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Zungen aus Gold

Fraunhofer auf der Analytica

Die Qualität von Lebensmitteln muss oft konstant überwacht werden. Dies kann durch empfindliche Sensorsysteme wie elektronische Zungen erfolgen. Mit dem Messverfahren der zyklischen Voltametrie werden die künstlichen Vorkoster sogar zu Feinschmeckern. Elektrochemische Sensoren mit automatischer Mustererkennung wurden auf der Analytica präsentiert.

Ob ein Saft schmeckt oder nicht, werden sie nie beantworten können. Ob er vergoren oder gepanscht ist, hingegen schon. Elektronische Zungen könnten die Testschmecker der Zukunft werden, wenn es darum geht, die Qualität von Lebensmitteln zu überwachen. Mit vielen verschiedenen Sensoren bestückt, untersuchen sie chemisch komplexe Gemische wie Multivitaminsaft in Sekunden. Dabei arbeiten sie nach dem Prinzip der
Mustererkennung: Sie registrieren lediglich, wie stark jeder einzelne Sensor anspricht, statt aufwändig die exakte Zusammensetzung des Safts zu analysieren. Daraus ergibt sich für jede Probe eine Art Fingerabdruck. Ein Vergleich mit gespeicherten Referenzmustern zeigt Abweichungen, wie sie etwa durch Alterung oder Prozessfehler auftreten.

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Preise für norwegischen Lachs steigen

Weniger Exporte an die EU

Die Preise für norwegischen Lachs steigen kontinuierlich. Dies beweisen erneut die jüngsten Exportzahlen aus April 2004. Während Norwegen im Januar 2004 nur 2,56 Euro für jedes an die EU gelieferte Kilo Zuchtlachs erhielt, waren es im April 2004 schon 3 Euro, was einer Preissteigerung von 17 Prozent entspricht. Im Vergleich zum Vorjahresmonat erhöhte sich der EU-Exportpreis von norwegischem Lachs aus Aquafarmen im April 2004 um 3 Cent pro Kilo.

Die kontinuierlich stabile Preisentwicklung wird noch durch die Tatsache gestärkt, dass im April 2004 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum weniger Zuchtlachs aus Norwegen an die EU geliefert wurde. So exportierte Norwegen im April 2004 an die EU nur noch 17.991 Tonnen Zuchtlachs, während es im April 2003 noch 19.740 Tonnen - also 9 Prozent mehr - waren.

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Schweinebestand in Dänemark wächst

Ergebnis der Viehzählung vom April 2004

In Dänemark stehen die Zeichen am Schweinemarkt auf Expansion. Dies lässt sich aus den Ergebnissen der jüngsten Viehzählung vom April dieses Jahres ablesen. Danach ermittelte man in Dänemark insgesamt 13,1 Millionen Schweine, knapp 500.000 Tiere oder 3,9 Prozent mehr als zum entsprechenden Vorjahrestermin. Den deutlichsten Zuwachs verzeichneten dabei die Mastschweine, die um 6,6 Prozent auf 3,51 Millionen Stück zulegten. Die Zahl der Ferkel und Jungschweine stieg um 3,2 Prozent auf 8,18 Millionen. Bei dem für die künftige Entwicklung wichtigen Bestand der Zuchtsauen gab es ein Plus von 2,1 Prozent auf 1,40 Millionen Stück, wobei die Zahl der nicht gedeckten Tiere mit 3,7 Prozent deutlich stärker zulegte als die der gedeckten Zuchtsauen mit plus 1,2 Prozent.

Für das laufende Jahr prognostiziert die Danske Slagterier keine nennenswerte Steigerung der Bruttoeigenerzeugung. Mit insgesamt 24,4 Millionen Schlachtungen könnte die Vorjahreslinie leicht um 0,4 Prozent übertroffen werden. Die in den letzten Jahren verzeichneten Zuwachsraten von bis zu fünf Prozent können wohl nicht mehr erreicht werden.

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Geflügelmarkt mit Chancen

Was bringt die Osterweiterung der EU

Am 1. Mai dieses Jahres wuchs die Europäische Union um zehn Staaten auf 25 Mitglieder. In ihrer politischen und wirtschaftlichen Dimension übertraf diese Erweiterung damit alle bisherigen. So steigt die Fläche der EU um 23 Prozent, die Bevölkerung um 20 Prozent, das Bruttoinlandsprodukt jedoch nur um rund 4,4 Prozent. Verstärkter Strukturwandel in Osteuropa?

