Verfasst von Thomas Pröller, meat-n-more am . Veröffentlicht in Psyche
Erhöhte Werte auf einer Depressions- Skala ermöglichen die Vorhersage („Prädiktion“) eines erhöhten Sterblichkeitsrisikos bei Patienten mit Herzmuskelschwäche (Herzinsuffizienz), berichtete Dr. Julia Wallenborn (Deutsches Zentrum für Herzinsuffizienz, Universitätsklinikum Würzburg) auf der 80. Jahrestagung der deutschen Gesellschaft für Kardiologie in Mannheim.
Die Forschergruppe hatte 864 Patienten, die mit „dekompensierter Herzinsuffizienz“ – wenn also Wasseransammlungen oder Luftnot bereits in Ruhe auftreten – in ein Krankenhaus aufgenommen wurden, mit einem speziellen Fragebogen (PHQ-9) auf eine depressive Stimmungslage hin untersucht. Bei 29 Prozent aller Patienten wurde eine depressive Stimmungslage festgestellt. 28 Prozent dieser Untergruppe hatten eine vorbekannte Depression, wovon nur 50 Prozent antidepressiv behandelt wurden. In der als depressiv diagnostizierten Gruppe waren nach 18 Monaten 27 Prozent der Patienten verstorben, in der als nichtdepressiv klassifizierten Gruppe 14 Prozent.
Verfasst von Thomas Pröller, meat-n-more am . Veröffentlicht in Psyche
Allein das Beobachten stressiger Situationen kann eine körperliche Stressantwort auslösen
Stress ist ansteckend. Es kann ausreichen, eine andere Person in einer stressigen Situation zu beobachten, damit der eigene Körper das Stresshormon Kortisol ausschüttet. Zu diesen Ergebnissen kommen Wissenschaftler in einem groß angelegten Kooperationsprojekt zwischen den Abteilungen von Tania Singer am Leipziger Max-Planck-Institut fürKognitions- und Neurowissenschaften und Clemens Kirschbaum von der Technischen Universität Dresden. Empathischer Stress trat besonders häufig auf, wenn Beobachter in einer Paarbeziehung zu der gestressten Person standen und das Geschehen direkt über eine Glasscheibe verfolgen konnten. Aber auch wenn fremde Personen lediglich auf einem Bildschirm zu sehen waren, versetzte das einige Menschen in Alarmbereitschaft. In unserer von Stress geprägten Gesellschaft ist dieser empathisch vermittelte Stress ein nicht zu vernachlässigender Faktor für das Gesundheitswesen.
Stress ist heutzutage einer der wichtigsten Krankheitsauslöser. Er verursacht verschiedene psychische Probleme wie Burn-out, Depression oder Angstzustände. Selbst wer ein relativ entspanntes Leben führt, kommt ständig mit gestressten Personen in Berührung. Ob bei der Arbeit oder im Fernsehen: Irgendwer hat immer gerade Stress, und dieser kann auf die Umwelt abfärben. Nicht nur gefühlt, sondern auch körperlich messbar als erhöhte Konzentration des Stresshormons Kortisol.
Verfasst von Thomas Pröller, meat-n-more am . Veröffentlicht in Psyche
Viele psychiatrische Erkrankungen werden von Gedächtnisstörungen begleitet. Basler Forschende haben nun ein Netzwerk von Genen gefunden, das grundlegende Eigenschaften von Nervenzellen steuert und für Gedächtnis, Hirnaktivität und Schizophrenie eine Rolle spielt. Ihre Forschungsresultate wurden in der Online-Ausgabe der US-Fachzeitschrift «Neuron» publiziert.
