Gesundheit

Ballaststoffe verbessern Insulinwirkung

Zu viel Eiweiß und zu wenig Getreidefasern lassen Übergewichtige schlechter auf Insulin reagieren

Wie eine aktuelle klinische Studie* unter Führung des Deutschen Instituts für Ernährungsforschung (DIfE) nun zeigt, verschlechtert eine hohe Eiweißaufnahme zumindest vorübergehend die Insulinwirkung übergewichtiger Menschen. Unlösliche Ballaststoffe aus Getreide** verbesserten dagegen die Insulinempfindlichkeit der Studienteilnehmer. Die Studie zeigt zudem erstmals Wirkmechanismen auf, über welche die Eiweiß- und Ballaststoffaufnahme die Insulinwirkung und damit auch das Diabetes-Risiko beeinflussen könnten.

Weiterlesen

Blutgerinnung und Darmkrebsrisiko

Menschen, deren Blut besonders leicht gerinnt, erkranken häufiger an Krebs. Wissenschaftler im Deutschen Krebsforschungszentrum entdeckten, dass einige Varianten der Gene für die Gerinnungsfaktoren das Darmkrebsrisiko beeinflussen. So fanden sie für Träger einer bestimmten Genvariante des Gerinnungsfaktors V ein sechsfach höheres Darmkrebsrisiko als bei Menschen, deren Erbgut diese Abweichung nicht aufweist. Die Studie ist eine wichtige Voraussetzung um herauszufinden, ob und bei wem Medikamente, die auf die Blutgerinnung wirken, Darmkrebs vorbeugen können.

Weiterlesen

Forscher der Uni Graz identifizierten Mechanismus zur Entstehung von Herz- Kreislauferkrankungen

Veränderungen des Kalzium (Ca2+)-Haushalts in Herz- und Gefäßzellen sind häufig die Ursache für die Entstehung von Herz-Kreislauferkrankungen wie Bluthochdruck oder Herzmuskelschwäche. Wie es zu diesem gefährlichen Anstieg des Kalziumgehalts in Herzzellen kommt, konnten nun erstmals WissenschafterInnen der Karl-Franzens-Universität Graz in Kooperation mit KollegInnen der Medizinischen Universität Wien und der Universität Linz klären. Die Forschungsergebnisse, die am 6. Juni 2011 in der Online- Ausgabe des renommierten Journal PNAS publiziert wurden, stellen die Entwicklung neuer Therapien bei Herzerkrankungen in Aussicht.

Weiterlesen

Auffälligkeiten in der Insulin-Medikation beschreiben Handlungsbedarf

INSIGHT Health zum Insulinverbrauch in Deutschland

In einer aktuellen Versorgungsanalyse des Informationsdienstleisters INSIGHT Health zeigen sich erhebliche regionale Unterschiede in der ambulanten Verordnung von Insulin. Bei insgesamt 11,9 Millionen Insulin-Verordnungen in der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) wurden im vergangenen Jahr deutschlandweit 171 Insulin-Verordnungen pro 1.000 GKV-Versicherte abgerechnet. Den Spitzenwert erreicht die Region der Kassenärztlichen Vereinigung (KV) Mecklenburg-Vorpommern mit 294 Verordnungen pro 1.000 Versicherte. Auch die anderen neuen Bundesländer liegen deutlich über dem Schnitt (245-280 Verordnungen/1.000 Versicherte). Die geringste Verordnungsdichte verzeichnen die KV-Regionen Bayerns und Baden-Württembergs mit jeweils rund 130 Verordnungen pro 1.000 Versicherte.

Weiterlesen

Sozioökonomische Folgen von Kopfschmerzen

Medikamentenkosten, Arbeitsausfall, Mehrfacherkrankungen

Kopfschmerzen verursachen enorme Kosten. Dabei müssen sowohl die direkten Kosten (für Behandlung und Vorbeugung von Kopfschmerzen) als auch die indirekten Kosten (durch Arbeits- und Produktivitätsausfall) berücksichtigt werden. Weiterhin entstehen tertiäre Kosten, also Folgekosten einer falschen Kopfschmerztherapie oder einer Invalidität. Die Angaben im folgenden beziehen sich jeweils auf Kosten etc., die innerhalb eines Jahres entstehen.

Weiterlesen

Der gesunde Dicke und der kranke Dicke

Wessen Stoffwechsel profitiert von einem gesunden Lebensstil?

Neueste Daten aus der Wissenschaft belegen, dass die Fettleibigkeit weltweit ungebremst voranschreitet. Damit steigt auch das Risiko für die beiden häufigsten Stoffwechselstörungen, Typ 2 Diabetes und Herz- Kreislauferkrankungen. Parallel wachsen die Kosten für die Behandlung der Fettsucht (Adipositas) und ihrer Folgen, Präventionsmaßnahmen sind oft durch die geringen Ressourcen nur begrenzt durchführbar. Aber welcher Teil der Übergewichtigen ist besonders behandlungsbedürftig?

