VION Bad Bramstedt wehrt sich

Vion am 28. Februar 2014

Das Fleischunternehmen VION Food hält die vom schleswig-holsteinischen Ministerium für Energiewende, Landwirtschaft, Umwelt und ländliche Räume über den Landkreis Bad Segeberg verfügte weitere Produktionsstilllegung ihres Betriebes in Bad Bramstedt für nicht gerechtfertigt. Mit allen zur Verfügung stehenden Möglichkeiten wird sich VION gegen die Maßnahmen zur Wehr setzen. VION erneuert sein Angebot zur vollen Transparenz und steht den Behörden, externen Sachverständigen und Kunden jederzeit mit allen Informationen zur Betriebsführung zur Verfügung.

Seit der Durchsuchung von Staatsanwaltschaft, Polizei und Zoll am Dienstag dieser Woche haben zwei voneinander unabhängige Begutachtungen anerkannter Experten dem Betrieb die Möglichkeit zur sofortigen Wiederaufnahme der Produktion attestiert. Diese Expertisen lagen dem Ministerium vor, das dennoch am späten Donnerstagabend entschied, zusätzlich einen weiteren Gutachter zu beauftragen. Zuvor hatten mehrere amtliche Tierärzte aus unterschiedlichen Kreisen Schleswig-Holsteins nach einer Kontrolle und Betriebsbegehung ihre Unbedenklich für die sofortige Produktionsaufnahme erklärt.

Eine Gefährdung der Verbraucher oder Verstöße gegen das Tierschutzrecht waren niemals gegeben. Die ausgelieferten Produkte waren stets lebensmittelrechtlich einwandfrei. Das bestätigt auch der unabhängige Sachverständige Dr. med. vet. Dieter Stanislawski, Fachtierarzt für Lebensmittelhygiene, nach einer Vor-Ort-Inspektion am 26. Februar 2014. In seiner Analyse kam er zu dem Schluss, dass keine hygienischen Gründe vorliegen, um eine Schlachtung oder Zerlegung in Bad Bramstedt zu untersagen und empfahl die sofortige Wiederaufnahme der Produktion.

In einem weiteren Gutachten vom 27. Februar 2014 erklärt das SGS Institut Fresenius nach einer unangemeldeten Kontrolle im Auftrag der deutschen Qualitäts- und Sicherheits GmbH und des International Food Standard IFS den von ihr zertifizierten Betrieb Bad Bramstedt für einwandfrei. „Zum Zeitpunkt des Audits konnten keine Abweichungen in Bezug auf branchenübliche Hygienerichtlinien und dem Umgang mit lebenden Tieren festgestellt werden,“ heißt es in der Bewertung des Gutachters.

Die dennoch vom Ministerium angewiesene weitere Stilllegung des Betriebes ist für die Geschäftsführung von VION Food Deutschland unangemessen und nicht nachvollziehbar.

Ständige Überwachung durch amtliche Veterinäre

Der Betrieb VION Bad Bramstedt steht unter täglicher Aufsicht des Veterinäramtes. VION Food hat in seinen Betrieben zusätzlich zu den amtstierärztlichen Kontrollen ein eigenes Kontrollsystem etabliert. Darüber hinaus unterliegt der Betrieb mehreren von externen Gutachtern durchgeführten unabhängigen Zertifizierungssystemen, die den Betrieb in regelmäßigen Abständen angemeldet und unangemeldet überprüfen. Durch diese Kontrollen werden Schwachstellen erkannt und kontinuierlich Verbesserungen durchgeführt.

So hatte es erst im Februar diesen Jahres auf Basis der Kritik eines Mitarbeiters des Fleischhygieneamtes eine umfassende Vollkontrolle des Landkreises Segeberg in Bezug auf die Betäubung und die Schlachtung gegeben. Der zuständige Veterinär bescheinigte in seiner tierschutzrechtlichen Bewertung dem Betäubungsteam nach der Kontrolle von mehr als 1100 Schlachtvorgängen noch am 5. Februar 2014 trotz bereits bekanntem baulichen Verbesserungsbedarfs  eine hervorragende Leistung.

In seiner Verfügung gegen das Unternehmen führt der Landkreis Segeberg im Auftrag des Kieler Ministeriums Kritikpunkte an, die an der Realität der Landwirtschaft in Schleswig-Holstein und der Lebensmittelproduktion vorbei gehen. So wird besonders erwähnt, dass in den Kühlräumen Hälften von abgemagerten Tieren hängen würden. Aufgrund der Züchtung auf Milchleistung haben aber die typischen holsteinischen Milchkühe keinen ausgeprägten Fleischansatz. Die Milcherzeugung ist ein wichtiges Standbein der schleswig-holsteinischen Landwirtschaft.

Quelle: Bad Bramstedt [ Vion ]

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