Mit dem EU-Beitritt muss sich die Geflügelwirtschaft der neuen Mitgliedsländer an die EU-Bestimmungen anpassen. Noch ist allerdings nicht entschieden, ob alle Geflügelschlachthöfe die Anforderungen zur Zulassung als EU-Schlachthof erfüllen. Es ist absehbar, dass gerade kleinere Betriebe Schwierigkeiten haben, den Standard einzuhalten. Der Strukturwandel in den mittel- und osteuropäischen Ländern (MOEL) dürfte sich dadurch beschleunigen.

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Westfleisch eG wird Gesellschafter bei Barfuss

Die Fleischwarenfabrik BARFUSS GmbH & Co. KG und die WESTFLEISCH eG haben sich auf eine strategische Partnerschaft verständigt. Der Aufsichtsrat der WESTFLEISCH eG hat am 11. Mai 2004 der von den Unternehmen gemeinsam am 3. Mai 2004 in Oer-Erkenschwick unterzeichneten Absichtserklärung zugestimmt:

In den nächsten drei Monaten wird die WESTFLEISCH eG eine qualifizierte Minderheitsbeteiligung von mindestens 25,1 % an der Bernhard Barfuss GmbH & Co.KG erwerben. Eine Erhöhung der Beteiligungsquote bzw. eine spätere Überkreuzbeteiligung sind möglich.

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Niederländische Hähnchenproduktion erholt sich

In der niederländischen Geflügelwirtschaft stehen die Weichen wieder auf Expansion. Nach Angaben der zuständigen Productschap wird für das laufende Jahr eine Bruttoeigenerzeugung an Hähnchen von 710.000 Tonnen erwartet, das entspräche einem Plus von acht Prozent. 2003 war die Hähnchenproduktion in den Niederlanden geflügelpestbedingt gegenüber dem vorangegangenen Jahr um 22 Prozent auf 656.000 Tonnen geschrumpft. Das Ergebnis von 2002 mit 838.200 Tonnen Hähnchen würde aber immer noch um 15 Prozent unterschritten.

Der Export von lebenden Hähnchen soll dagegen im laufendem Jahr das 2002er Niveau bereits wieder übertreffen, und zwar um drei Prozent. Es wird mit Ausfuhren von 15.000 Tonnen gerechnet nach nur 4.700 Tonnen im Jahr 2003. Die Importe werden sich 2004 ebenfalls deutlich erholen. Die Einfuhren lebender Hähnchen dürften sich auf 100.000 Tonnen belaufen, damit aber dennoch um 13 Prozent geringer ausfallen als 2002.

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Brasiliens Außenhandelsströme ändern sich

Weniger Schweine, mehr Rinder

In Brasilien wird die Schweineproduktion nach neuesten Schätzungen des US-Landwirtschaftsministeriums im laufenden Jahr um drei Prozent zurückgehen. Von der gesamten brasilanischen Erzeugung wurden in den vergangenen zwei Jahren rund 23 Prozent exportiert. Fast zwei Drittel der Ausfuhren nahm Russland ab. So lieferte Brasilien allein im Jahre 2003 rund 300.000 Tonnen Schweinefleisch dorthin. In diesem Jahr bereiten jedoch die auf 179.500 Tonnen verringerten russischen Importkontingente für Schweinefleisch Probleme. Damit könnte der brasilianische Schweinefleischexport um 30 Prozent abnehmen. Um mögliche Absatzverluste am russischen Markt auszugleichen, will Brasilien Absatzmärkte beispielsweise in Singapur, Südafrika und Argentinien weiter ausbauen.

Im Gegensatz zur Schweineproduktion wächst die brasilianische Rindfleischproduktion weiter. So gehen die amerikanischen Marktbeobachter davon aus, dass Brasilien im Laufe dieses Jahres mit einem Exportvolumen von fast 1,4 Millionen Tonnen zum weltgrößten Rindfleischexporteur aufsteigen wird.

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Deutlich weniger Putenfleisch gekauft

Hähnchen blieben in der Gunst der Verbraucher stabil

In den ersten drei Monaten dieses Jahres haben sich die deutschen Verbraucher beim Kauf von Putenfleisch deutlich zurückgehalten, für das allerdings auch spürbar mehr bezahlt werden musste als zur Vorjahreszeit. Nach aktuellen Ergebnissen des GfK-Haushaltspanels im Auftrag von ZMP und CMA sanken die Einkaufsmengen deutscher Privathaushalte im Zeitraum Januar bis März 2004 gegenüber dem Vorjahreszeitraum um über zehn Prozent auf knapp 22.500 Tonnen. Zu einem regelrechten Verbrauchseinbruch kam es dabei im Monat Februar, in dem das Konsumenteninteresse gegenüber dem Vorjahresmonat um fast ein Viertel sank. Klar bevorzugt wird von den Verbrauchern frisches Putenfleisch, sein Anteil an den Einkaufsmengen der ersten drei Monate betrug 84 Prozent, während nur zwölf Prozent der Einkäufe auf tiefgefrorenes Putenfleisch entfielen.

