Neue EU-Strategie gegen Tierseuchen

[Mit Download der EU-Broschüre hierzu]

Mit einer Strategie zur Tiergesundheit will die Europäische Kommission in den kommenden sechs Jahren Tierkrankheiten reduzieren und die Folgewirkungen von Seuchen minimieren. Vorsorgemaßnahmen, Kontrollen und Forschung sollen hierbei größeres Gewicht erhalten. Die Kommission weist zudem darauf hin, dass alle Akteure im Bereich der Tiergesundheit Verantwortung für die Ziele der Strategie übernehmen müssen. Nur so könne die Politik der EU bezüglich der Tiergesundheit solide und effizient sein. Die Politik kann darüber hinaus nur dann fruchten, wenn sie mit anderen Feldern der Gemeinschaftspolitik verzahnt wird.

„Tiergesundheit beeinflusst sowohl die menschliche Gesundheit, die Lebensmittelsicherheit und das wirtschaftliche Wohlergehen als auch die ethischen Werte", sagte EU-Gesundheitskommissar Markos Kyprianou. Die Politik der Gemeinschaft ziele auf ein "höchstmögliches Niveau im Bereich der Tiergesundheit und des Tierschutzes". Ziel sei es, die Risiken zu senken, die bestimmte Tierkrankheiten für die Bevölkerung bergen, sagte Kyprianou.

Der Ausbruch der Maul- und Klauenseuche 2001 hatte gravierende Folgen für die Wirtschaft, die sozialen Strukturen, den Handel und den Tierschutz der EU schlechthin. In den letzten Jahren haben die Kommission und die EU-Staaten mit Erfolg einen stärker vorbeugenden Ansatz verfolgt - mit strengeren Maßnahmen zur Überwachung und Bekämpfung bestimmter Tierkrankheiten.

Dieser vorbeugende Ansatz soll laut Kommissionsstrategie noch erweitert werden. Verbesserungen auf dem Gebiet der Biosicherheit wird es für die landwirtschaftlichen Betriebe, an den Grenzen und bei Tiertransporten geben. EU-weit wird die laufende Überwachung und Bekämpfung von Tierkrankheiten intensiviert und die Notstandsvorsorge verstärkt werden. Mehr investiert werden soll auch in präventive Maßnahmen, damit weniger Seuchen ausbrechen und die mit Tierkrankheiten verbundenen wesentlich höheren Kosten gesenkt werden können.

Einfuhrkontrollen für Tiere und Tiererzeugnisse sollen künftig stärker auf Hochrisiko-Produkte abstellen. Verstärkte Zusammenarbeit mit den Handelspartnern der EU soll dazu beitragen, dass diese die EU-Vorschriften besser verstehen und im Problemfall bei Erzeugnissen, die für Europa bestimmt sind, rechtzeitig gewarnt werden.

Ein Fokus der Strategie liegt auf der Förderung wissenschaftlicher Forschung und Innovation. Das bestehende Netz der nationalen Referenzlaboratorien wird weiter ausgebaut und die Arbeit der Gemeinschaftlichen Referenzlaboratorien neu bewertet werden. Erweitert werden ferner die Aufgaben und Tätigkeiten der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit. Mehr Gewicht wird auch die Förderung öffentlich-privater Partnerschaften erhalten, z.B. für die Entwicklung neuer Impfstoffe. Drittländer werden bei der Erforschung bislang kaum bekannter bzw. potenziell bedrohlicher Krankheiten Unterstützung erhalten.

Hier können Sie die ausführliche Darstellung der EU-Strategie als [PDF-Datei] downloaden

Quelle: Brüssel [ EU ]

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