Modified Atmosphere Packaging sichert Qualität und Hygiene

Anuga FoodTec: Schutzgasverpackungen sind auf dem Vormarsch

Der Anteil von MAP-Verpackungen hat in den letzten Jahren im Frischebereich des Lebensmitteleinzelhandels enorm zugenommen. Durch das MAP-Verfahren (Modified Atmosphere Packaging) ist es gelungen, die Atmosphäre in den Produktverpackungen so zu optimieren, dass die Qualität des Packgutes über einen längeren Zeitraum hinweg gewahrt bleibt. Außerdem bietet das Verfahren eine attraktive Präsentation am Point of Sale sowie verbesserte Hygienebedingungen. Zur Anuga FoodTec vom 10. bis 13. März 2009 stellen die Anbieter ihre neuesten Entwicklungen im Bereich MAP vor.

Eine MAP-Verpackung, auch als Schutzgasverpackung oder Aromaschutzverpackung bekannt, wird während des Abpackprozesses evakuiert und anschließend mit einem speziellen Schutzgas beaufschlagt. Durch das Evakuieren wird die vorhandene Luft aus der Packung sowie aus dem Produkt entfernt und dadurchder Restsauerstoffgehalt minimiert. Erst dann wird das Schutzgas zugegeben, das den Verderb der Ware verzögert. Dabei werden individuell auf das jeweilige Lebensmittel abgestimmte Schutzgasmischungen in die Packung gefüllt. Das kann ein einziges Gas sein oder aber eine Kombination ausStickstoff undKohlendioxid. Durch das Schutzgas entsteht innerhalb der Packung ein neuer gasgefüllter Raum, der dem Atmosphärendruck entgegenwirkt. So lassen sich auch druckempfindliche Produkte mit langer Haltbarkeit verpacken, ohne dass sie beschädigt werden. Das Besondere an MAP-Verpackungen: Es werden keine Konservierungsstoffe eingesetzt und bei sensorischen Tests werden keine geschmacklichen Veränderungen der Produkte festgestellt, soweit das richtige Gas zum Einsatz kommt.

Unter Schutzgas lassen sich sehr viele Produkte sinnvoll verpacken, wie beispielsweise vorgebackene Brötchen und Brotwaren zum Aufbacken, pasteurisierte Lebensmittel wie Pasta- oder Fertiggerichte,Frischfleisch, Wurstaufschnitt oder Käse in Scheiben, Würstchen, Frischkäse und geschnittene Obstprodukte. Optimal ist dieses Verfahren bei Frischfleisch, denn das Schutzgas sorgt nicht nur für eine längere Haltbarkeit, sondern auch dafür, dass das Fleisch seine appetitliche Farbe behält.

MAP-Verpackungen lassen sich auf Tiefziehmaschinen oder auf Traysealern herstellen. Tiefziehmaschinen verarbeiten Folien von der Rolle, welche inline befüllt werden. Sie arbeiten sehr wirtschaftlich und mit hoher Taktleistung, der Packstoff wird als gut lagerbare Folienrolle geliefert und Material sparend verarbeitet. Traysealer versiegeln vorgefertigte Behälter.

Zum Einsatz kommen überwiegend Polypropylen-Schalen, die einen ausgezeichneten Schutz vor Wasserdampf bieten. Die verwendeten Schalen müssen einen durchgehend planen und ausreichend breiten Siegelrand besitzen, sich einfach entstapeln lassen sowie eine gute Boden- und Siegelrandplanlage aufweisen, um eine vollwertige und vollautomatische Maschinengängigkeit zu erreichen. Für Teilfertig- und Convenience-Produkte zeichnet hat sich ein Trend hin zu Verpackungsschalen aus dem backofenbeständigen CPET-Material ab.

Für MAP-Verpackungen werden als Deckelfolie hauptsächlich Schrumpf- und/oder Verbundfolieneingesetzt. Wesentlich ist eine auf das angegebene Haltbarkeitsfenster abgestimmte Barrierewirkung. Neben ihrer hohen Transparenz benötigen diese Folien ein ausgezeichnetes Anti-Fog-Verhalten: Eine Tropfwasserbildung an der Folieninnenseite und damit das Beschlagen der Folie wird somit verhindert.

Trend zu dünneren Materialien

Bei den Folien und Schalen geht der Trend hin zu dünneren Materialien. An dieser Aufgabenstellung wird stark gearbeitet, geht es doch bei den Materialeinsparungen um Kompensation der höheren Rohstoffpreise und eine Schonung der Rohstoff-Ressourcen. So wird beispielsweise eine neue MAP-Schale aus Polypropylen vorgestellt, mit der gegenüber den herkömmlichen Schalen 25 Prozent Material eingespart werden. Sie wiegt bei einem Format von 190 x 144 x 50 mm nur 10 Gramm.