Frische Putenschnitzel, der Favorit unter den Teilstücken, hatten sich in der zweiten Jahreshälfte 2003 angebotsbedingt deutlich verteuert, und auch in den ersten Monaten des laufenden Jahres war das Preisniveau vergleichsweise hoch geblieben. Im Schnitt waren im ersten Quartal 2004 für ein Kilogramm frische Putenschnitzel rund acht Euro zu zahlen, immerhin etwa 50 Cent mehr als im Vorjahreszeitraum. Nach Preissenkungen auch im Einzelhandel und vermehrten Sonderaktionen kommt der Absatz von Putenfleisch am deutschen Markt inzwischen wieder etwas in Schwung. Im Durchschnitt des Monats April ist der Preis für ein Kilogramm frische Putenschnitzel im Einzelhandel auf 7,82 Euro gesunken, das sind nur noch 20 Cent mehr als im Vorjahr.

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Karlsruhe wird Hauptsitz der BFEL

Entscheidung über Standort der Bundesforschungsanstalt für Ernährung und Lebensmittel getroffen

Die Bundesforschungsanstalt für Ernährung und Lebensmittel wird ihren Hauptsitz in Karlsruhe haben. Mit dieser Entscheidung hat Bundesverbraucherministerin Renate Künast einen weiteren Schritt zur Neustrukturierung des Forschungsbereichs ihres Hauses getan.

Im Januar 2004 wurde die Bundesforschungsanstalt für Ernährung und Lebensmittel (BfEL) als rechtlich unselbständige Anstalt des öffentlichen Rechts im Geschäftsbereich des Bundesverbraucherministeriums errichtet. Dazu wurden die Bundesanstalt für Milchforschung in Kiel, die Bundesanstalt für Getreide-, Kartoffel- und Fettforschung in Detmold und Münster, die Bundesanstalt für Fleischforschung in Kulmbach und die Bundesforschungsanstalt für Ernährung in Karlsruhe sowie der Institutsteil "Fischqualität" des Instituts für Fischereitechnik und Fischqualität der Bundesforschungsanstalt für Fischerei in Hamburg organisatorisch zusammengelegt.

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Eiweiß: Woher? Wozu? Warum?

Godesberger Ernährungsforum 2004

Proteine spielen die zentrale Rolle in allen lebenden Organismen. Sie nehmen vielfältigste Aufgaben war und können als Hormone (Insulin), kontraktile (Aktin, Myosin), Schutz- (Antikörper), Speicher- (Albumin), Struktur- (Kollagen) und Transportproteine (Hämoglobin) agieren. Unser Organismus kann aufgenommene Kohlenhydrate in Fette und Proteine in Kohlenhydrate umwandeln. Körpereigene Proteine können dagegen nur aus zugeführten Proteinen gebildet werden. Die tägliche Proteinaufnahme liegt bei ca. 10-15% der gesamten Energieaufnahme. Dieser prozentuale Anteil an Protein zeigt eine geringere Variabilität als der von Fetten und Kohlenhydraten. Das aufgenommene Protein kann aus tierischen oder pflanzlichen Quellen stammen. Tierische Proteine lassen sich in fibrilläre, wenig wasserlösliche, kaum verdauliche Skleroproteine (Keratin und Kollagen in Haut, Haaren und Sehnen) und globuläre, wasserlösliche und gut verdauliche Sphäroproteine (Albumin und Globuline im Blut) einteilen. Zu den pflanzlichen Proteinen zählen Gluteline und Prolamine. Zu den Glutelinen zählen Glutenin (Weizen), Hordenin (Gerste) und Oryzenin (Reis). Prolamine sind unlöslich in Wasser aber löslich in alkoholischen Lösungen. Zu den Prolaminen zählen Gliadin (Weizen) und Zein (Mais). Das zöliakie-auslösende Gluten ist ein Gemisch aus Gliadin und Glutenin.

Bei einem Mann von 70 kg beträgt der Proteinanteil ca. 11 kg. Davon entfallen auf die Skelettmuskulatur ca. 45%, auf Haut und Blut je 15%, Leber und Nieren ca. 10%, Gehirn, Lunge, Herz und Knochen ca. 30%. Nahezu 50% der Gesamtproteinmasse entfällt auf die Proteine Aktin, Myosin, Kollagen und Hämoglobin, wobei Kollagen allein einen Anteil von 25% ausmacht.

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