SWR-Journalistin Sigrid Born-Berg mit Bernd-Tönnies-Preis ausgezeichnet

SWR-Redakeurin Sigrid Born-Berg ist die Preisträgerin des Bernd-Tönnies-Preises. Die Fachjury der Tönnies Forschung überreichte ihr die Auszeichnung im Rahmen des 5. Symposiums am Montagabend im Berliner Spreespeicher. Die SWR Redakteurin erhält einen der höchstdotierten Medienpreise für Ihre TV-Reportage „Ethik oder Etikettenschwindel – Biofleisch zwischen Tierwohl und Trittbrettfahrern“. Zu der hochkarätig besetzten Veranstaltung hatte die gemeinnützige Tönnies Forschung Vertreter aus Wissenschaft, Medien, NGOs, Politik, Industrie und Handel eingeladen. 

In der Begründung der Jury heißt es, Born-Berg sei es mit viel Fingerspitzengefühl gelungen, die Zuschauerinnen und Zuschauer in ihrem Fernsehbeitrag mit auf eine informative und richtungsweisende Achterbahnfahrt der Gefühle zu nehmen, ohne dabei aber den Zeigefinger zu heben. Einstimmig von der Jury beschlossen, erhält Born-Berg daher für ihren Beitrag den mit 10.000 Euro dotierten „Bernd-Tönnies-Preis für Tierschutz in der Nutztierhaltung 2020“. Die Autorin setzte sich damit gegen zahlreiche Mitbewerberinnen und Mitbeweber aus namhaften Medienhäusern durch. Dieses Jahr gab es so viele Einreichung wie nie, seit der Preis im Jahr 2011 ins Leben gerufen wurde.

Ausgezeichnet wurde die Journalistin von der gemeinnützigen Tönnies Forschung bereits im März 2020, konnte den Preis aber erst jetzt im Rahmen des coronabedingt mehrmals verschobenen „Symposiums der Tönnies Forschung“ in Berlin entgegennehmen. Das Anliegen der Tönnies Forschung ist die Verbesserung des Tierwohls und des Tierschutzes in der Nutztierhaltung. Dazu gehört ebenso der verantwortungsbewusste Umgang des Landwirtes mit dem Tier sowie des Verbrauchers mit dem Produkt Fleisch. Die Zuschauerinnen und Zuschauer konnten sich vergewissern, dass es eben genau diese Themen sind, die Born-Berg umtreiben und die sie in ihrem Beitrag in der Frage zugespitzt hat: „Ist das Biosiegel ein Garant für ein würdiges Tierleben?“ Vom Saarländischen Rundfunk produziert und zur besten Sendezeit kurz vor Weihnachten 2019 in der ARD ausgestrahlt , hat die Autorin es geschafft, eine handwerklich hervorragende Arbeit zu zeigen und dabei in 45 Minuten den gesamten journalistischen Werkzeugkasten zu bedienen.

Das Besondere an dem Beitrag? „Immer dann, wenn der Zuschauer schon wegen der EU-Verordnungen, die für das Tierwohl völlig unzureichend scheinen, und gezeigten Bildern innerlich auch für Bio-Fleisch die Flinte ins Korn werfen will, holt uns die Autorin wieder ab, zeigt die Guten der Branche und wie es gehen kann“, erklärt Laudatorin und Jurymitglied Martina Lenk, die die journalistische Fortbildung an der ARD.ZDF medienakademie, dem größten Fortbilder für Medienschaffende in Deutschland, leitet.

Neben Info-Grafiken, Beiträgen von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern, Fachleuten, Zuschauerinnen und Zuschauern sowie nach extremen Bildern und Abgründen zeigt Born-Berg immer wieder konstruktive Elemente und Ideen auf, wie statt eines „Weiter so“ ein Umdenken in der Tierhaltung gelingen kann: Wie beispielsweise männliche Küken wirtschaftlich auskömmlich aufgezogen werden können, wie Hühnerställe und frisches Grün zusammenpassen und wie der Verbraucher selbst viel bewirken und mitanpacken kann. „Die Siegerin befasst sich mit vielen Fragen, die die Gesellschaft und jeden einzelnen von uns umtreiben. Damit trifft sie einfach den Nerv der Zeit. Grundlage dabei sind u.a. wissenschaftlich nachprüfbare Forschungserkenntnisse, ihr Ziel ist die Verbesserung des Tierwohls. Dafür stehen wir, das fördern wir und daher freuen wir uns sehr über den auszeichneten Siegerbeitrag. Der entspricht genau dem Anspruch von Clemens Tönnies und dem der Kuratoriumsmitglieder, gesellschaftliche Debatten anzustoßen und Impulse zu setzen“, unterstreicht Kuratoriums- und Jurymitglied Mechthild Bening.

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Bildzeile: Martina Lenk (Jurymitglied), Preisträgerin Sigrid Born-Berg, Mechthild Bening (Tönnies Forschung) und Clemens Tönnies.

https://www.toennies.de

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