Tönnies schafft mehr als 2000 Wohnplätze
Die Tönnies Unternehmensgruppe hat mit der Übernahme von rund 6000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern im vergangenen Jahr auch die Aufgabe übernommen, einem Teil dieser Arbeitnehmer Wohnraum zur Verfügung zu stellen. „Rund 30 Prozent unserer Mitarbeiter hatten vor der Übernahme eine Wohnung über den Dienstleister. Genau hier haben wir die Aufgabe der Wohnraum-Bewirtschaftung mit übernommen“, berichtet Personalvorstand Martin Bocklage. „Die anderen 70 Prozent haben in privat angemieteten Wohnungen gewohnt und wohnen auch jetzt noch privat“. Im Sommer hatte Tönnies unabhängig vom Gesetzgebungsverfahren in Berlin die Entscheidung getroffen, zum Jahresende 2020 in den Kernbereichen der Produktion komplett auf Werkverträge zu verzichten. In diesem Zuge hat die Unternehmensgruppe auch mehrere Immobiliengesellschaften gegründet.
Da Wohnraum nicht nur in Ostwestfalen knapp ist, sieht Tönnies die Aufgabe als langwierigen Prozess an. „Wir haben uns auf den Weg gemacht und mit mehr als 2000 Wohnplätzen in den vergangenen Monaten einiges erreicht. Aber wir sind noch nicht am Ziel“, so Bocklage. „Seit dem Sommer haben wir rund 500 Wohnungen in der Region gekauft oder gemietet und diese teils saniert, renoviert und möbliert“, sagt der Tönnies-Personalchef.
Allein dafür hat Tönnies einen zweistelligen Millionenbetrag in die Hand genommen. Unter anderem auch für rund 150 Küchen und 1500 neu angeschaffte Betten. Seitdem habe man sukzessive die Wohnungen unter die Lupe genommen. „Anschließend haben wir Wohnungen renoviert und neu möbliert: Frischer Anstrich, neue Türen, neue Möbel. Zudem haben wir einige Wohnungen entzerrt und die Belegung auf maximal zwei Personen pro Schlafzimmer reduziert“, erläutert der Tönnies-Personalchef und betont: „Es gab auch Wohnungen, die wir bewusst entmietet haben, da sie nicht unserem Standard entsprechen.“
Bislang sei das Rheda-Wiedenbrücker Unternehmen schon sehr weit fortgeschritten mit dem Prozess. „Es gibt nur noch ein paar wenige Wohnungen, die nicht unseren Anforderungen entsprechen. Diese sind im Prozess der Wohnraumgestaltung als nächstes an der Reihe, damit wir in Kürze diesen Prozess abschließen können“, ergänzt Bocklage. Auch bei den von Mitarbeiterin privat angemieteten Wohnungen möchte Tönnies Standards festlegen. „Hier sind uns bislang aber noch die Hände gebunden, da wir keine Rechte haben, diese Wohnungen ohne Zustimmung zu betreten und Renovierungen zu veranlassen. Wir hoffen aber auf einen fairen Dialog mit den entsprechenden Vermietern.“
Mittel- und langfristig setzt Tönnies daher auch auf den Neubau von Wohnungen, um den Mitarbeitern, die bislang privat gemietet haben, eine Alternative mit festen Wohnstandards bieten zu können. Hierzu befindet sich das Unternehmen mit mehreren Kommunen und Grundstückseigentümern in fortgeschrittenen Gesprächen, sodass in der ersten Jahreshälfte 2021 Bauanträge gestellt werden können.
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