Protestaktion: foodwatch fordert gesetzliche Vorgaben für die Gesundheit von Nutztieren
Anlässlich des Deutschen Tierärztetages und der Agrarministerkonferenz hat die Verbraucherorganisation foodwatch gesetzliche Vorgaben für die Gesundheit von Nutztieren und strengere Kontrollen von Tierhaltungsbetrieben gefordert. foodwatch-Aktivist:innen protestierten in Berlin beim Treffen der Deutschen Tierärzteschaft und riefen die Tiermediziner:innen auf, Druck zu machen auf die Verantwortlichen in der Politik.
„Tierärzt:innen sehen das Leid in den Ställen jeden Tag. Wir fordern die Tiermediziner:innen auf, jetzt ihre Stimme zu erheben für die Tiere: Es braucht unabhängige Kontrollen der Verletzungen und Gesundheitsschäden in jedem einzelnen Stall. Betriebe mit kranken Tieren müssen sanktioniert, Betriebe mit gesunden Tieren belohnt werden“, sagte Annemarie Botzki von foodwatch.„Millionen Nutztiere in deutschen Ställen leiden unter Schmerzen und Krankheiten – und zwar in allen Haltungsformen. Hühnern brechen unter ihrem eigenen Körpergewicht die Knochen, weil die vielen Eier alles Kalzium aufbrauchen, Milchkühe leiden an schmerzhaften Euterentzündungen, weil ihnen jeden Tag bis zu 60 Liter Milch abgepumpt werden, und Schweine haben Lungenentzündungen, offene Wunden, Abszesse. Diese Probleme gibt es in allen Haltungen, auf kleinen Bio-Höfen genauso wie in großen Tierfabriken. Es gibt keinerlei gesetzliche Vorgaben für Landwirt:innen, dass sie ihre Tiere gesund halten müssen – das muss sich endlich ändern!“
Auch das geplante Tierhaltungskennzeichen von Bundesagrarminister Cem Özdemir werde an millionenfachen Krankheiten und am Leiden der Nutztiere wenig ändern, kritisierte foodwatch. Denn das Label kennzeichne lediglich die verschiedenen Haltungsformen – ob und wie viele Tiere Schmerzen und Schäden erleiden, werde jedoch gar nicht erfasst.