Weiterlesen

Wie Darmzellen sich gegen Salmonellen wehren

Bei einer Salmonellen-Darminfektion hilft ein körpereigener Abwehrmechanismus, indem er die eindringenden Bakterien einfach verdaut. Wie die Körperzellen die Salmonellen erkennen und unschädlich machen, haben nun Forschende des Biozentrums der Universität Basel mit Kollegen aus Deutschland, Dänemark, Russland und Kroatien herausgefunden. Ihre neuen Erkenntnisse auf molekularer Ebene sind wichtig, da weltweit die Resistenz gegen Antibiotika rasch zunimmt, was die Möglichkeiten einer erfolgreichen Behandlung immer weiter einschränkt. Die Forschungsergebnisse sind in der aktuellen Ausgabe des Fachmagazins «Science» publiziert.

Weiterlesen

Männer haben höheres Darmkrebsrisiko

Wissenschaftliche Studie legt nahe, dass Männer früher mit der Darmkrebsvorsorge beginnen sollten als Frauen

Die Darmspiegelung erkennt Vorstufen – so genannte Adenome - und frühe Formen von Dickdarmkrebs. Dadurch sinkt das Risiko, an den Tumoren zu erkranken und zu sterben. Der Nutzen der „Koloskopie“ in der Vorsorge des Dickdarmkrebses gilt in der medizinischen Fachwelt mithin als gesichert. Weniger klar ist allerdings, in welchem Alter die erste Darmspiegelung erfolgen sollte. Derzeit empfehlen medizinische Fachgesellschaften Menschen ohne familiäre Vorbelastung für Dickdarmkrebs, sich ab dem 55. Lebensjahr alle 10 Jahre per Koloskopie untersuchen zu lassen. Im Sinne einer bevölkerungsweiten Vorsorge erstatten die gesetzlichen Krankenkassen die Untersuchung ab diesem Alter. Zwischen Männern und Frauen wird allerdings nicht unterschieden, ein für Prof. Dr. Frank Kolligs im Lichte einer neuen Studie „unbefriedigender Zustand“. Der Leitende Oberarzt der Medizinischen Klinik und Poliklinik II des Klinikums der Universität München und seine Kollegen haben die Daten von 625.000 Koloskopien detailliert ausgewertet, die die kassenärztliche Vereinigung Bayern dokumentiert hat. Eindeutiges Resultat: „Männer haben in jedem Alter ein deutlich höheres Risiko als Frauen, dass im Rahmen einer Darmspiegelung ein fortgeschrittenes Adenom oder Darmkrebs gefunden wird“, wie Prof. Kolligs erklärt. Konsequenterweise sollten Männer früher mit der Dickdarmkrebs-Vorsorge beginnen als Frauen.

Weiterlesen

Cholesterinsenker kann zum Risiko für Hirnblutungen werden

Medikamente, die den Cholesterinwert im Blut senken – schützen erwiesenermaßen vor Herzinfarkt und Schlaganfall. Bei Patienten, die bereits eine Hirnblutung erlitten haben, können sie jedoch das Risiko für weitere Hirnblutungen erhöhen. Darauf weist die Deutsche Schlaganfall- Gesellschaft (DSG) anlässlich einer aktuellen Publikation hin. Statine gehören weltweit zu den am häufigsten verordneten Medikamenten. „Viele klinische Studien haben eindeutig belegt, dass Statine bei Menschen mit erhöhten Cholesterinwerten oder anderen Risikokonstellationen die Häufigkeit von Herz-Kreislauf-Erkrankungen senken”, berichtet Professor Dr. med. Matthias Endres, Dritter Vorsitzender der DSG sowie Leiter der Klinik für Neurologie und des Centrums für Schlaganfallforschung an der Berliner Charité. Diese Schutzwirkung gilt auch für die überwiegende Anzahl von Schlaganfällen, die durch ein verstopftes Blutgefäß im Gehirn ausgelöst werden (ischämischer Hirninfarkt). Statine werden deshalb bei all diesen Patienten bereits in der Routinebehandlung eingesetzt.

Weiterlesen

Taillenumfang als Alternative zum Body-Mass-Index

Studie prüft Gradmesser für Krankheitsrisiken

Zahlreiche Erkrankungen lassen sich auf Übergewicht zurückführen. Einige von ihnen enden sogar tödlich. Gemeinhin gilt dabei der sogenannte Body- Mass-Index (BMI) als der wichtigste Indikator und Gradmesser für Übergewicht oder gar Fettleibigkeit. Für Kinder und Jugendliche sowie Erwachsene mittleren Alters trifft dies ohne größere Einschränkungen zu. Dann aber stößt der BMI an seine Grenzen. Denn er unterscheidet nicht zwischen Fettmasse und Muskelmasse. Im Falle von älteren Menschen hat der BMI demnach gewichtige Nachteile, denn durch das Altern nimmt die Muskelmasse im Körper beständig ab – ohne Folgen für das Gesamtgewicht einer Person. Für die Medizin und insbesondere für die Behandlung von älteren Menschen sind somit Alternativen gefragt, die den Zusammenhang zwischen Übergewicht und Krankheitsrisiken oder – im extremen Fall – zwischen Übergewicht und verschiedenen Todesursachen herstellen können.

Weiterlesen