Interesse an bioabbaubaren Materialien wächst Auch bioabbaubare Schalen und Folien sind ein Thema geworden. So gibt es beispielsweise gute Erfahrungen mit PLA. PLA ist ein Polymer, das auf Milchsäure basiert, welche über biochemische Prozesse aus Mais gewonnen wird,.Das Materialistwasserfest undthermoplastisch verarbeitbar. Als der Werkstoff auf den Markt kam, war die Maschinengängigkeit noch nicht ausgereift. Inzwischen ist hiersehr viel Entwicklungsarbeit geleistet worden und Verpackungsmaterialien aus nachwachsenden Rohstoffen sind zu einem interessanten Thema geworden, zumal die optische Anmutung der PLA-Materialien sich sehr verbessert hat. Es kommen aber auch Schalen aus anderen nachwachsenden Rohstoffen zum Einsatz. So wird ein Schalenmaterial angeboten, das aus dem Zellstoff reiner Holzfasern besteht. Es eignet sich insbesondere zum Verpacken vonConvenience-Produkten, die in der Schale im Ofen oder in der Mikrowelle gegart werden können.

Verpackungsoptik wird immer wichtiger

Grundsätzlich spielt die Verpackungsoptik eine zunehmend wichtigere Rolle. Mit der rasanten Entwicklung des SB-Fleisch- und Fleischprodukt-Marktes in den letzten Jahren wurde auch die Präsentation am Point of Sale immer wichtiger. Hier erweist sich wieder einmal der Discount-Handel als Innovationstreiber und setztverstärkt auf Folien, welche im hochwertigen Kupfertiefdruck-Verfahren bedruckt werden können.

Auch bei klassischen Streichwurst-Erzeugnissen kann MAP seine Vorteile ausspielen. Diese Produkte werden immer häufiger in Bechern präsentiert, die ein sauberes Portionieren bis zum Ende erlauben. Ein Hersteller hat ein MAP-System entwickelt, das abhängig von der Beschaffenheit des Inhaltes in der versiegelten Verpackung für Restsauerstoffwerte von 0,3 Prozent oder weniger sorgt und so unerwünschte Produktverfärbungen verhindert. Auch hier spielt die Präsentation am Point of Sale die entscheidende Rolle. Individuelle Formen und Bedruckungen der Becher eröffnen interessante Perspektiven und bieten sowohl Herstellern wie auch Verbrauchern einen Mehrwert.

Nicht zuletzt eröffnenauch die so genannten Lifestyle-Verpackungen, zum Beispiel für to-go-Produkte, wie Dreieckssandwiches, eine interessante Marktchance. Sie wirken wie frischvon Hand gemacht –ein Trend, der von vielen Verbrauchern geschätzt wird. Wichtig für den Lebensmitteleinzelhandel: Die tiefgezogenen, hermetisch versiegelten Verpackungen für Sandwiches bieten durch die modifizierte Atmosphäre eine Haltbarkeit von bis zu 12 Tagen.

Gemischte Doppel

Speziell für rotes Fleisch wurden Skin-Verpackungen mit zusätzlicher Deckelfolie entwickelt. Auf die Skin-Verpackung wird in einem zweiten Siegelvorgang eine zusätzliche glatte Deckelfolie aufgesiegelt, und zwar unter modifizierter Atmosphäre mit hohem Sauerstoffanteil. Die Skin-Verpackung fixiert das Produkt am Boden und verhindert das Aussaften. Durch die spezielle Folie gelangt der Sauerstoff kontrolliert an das Fleisch, das so seine frische rote Farbe behält. Zudem sind die Verpackungen dank der Deckelfolie stapelbar und leicht zu etikettieren. Nicht nur für Frischfleisch, sondern auch fürmarinierte Produkte kann die Skin-Vakuumverpackung mit zusätzlicher Deckelfolie die Verpackung der Wahl sein. Denn die Skinverpackung umschließt das Produkt und fixiert es in der Packung, so dass es nicht verrutschen kann und die Sauce nicht überschwappt. Durch das Aufsiegeln einer zweiten flexiblen Folie werden die Schalen nach oben glatt abgeschlossen und der Zwischenraum zwischen beiden Folien kann genutzt werden, umProduktinformationen, Rezepte oder andere Lebensmittel wie beispielsweise Gemüseeinzulegen. Neben der optisch attraktiven Anmutung erhält der Endkunde so auch noch einen weiteren Mehrwert, der seine Kaufentscheidung positiv beeinflussen kann. Die Skin-Verpackung kann sowohl für Frisch-, Tiefkühl- als auch Convenience-Produkte, beispielsweise für so genannte Dampfgar-Produkte, eingesetzt werden.

Die Anuga FoodTec wird gemeinsam von der Koelnmesse GmbH und der DLG (Deutsche Landwirtschafts-Gesellschaft) veranstaltet. Sie findet vom 10. bis 13. März 2009 in den Hallen 4 bis 10 der Koelnmesse statt.

Weitere Informationen zur Anuga FoodTec unter:

www.anugafoodtec.de

Quelle: Köln [ Köln Messe ]

Kommentare (0)

Bisher wurden hier noch keine Kommentare veröffentlicht

Einen Kommentar verfassen

  1. Kommentar als Gast veröffentlichen.
Anhänge (0 / 3)
Deinen Standort teilen