Deutschland für Produzenten weiter attraktiv
Deutschland bleibt für Unternehmen der Agrar- und Lebensmittelwirtschaft ein insgesamt attraktiver Standort. Das ist eines der zentralen Ergebnisse einer Studie der Justus-Liebig-Universität Gießen (Institut für Betriebslehre der Agrar- und Ernährungswirtschaft) im Auftrag der Heinz Lohmann Stiftung. Das Institut erhob im Zeitraum von Juni bis Oktober 2017 in drei Befragungsrunden 234 Expertenmeinungen aus den vier Branchen Backwaren, Bier, Molkerei und Geflügelwirtschaft. In der dritten Befragungsrunde nahmen die Experten zu den Ergebnissen einer bevölkerungsrepräsentativen Online-Befragung von 2.009 Konsumenten Stellung.
„Trotz hohen Wettbewerbs- und Preisdrucks aufgrund der Konzentration im Handel und starker Regulierungstendenzen zeichnen die Branchenexperten tendenziell ein positives bis befriedigendes Bild vom Standort Deutschland“, fasst Prof. Dr. Rainer Kühl ein Teilergebnis zusammen. 86 Prozent der Experten der Bierbranche und 64 Prozent bei Backwaren werten die Standortqualität Deutschlands als sehr gut oder gut. Vertreter der Milchbranche und der Geflügelwirtschaft stufen dagegen den Standortort Deutschland zu 67 bzw. 75 Prozent nur als befriedigend oder ausreichend ein. Überwiegend (sehr) gute Bewertungen erhält der Standort Deutschland von den befragten Experten für das Image deutscher Produkte im Ausland, die Infrastruktur, die Funktionsfähigkeit der Lebensmittelüberwachung sowie die Vorreiterrolle in Bezug auf Tier- und Umweltschutzgesetze. In Bezug auf die Verfügbarkeit von Auszubildenden und Fachkräften bewerten die Interviewpartner den Standort kritisch. Bei der Frage und Beurteilung der langfristigen Wettbewerbsfähigkeit des Standortes Deutschland zeigt sich allerdings ein heterogenes Meinungsbild. Während sie in den Branchen Backwaren und Bier noch überwiegend als gut eingeschätzt wird, rangiert sie in der Milchbranche und der Ernährungsindustrie bei „befriedigend“. Am schlechtesten beurteilt die Geflügelbranche die langfristige Wettbewerbsfähigkeit des Standortes Deutschland. Hier schätzen fast 40 Prozent die Wettbewerbsfähigkeit nur „mangelhaft/ungenügend“ ein.
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