Preisabschläge für Jungbullen
Die Lage auf den landwirtschaftlichen Märkten
Schlachtrinder:
Nach Pfingsten stand Rindfleisch erwartungsgemäß nicht mehr im Mittelpunkt der Fleischnachfrage und entsprechend geringer war das Interesse der Schlachtunternehmen an Jungbullen. Bei gut ausreichendem Angebot wurden die Auszahlungspreise für männliches Schlachtvieh daher gegenüber der Vorwoche reduziert. Die Preisabschläge bewegten sich zwischen zwei und fünf Cent je Kilogramm Schlachtgewicht. Im Schnitt dürften Jungbullen der Klasse R3 in der 22. Kalenderwoche 2,68 Euro je Kilogramm Schlachtgewicht gekostet haben. Das wären drei Cent weniger als in der Vorwoche und 34 Cent weniger als im Vorjahr.
Schlachtkühe hingegen waren sehr knapp und wurden teils noch etwas teurer bezahlt. Der Durchschnittspreis für Kühe der Klasse O3 dürfte daher gegenüber der Vorwoche um zwei Cent auf 2,27 Euro je Kilogramm Schlachtgewicht gestiegen sein. Das wären zwei Cent mehr als in der Vorwoche, aber 20 Cent weniger als vor Jahresfrist.
In der Fronleichnamswoche dürften sich die Preise für Jungbullen bestenfalls knapp behaupten, für Schlachtkühe sind stabile bis leicht festere Notierungen zu erwarten.
Am Nutzkälbermarkt war eine überraschend flotte Nachfrage der Mäster nach Aufstalltieren zu beobachten. Bei vergleichsweise knappem Angebot konnten sich daher die Preise für schwarzbunte Tiere und für Kälber aus der Fleckviehzucht gegenüber der Vorwoche befestigen.
Schlachtschweine:
Der Handel mit Schlachtschweinen lief in der Woche nach Pfingsten überwiegend zu den bisherigen Notierungen. Der Durchschnittspreis für Schweine der Fleischhandelsklasse E dürfte daher wie zuvor bei 1,34 bis 1,35 Euro je Kilogramm Schlachtgewicht gelegen haben. Für den Zeitraum vom 1. Juni bis 7. Juni wurde im Rahmen der Markt- und Preiserhebung der Vereinigungen von Erzeugergemeinschaften für Vieh und Fleisch ein mittlerer Preis von 1,36 Euro je Kilogramm Schlachtgewicht ermittelt, das sind zwei Cent mehr als in der Vorwoche.
Der Ferkelmarkt stand auch in der Woche nach Pfingsten unter Preisdruck. Das Angebot übertraf die schwache Nachfrage der Schweinemäster deutlich.
Futtermittel:
Sojaschrot wird seit Pfingsten schwächer bewertet. Ursachen waren die schwache Nachfrage und das absehbar ausreichende Angebot. Auch die Rapsschrotkurse gingen leicht zurück. Dies lähmte die Nachfrage, da nun weitere Preisnachlässe abgewartet werden. Marktbeteiligte rechnen auch weiterhin mit stabilen bis festen Mischfutterpreisen. Die Forderungen für Weizen-, Weizengrieß- und Roggenkleien zeigten inzwischen eine leichte Tendenz nach unten, bewegten sich aber nach wie vor auf hohem Niveau. Sofort verfügbares Maiskleberfutter war kaum zu haben, es stößt allerdings auf immer geringeres Interesse. Nach den Regenfällen sind die Wachstumsbedingungen für Zuckerrüben meist gut. Dennoch blieb der Markt für Trockenschnitzel fest.
Quelle: Bonn [ zmp ]