Sich für eine kurze Zeit Informationen merken zu können – zum Beispiel eine Telefonnummer –, ist eine grundlegende Fähigkeit des menschlichen Gehirns. Dieses sogenannte Arbeitsgedächtnis macht uns fähig, die uns umgebende Umwelt zu verstehen. Für die Aufrechterhaltung eines intakten Arbeitsgedächtnisses verwendet das Gehirn viel Energie – bei vielen psychiatrischen Erkrankungen ist es aber gestört. Forschende der Transfakultären Forschungsplattform «Molecular and Cognitive Neurosciences» (MCN) von Universität Basel und Universitären Psychiatrischen Kliniken beschreiben nun ein Netzwerk von Genen, welches grundlegende Eigenschaften von Nervenzellen steuert und mit Arbeitsgedächtnis, Hirnaktivität und Schizophrenie zusammenhängt.
Verfasst von Thomas Pröller, meat-n-more am . Veröffentlicht in Psyche
Mit Intervalltherapie zum Normalgewicht
Schwer erkrankte Menschen mit Essstörungen werden in der Asklepios Klinik Nord - Ochsenzoll jetzt mit einer Intervalltherapie behandelt. In mehreren Phasen, die auch eine engmaschige ambulante Betreuung umfassen, wird nicht nur das Gewicht gesteigert und stabilisiert, sondern auch Rückfällen besser vorgebeugt.
Essstörungen wie die Anorexia Nervosa (Magersucht) oder Bulimie (Ess-/Brechsucht) sind schwer zu behandeln. Denn mit einer stationären Behandlung mit Steigerung des Körpergewichts und Normalisierung des Essverhaltens ist es oft nicht getan. Zurück im häuslichen Alltag droht der Rückfall in alte Verhaltensweisen. „Neue Studien zeigen, dass nach der Entlassung sehr schnell wieder ein gestörtes Essverhalten auftreten kann“, sagt Prof. Dr. Claas-Hinrich Lammers, Ärztlicher Direktor der Asklepios Klinik Nord – Ochsenzoll und Chefarzt der Klinik für Affektive Erkrankungen. „Mit unserem neuen Therapiekonzept wollen wir diese Rückfälle verhindern.“
Verfasst von Thomas Pröller, meat-n-more am . Veröffentlicht in Psyche
Wahrnehmung der Bedrohung entscheidend für Genesung
Einer aktuellen Forschungspublikation zufolge weisen Patienten, die unmittelbar nach ihrem Herzinfarkt diesen als starke Bedrohung empfinden, ein höheres Depressionsrisiko auf. Die Ergebnisse dieser Studie können entscheidend zu einer besseren Betreuung von Herzpatienten beitragen.
„Überlebende eines Herzinfarkts erkranken in den ersten sechs Monaten nach ihrem Herzinfarkt dreimal häufiger an Depressionen als Menschen ohne Herzerkrankung. Ohne Behandlung verschlechtert sich die Prognose und führt zum Beispiel zu weiteren kardialen Ereignissen und möglicherweise auch zum Tod. Die Ursachen für das häufige Auftreten von Depressionen nach Herzinfarkten sind noch unklar“, so Prof. Claus Vögele, Erstautor und Professor für Klinische Psychologie und Gesundheitspsychologie an der Universität Luxemburg.
Verfasst von Thomas Pröller, meat-n-more am . Veröffentlicht in Psyche
Frontallappen des Gehirns als zentrale Netzwerkstruktur für kognitive Verhaltenstherapie
In Deutschland erkrankt rund ein Drittel der Menschen mindestens einmal im Leben an einer behandlungsbedürftigen psychischen Erkrankung. Psychotherapie ist neben der Pharmakotherapie eine effektive und weit verbreitet eingesetzte Methode zur Behandlung dieser Erkrankungen. Die Panikstörung tritt bei rund 3-5% auf und ist gekennzeichnet durch plötzlich einsetzende panische Angst, Herzrasen, Schwitzen und dem Gedanken, sterben zu müssen oder in Ohnmacht zu fallen.
