Brasilianisches Rindfleisch wird knapper
Höhere Exportpreise in der zweiten Jahreshälfte erwartet
Brasilien als weltgrößter Rinderhalter und Rindfleischexporteur stößt offenbar an die Grenzen seiner Produktion. 2007 wird nur noch ein Wachstum von knapp zwei Prozent erwartet. Die Exportmengen steigen im Gesamtjahr zwar voraussichtlich um zehn bis 15 Prozent, in der zweiten Jahreshälfte werden die Fleischausfuhren aufgrund rückläufiger Schlachtrinderzahlen aber kleiner sein als 2006. Trotzdem erwarten die brasilianischen Vermarkter steigende Umsätze, da die Exportpreise kräftig angehoben werden sollen.
Nachdem Brasiliens Rinderhalter in den vergangenen drei Jahren aufgrund niedriger Erlöse und gestiegener Kosten in die roten Zahlen gerieten, wurden verstärkt Kühe geschlachtet. Damit wollte man drastische Verluste begrenzen. Allerdings verringerte sich so auch das Angebot an Kälbern, die mittlerweile dem Schlachtrindermarkt fehlen. Aktuell ist in einigen Regionen Brasiliens das Angebot an Ochsen knapper geworden.
Rinderpreise auf Rekordhoch
Im Juli wurden in Brasilien je nach Region für Schlachtrinder zwischen 1,25 und 1,80 Euro je Kilogramm Lebendgewicht bezahlt. Gegenüber dem Vorjahr war das ein Plus von 40 bis 50 Prozent. So hoch waren die Preise noch nie.
Im ersten Halbjahr belieferte Brasilien fast 150 verschiedene Staaten und exportierte rund 30 Prozent mehr Rindfleisch als im Vorjahr. Dabei erhöhten sich die Ausfuhren von gekühltem Rindfleisch um zehn Prozent, der Export von gefrorenem Rindfleisch (meist knochenlos) kam auf ein Plus von 33 Prozent. Der Versand nach Russland wurde verdoppelt, deutliche Steigerungsraten gab es auch bei den Verschiffungen nach Ägypten, Italien, dem Iran sowie Algerien. Durch Verkaufsaktionen mit Steakartikeln soll der Absatz vor allem in Deutschland und Russland ausgebaut werden.
Quelle: Bonn [ zmp ]