Tönnies baut Corona-Testcenter
+++ 14-Punkte-Plan stellt Hygienekonzept zur Corona-Risiko-Minimierung in den Bereichen Arbeit, Wohnen und Transport vor +++
+++ Forderung an Minister Heil und Laumann nach einem runden Tisch +++
Die Tönnies Unternehmensgruppe legt für Ihre Standorte ein umfangreiches Hygienekonzept zur weiteren Corona-Risiko-Minimierung vor. Kernelement ist die risikobasierte PCR-Probennahme in einem eigenen Testcenter. „Dieser 14-Punkte-Plan ergänzt unserer Strategie der vergangenen Wochen und setzt klare Regeln und Verantwortlichkeiten“, sagt Dr. Gereon Schulze Althoff, Leiter des Pandemie-Krisenstabs. „Wir setzen damit unsere Strategie zur Risiko-Minimierung seit Beginn der Pandemie im Februar fort und schaffen verbindliche Vorgaben in den Bereichen Wohnen, Transport und Arbeit.“ Hierzu befindet sich das Unternehmen in enger Abstimmung mit den Behörden.
„Mit den nun begonnen sehr umfangreichen behördlichen Tests erhalten wir einen aktuellen Status. Darauf können wir aufbauen und unsere Strategie der Infektionsketten-Unterbrechung noch besser umsetzen“, beschreibt Dr. Schulze Althoff die Situation. Für die kommenden Wochen und Monate, in denen sich die Pandemie-Situation fortsetzt, wird das Unternehmen die Tests im eigenen Testcenter fortsetzen.
Die ersten Ergebnisse für den Standort Rheda werden am Mittwoch erwartet. Experten der Gesundheitsbehörden gehen davon aus, dass trotz nicht vorhandener klinischer Symptome positive Tests zu erwarten sind. Am Standort in Kellinghusen sind alle 170 Mitarbeiter getestet worden. Hier sind alle Proben negativ. „Auf diesem Zwischenergebnis bauen wir auf, und versuchen das Risiko dauerhaft zu minimieren“, sagt Dr. Schulze Althoff.
„Unsere Arbeit seit Beginn der Pandemie ist auf zwei Dinge ausgerichtet: den Schutz der Mitarbeiter und die Versorgungssicherheit mit Fleisch und Wurst,“ sagt Clemens Tönnies, geschäftsführender Gesellschafter des Unternehmens. Seit Februar analysiert und bewertet das Unternehmen wöchentlich die Maßnahmen im Pandemie-Krisenstab. Diese Arbeit wird in den folgenden Wochen fortgesetzt, nun mit den nochmals verschärften Regeln des Hygienekonzepts.
„Die politischen Äußerungen der vergangenen Tage sind für mich verwunderlich, schließlich halten wir uns an Recht und Gesetz, sind Vorreiter in Sachen Wohnen und schaffen übergesetzliche Standards“, sagt Tönnies. „Wir bieten an, unsere Erfahrungen an einem runden Tisch mit den Arbeitsministern Karl-Josef Laumann und Hubertus Heil einzubringen, es besteht Bedarf an einem konstruktiven Dialog.“
Tönnies fordert in diesem Zusammenhang von der Politik bundeseinheitliche Regelungen und Auditierungen von Wohnungen. „Wir brauchen verlässliche Standards, die überprüft und auditiert werden. Das gilt branchenübergreifend für die Fleischbranche, genauso wie für das Bauwesen, den Maschinenbau, Dienstleistungssektor oder Online-Versandhandel.“
Das Tönnies Hygienekonzept im Detail:
- Aufbau eines Tönnies Testcenters für PCR-Tests auf COVID-19.
- Freiwillige PCR-Testung von Kontaktpersonen der Kategorie 1 und 2, wenn nicht schon behördlich durchgeführt.
- PCR-Testung aller Beschäftigten, die bisher in Wohneinheiten > 10 Personen lebten.
- PCR-Testung aller Beschäftigten, die > 96 Stunden nicht im Betrieb waren.
- PCR-Testung im Wohn- und Besuchsumfeld bei zukünftigen Frühwarnmeldungen der Gesundheitsbehörden.
- PCR-Testung aller Fieberpositiven der täglichen Temperaturmessungen mit Thermoscanner an den Produktionseingängen.
- Quarantäne aller neuen Mitarbeiter bis zur Vorlage eines Negativbefundes.
- Vorhalten von Stand-by Quarantäne Wohnraum für Infizierte.
- Wöchentliches Antikörperscreening einer repräsentativen Stichprobe im Tönnies-Labor zur Ermittlung einer potentiellen Dunkelziffer.
- Reduktion der Wohneinheit auf maximal 10 Personen pro Wohneinheit. Keine Sammelunterkünfte wie ehemalige Kasernen.
- Dringende Bitte um Besuchsminimierung von Externen für alle Beschäftigten.
- Intensivierung der Wohnraumberatung durch die Tönnies Integrationsbeauftragte.
- Reduktion der Transportdichte in PKW auf maximal 5 Passagiere/ Fahrzeug mit Mundschutzpflicht.
- Einrichtung eines kooperativen Frühwarnsystems mit den Gesundheitsämtern der Landkreise. Bei Covid-positiven von Dienstleistern direkt Meldung auch im Fall, dass eine Kontaktpersonen-Ermittlung am Arbeitsplatz nicht erforderlich ist.