Verfasst von Thomas Pröller, meat-n-more am . Veröffentlicht in Psyche
Laut Forschern der University of Western Australia (UWA) liegt tatsächlich ein Körnchen Wahrheit in der Behauptung, man könne Untreue im Gesicht eines Menschen lesen. Vor allem Frauen haben den Bogen raus. Darauf deutet zumindest die Studie von Professorin Gillian Rhodes, Professor Leigh Simmons und Forscherin Grace Morley hin,die Anfang Dezember in der Forschungszeitschrift "Biology Letters" veröffentlicht wurde.
Die Teilnehmer der Studie sollten das Gesicht fremder Menschen drei Sekunden lang betrachten und daraufhin urteilen, ob es sich um eine treue und/oder vertrauenswürdige Person handelt. Die einzuschätzenden Personen hatten vorab in einem anonymen Fragebogen Angaben darüber gemacht, ob sie in der Vergangenheit bereits einen Partner betrogen oder jemandem den Partner ausgespannt hatten. Laut Professor Simmons, dem Leiter des evolutionsbiologischen Zentrums der UWA, legten Frauen dabei eine weitaus höhere Treffsicherheit an den Tag als Männer und konnten sehr genau einschätzen, ob ihnen ein Fremdgänger gegenübersaß. In nur 38 Prozent der Fälle schätzten die Frauen ihr Gegenüber falsch ein, während die Männer in 77 Prozent der Fälle daneben lagen.
Verfasst von Thomas Pröller, meat-n-more am . Veröffentlicht in Psyche
Göttinger Forscher haben geklärt, wie das Gehirn sich gleichzeitig auf verschiedene Objekte konzentrieren kann, ohne sich von unwichtigen Informationen ablenken zu lassen.
Verfasst von Thomas Pröller, meat-n-more am . Veröffentlicht in Psyche
Lernen Sie gerade Klavierspielen oder studieren Sie neue Tanzschritte ein? Dann achten Sie darauf, dass Sie sich zwischen den Übungseinheiten auch immer eine Pause gönnen. Eine neue psychologische Studie der University of New South Wales in Sydney, Australien, zeigt nämlich, dass sich Lernerfolg schneller einstellt, wenn man regelmäßige Pausen einplant und nicht rund um die Uhr trainiert.
Verfasst von Thomas Pröller, meat-n-more am . Veröffentlicht in Psyche
Wissenschaftler entwickeln Methode, mit der in Zukunft der subjektive Zustand der Depression objektiv gemessen werden kann
Depression und Melancholie werden in Kunst und Literatur schon immer mit visuellen Begriffen umschrieben: Grau und Schwarz sind die Farben, die für Melancholie oder Depressivität stehen. Im Englischen dagegen wird die niedergedrückte Stimmung mit der Farbe Blau in Verbindung gebracht, etwa wenn ein deprimierter Mensch sagt: "I'm feeling blue". Dass sich hinter diesen Sprachbildern auch eine empirische Wirklichkeit versteckt, hat nun eine Arbeitsgruppe am Universitätsklinikum Freiburg mit Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern aus Psychiatrie, Psychotherapie und Augenheilkunde herausgefunden.
Verfasst von Thomas Pröller, meat-n-more am . Veröffentlicht in Psyche
Wenn wir etwas abschätzen, nutzen wir unbewusst kürzlich gemachte Erfahrungen. Forscher der Ludwig-Maximilians-Universität (LMU) München und des Bernstein Zentrums München ließen Probanden in einer virtuellen Umgebung Entfernungen schätzen. Deren Ergebnisse tendierten jeweils zum Mittelwert aller bis dahin gelaufenen Wege. Erstmals konnten die Wissenschaftler die experimentellen Ergebnisse mit einem mathematischen Modell sehr gut vorhersagen. Es verbindet zwei altbekannte Gesetze der Psychophysik mit Hilfe eines Satzes aus der Wahrscheinlichkeitstheorie. Damit könnte die Studie für die Wahrnehmungsforschung von grundsätzlicher Bedeutung sein. (Journal of Neuroscience, 23. November 2011)