das Eierangebot am deutschen Markt bleibt wohl auch im August nicht reichlich. Lediglich bei der Gewichtsklasse S kann es hier und da zu Überhängen kommen. Nach und nach fallen auch mehr M-Eier an, während XL-Eier eher gesucht bleiben. Trotz der Urlaubszeit könnte sich die positive Nachfrageentwicklung vom Juli in den August hinein fortsetzen, es sei denn, eine längere Hitzeperiode kommt. Da sich die Eiproduktenindustrie aufgrund des hohen Preisniveaus bisher wenig bevorratet hat, wird sie weiterhin kontinuierlichen Bedarf haben. Die Preisentwicklung ist schwer vorhersehbar, sowohl weiter feste als auch fallende Preise sind möglich. Ein Preissturz zeichnet sich aber nicht ab.
Feste Geflügelpreise
Die laufende Produktion fließt sowohl am Hähnchen- als auch am Putenmarkt flott ab. Dagegen halten sich die Zulieferungen aus dem Ausland in Grenzen. Die Nachfrage nach Hähnchen- und Putenfleisch bleibt stetig, bei wieder sommerlicherem Grill-Wetter könnte sie auch lebhaft werden. Die Preise für Hähnchen und Puten werden auf allen Absatzstufen fest tendieren und klar über Vorjahr liegen.
Quelle: Bonn [ zmp ]