Gehirnregionen können sich neu verschalten
Tübinger Wissenschaftler haben erstmals nachgewiesen, dass sich weit verteilte Nervennetze im Gehirn je nach Bedarf grundlegend umorganisieren.
Wissenschaftler vom Max-Planck-Institut für biologische Kybernetik in Tübingen konnten durch experimentelle Reizung von Nervenzellen im Hippocampus erstmals zeigen, dass sich die Aktivität großer Hirnareale langfristig verändern lässt. Durch eine Kombination von funktioneller Magnetresonanztomographie mit Mikrostimulation und Elektrophysiologie konnten sie verfolgen, wie sich große Populationen von Nervenzellen im Vorderhirn von Ratten neu vernetzen. Dieser Hirnbereich ist aktiv, wenn wir uns an etwas erinnern oder uns orientieren. Die gewonnen Erkenntnisse sind damit der erste experimentelle Nachweis dafür, dass sich große Teile des Gehirns verändern, wenn Lernprozesse stattfinden. (Current Biology, 10. März 2009)